Dave Hause spielt nach ein paar Festivalauftritten diese Woche seine letzten beiden Deutschlandkonzerte in Trier und Saarbrücken. Deshalb stellen wir euch den Rocker beim Music Monday ein wenig vor.
„Deutschlandkonzerte machen immer Spaß.“, meinte Dave Hause kürzlich bei einem YouTube-Interview. Vermutlich kommt er deshalb vor der Heimreise nach Philadelphia trotz bereits abgeschlossener Tour gleich zwei Mal zurück in die Großregion.
Mit im Gepäck hat er sein drittes Soloalbum Bury me in Philly. Richtig schön altmodischer, amerikanischer Rock ’n’ Roll, oft als „Americana“ beschrieben. Bruce Springsteen ist wahrscheinlich der bekannteste Vertreter dieses Rock-Genres, welches stark von Folk, Blues und Country beeinflusst wurde. Auch Dave Hauses Freunde von Gaslight Anthem und Alkaline Trio, mit denen er bereits mehrmals getourt ist, schlagen in eine ähnliche Richtung. Man hört die Sehnsucht nach der Straße, nach vergangenen Tagen und vor allem nach der Heimat. Egal wie sehr Hause das Touren auch genießt, wenn es irgendwann vorbei ist, dann will er doch zurück nach Philly.
Dabei siehst sich Dave Hause eigentlich eher als Punkrocker. Am Anfang seiner Karriere spielte der 38jährige in Philadelphia in mehreren Hardcore-Bands. Am meisten Erfolg hatten Kid Dynamite und The Loves Ones, die sich bis heute alle paar Jahre mal wieder treffen um gemeinsam zu spielen. Dave betont in Interviews häufig das Punkrock aber längst keine Mohaks, zerfetzte Klamotten und wildes Rumgegröhle mehr braucht. Für ihn ist nichts mehr Punkrock als gnadenlose Ehrlichkeit. Manchmal ist diese politisch, manchmal geht es dabei aber schlicht und ergreifend um persönliche Gefühle. Deshalb hat Hause auch viel Respekt vor Künstlern, die viele seiner Freunde als belanglosen Pop abschreiben, wie Ryan Adams und Taylor Swift.
Gerade wegen der sehr persönlichen Themen fühlt sich Dave Hause auch zu Country hingezogen. Die Liebe zur Heimat und zur Familie, zu den eigenen Wurzeln, ist dort wichtig. Hauses Musik hat immer etwas bittersüßes. Man hört den Texten schnell an, dass seine Kindheit nicht einfach war und dass es in seiner Familie nicht immer glücklich zuging. Seine religiöse Erziehung, der Krebstod seiner Mutter und die darauf folgende Zerstrittenheit mit seinem Bruder werden in den Songs behandelt. Hause hört sich aber nie verbittert an. Alles hatte auch seine gute Seiten, alles hat ihn dahin gebracht wo er heute ist und vor allem gab es immer Hoffnung. Seine Musik ist melancholisch aber nie negativ.
Der Streit mit seinem Bruder ist längst beigelegt. Tim Hause schreibt mittlerweile bei den Songs mit und ist Teil von The Mermaid, der Tourband seines Bruders, mit der er auch diese Woche in Trier auftreten wird.
Dave Hause & The Mermaid Live:
Mi. 28.6. Garage, Saarbrücken
Do 29.6. Exhaus, Trier
Support kommt von der Folksängerin Kayleigh Goldsworthy.
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