Von Laura Schröter
Der Klassenerhalt ist inzwischen sicher, doch am Samstagabend ging es in einer gut gefüllten Arena Trier noch einmal um ein wenig Prestige: Die Miezen trafen auf den Absteiger HSG Bensheim/Auerbach und verloren das letzte Heimspiel der Saison mit 25:32 (16:15). Aber es gibt auch gute Neuigkeiten: Franziska Garcia Almendaris bleibt in Trier und vier weitere Neuzugänge stehen bereits fest.
Dass dieses Spiel sehr körperbetont werden würde, stand schon vorher fest. Die Miezen trafen in ihrem letzten Heimspiel in dieser Saison auf den Absteiger aus Bensheim. Auch wenn man sich bereits durch die Sieg gegen Frisch auf! Göppingen sportlich für die erste Liga qualifizieren konnte (5vier berichtete), wollte man gegen die „Flames“ aus Bensheim dennoch zeigen, dass dies auch seine Richtigkeit hat.
Starkes Spiel der Gäste
In der ersten Halbzeit zeigten die Miezen ein eher ungeordnetes und unruhiges Angriffsspiel. Die Gäste verteidigten sehr stark, schon früh versuchten sie den Spielfluss der Miezen zu unterbrechen und die Spielerinnen festzumachen. Franziska Almendaris versuchte immer wieder aus der Rückraum-Mitte-Position das Spiel zu strukturieren und durch Spielzüge zu ordnen. Doch Bensheim traf beinahe aus jeder Wurfposition. Besonders gern bauten sie von der rechten Seite her Druck auf, verlagerten das Spiel auf die linke Seite und trafen schließlich doch aus dem Rückraum oder vom Kreis.
Beinahe die gesamte erste Halbzeit über liefen die Miezen einem ein-Tor-Rückstand hinterher, auch die sonst so wurfstarke Katrin Schneider traf aus dem Spiel heraus bis dahin lediglich einmal, konnte aber auch zwei Siebenmeter verwandeln. Einen schönen Spielzug bekamen die zahlreichen Zuschauer in der 16. Minute zu sehen, als Schneider drei Gegenspielerinnen auf sich zog, indem sie einen Wurf aus dem Rückraum antäuschte und legte dann doch auf die am Kreis vollkommen freistehende Franziska Garcia Almendaris ab – welche dann leider das Tor verfehlte und nicht zum 8:8 ausgleichen konnte. Das holte Schneider aber prompt durch einen Siebenmeter in der gleichen Spielminute nach.
„Flames“ können überzeugen
Zum Halbzeitpfiff stand es 16:15 für die Miezen. Die Zuschauer bekamen ein sehr ausgeglichenes Spiel zu sehen, bei dem doch eher die Gäste aus Bensheim überzeugen konnten. Die zweite Halbzeit lief gerade drei Minuten, da bekam Natalie Adeberg vollkommen berechtigt eine Zwei-Minuten-Strafe, da sie ihrer Gegenspielerin von hinten an die Wurfhand griff. Den zugehörigen Siebenmeter verwandelte daraufhin Bensheims Jennifer Rode zum 16:17. Auf der anderen Seite verwarf Almendaris ihren Siebenmeter, auch der Nachwurf wurde von der gegnerischen Torhüterin überragend gehalten.
Drei Minuten später verwarf Andrea Czanik den Ball, als sie vollkommen frei vor dem Tor stand, Bensheim erhöhte im Gegenzug auf 17:19. Daraufhin wechselte Trier Spielerinnen ein, die sonst eher weniger Spielanteile erhalten. So durfte Katrin Irsch auf Halb-Rechts ran, Vogt kam ins Tor, nachdem auch bereits Verena Flöck in der ersten Halbzeit eine Viertelstunde zwischen den Pfosten stand. In der 48. Minute übernahm Hannah Sattler die Links-Außen-Position beim Spielstand von 22:24. Durch einige Siebenmeter und gut herausgespielte Wurfpositionen konnte Bensheim bis zur 57. Minute seine Führung auf 24:29 ausbauen, als Trier nochmal eine Auszeit nahm. Ergebniskosmetik konnte daraufhin aber auch nicht mehr betrieben werden, die Partie endete 25:32.
„Wir wollten schon gewinnen“
Die Flames freuten sich sehr darüber, sodass einige Minuten vor Spielende La-Ola-Wellen über ihre Bank rauschten und sie nach dem Spiel durch ihre „Humba“ die Dankesrede von Katrin Schneider untergehen ließen. „Wir wollten heute schon gewinnen, aber man hat dann einfach gesehen, dass es nicht ging. Jetzt auf Biegen und Brechen beweisen zu müssen, dass Trier die bessere Mannschaft ist… ich denke, wir haben das im Laufe der Saison gezeigt und verdient die Klasse gehalten. Aber Bensheim hat tapfer gekämpft und wir hoffen, dass sie in zwei Jahren vielleicht wieder in der ersten Liga spielen“, beurteilt Jürgen Brech die Niederlage.
„Wir sind schon ein bisschen enttäuscht, dass wir so deutlich verloren haben, aber wir sind sehr froh, dass ihr uns so unterstützt habt“, sagt Co-Trainerin Jana Arnosova. Sie, als auch Trainerin Christina Cabeza-Gutierrez haben ihren Vertrag bei den Miezen verlängert und stehen auch in der kommenden Saison als Trainer-Duo in Trier bereit. Auch der Neuzugang aus Dezember, Franziska Garcia Almendaris, hat überraschend ihren Vertrag verlängert.
Adeberg geht, vier internationale Neuzugänge
Natalie Adeberg hingegen verlässt die Miezen in Richtung Leverkusen und die verletzte Silvia Solic beendet ihre Spielzeit in der ersten Mannschaft der Miezen. „Wir hoffen dennoch, dass sie uns und dem Verein weiterhin erhalten bleibt“, so Vorstand Jürgen Brech. Auch sind bereits vier Neuzugänge für die kommende Miezen-Saison bekannt. Die Niederländerinnen Maxime Struijs, Celine Michielsen und Linsey Houbon und die Schwedin Sanne Backhed werden Trier in der 15. Bundesliga-Saison unterstützen. Allesamt haben sie einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben.
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Statistik
DJK/MJC Trier : HSG Bensheim/Auerbach – 25:32 (16:15)
DJK/MJC Trier: Flöck, Vogt, Kockler; Pötters, Irsch (1), Sattler, Garcia Almendaris (2), Mohr, Schneider (3/3), Czanik (3), Aderberg (4/1), Pilmayer (4), Kordel, Derbach (2), Cabeza Gutierrez (2).
HSG Bensheim/Auerbach: Radke, Veith; Schmohl, Lauenroth (6), Hildebrand, Edlbauer, Hertlein (2), Bartaseviciene (4), Diehl (3), Kleinjung (1), Hermenau (2), Klein (1), Rode (4/4), Moser (3), Logdanidou (2).
Zeitstrafen: DJK/MJC Trier: 2 (Adeberg, Derbach); HSG Bensheim/Auerbach 2 (Lauenroth, Bartaseviciene).
Schiedsrichter: König/Siebert.
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