Alle Jahre wieder lädt das beschauliche Städtchen Echternach in Luxemburg Mitte August Rock, Pop, Techno und Hip-Hop Fans zum Abfeiern ein. Dieses Mal ging die Veranstaltung vom 11. -13.08.2017. Die günstige Lage zur deutschen Grenze bietet somit nicht nur für die Luxemburger ein kostenfreies Festival-Erlebnis. Auf dem Festivalgelände fanden sich ebenso viele Deutsche aus unserer Großregion, selbstverständlich auch aus Trier. Während sich einige der Live-Acts als echte „Geheimtipps“ entpuppten, hatte der Veranstalter aber wie jedes Jahr noch ein Ass im Ärmel. Dieses Jahr heizte der Mönchengladbacher Rapper Eko Fresh in der Nähe des Echternacher Sees der feierwütigen Menge ein. Erfahrt in diesem Artikel mehr über den Festivalauftakt.
Regen – egal, wir feiern trotzdem!
Freitagnachmittag – ein Blick aus dem Fenster gab eher das Bedürfnis sich die Bettdecke über den Kopf zu ziehen oder sich ein Buch zu schnappen und auf der Couch zu landen. Wahrscheinlich hatte sich das selbst so mancher Jahrgangs E-Lake Besucher vorher gedacht. Das Feiern wollten sich aber einige trotz des kontinuierlichen Regens nicht nehmen lassen. Als dann der „innere Schweinehund“ von dem Sofa befreit war, ging es los auf die etwas rutschigen Straßen Luxemburgs. Der Verkehr war ruhig und ließ den Festivalgänger gelassen ankommen. Kurz vor der Einfahrt Echternach gab es eine Beschilderung, die auf kostenlose Parkplätze hinwies. Von dort aus fuhr circa alle 15 Minuten ein kostenfreier Shuttle-Bus, der die Feiernden in die Nähe des Geländes brachte. Wer diesen Service nicht nutzen mochte, konnte unmittelbar in der Nähe der Shuttle-Bus-Haltestellen für 10 Euro parken. Der weitere Weg zu dem Festival folgte zu Fuß und entlang des Echternacher Sees. Bei Abenddämmerung konnte man den See noch ein bisschen genießen und einen kleinen Umweg zu der Veranstaltung wagen.
Hausgemachte Musik für lau
Das Festivalgelände zeichnete sich durch die Main-Stage und die Urban-Stage sowie einer großen Auswahl an Essens- und Getränkeständen aus. Den Anfang des luxemburgischen Spektakels gab um 19 Uhr die Band „Diario“ auf der Hauptbühne. Da drei der vier Mitglieder ihre Wurzeln aus der gleichen italienischen Kleinstadt haben, gaben sie ihrer Gruppe einen italienischen Namen. Sie bezeichnen sich aber dennoch als luxemburgische Musikgruppe. Es ist kein Geheimnis, dass gerade der Anfang ja bekanntlich am schwersten ist. Trotz Wettereinbruchs und dem Festivaldebut haben es „Diario“ gut gemeistert und konnten die Musikherzen für sich gewinnen. Laut dem Leadsänger Andy hat bei ihm 30 Seconds to Mars einen großen musikalischen Einfluss, was den rockigen Sound der Band ein wenig erklären dürfte. Im Anschluss hieß es „danse, danse!“ mit dem Hip-Hop-Duo „Kontrast“. Hier traf die tiefe Stimme des Rappers auf die eher hohe Stimme des Sängers. Neben der großen Gemeinsamkeit, nämlich der Liebe zur Musik, ist es ebenso der gleiche Vorname, denn beide heißen Jonathan. Die Mischung aus Deutsch und Französisch gibt der Musik eine besondere Note und passt zu dem deutsch-französisch geprägten Echternach.
Eko Fresh feiert sich als „König von Deutschland“
Nach dem Einheizen kam der Hauptact um 21:05 Uhr. Der selbsternannte „König von Deutschland“ namens Eko Fresh betrat die Main Stage. Die Menge tobte und gerade seitlich der ersten Reihe fiel vor lauter Euphorie die Absperrung um. Die Fans feierten ihren Star bei jedem einzelnen Lied und selbst Matsch oder Regen konnten einem eingefleischten gar nichts anhaben. Ekrem Bora alias Eko Fresh konnte die Menge für sich gewinnen und war für so manchen Besucher das absolute Highlight. Die Menschenmenge rief in der gleichen Sekunde, als der Rapper seine Show beenden wollte, sofort „Zugabe“, was der Mönchengladbacher dann mit einem Zusatztrack auch tat. Unterschiedlicher konnte es nicht sein, denn die die deutschen Nordlichter von „Montreal“ hatten ihren Auftritt im direkten Anschluss und ließen das Rockerherz höher schlagen. Mit teils spaßigen und teils gesellschaftskritischen Songs brachten sie die Besucher zum Mitrocken. Sympathisch und mit gut hausgemachtem Rock zauberten sie an diesem Abend so einigen ein Lächeln ins Gesicht. Wer sich auf eine kleine Matsch-Rutschpartie einließ, fand auf der gegenüberliegenden Seite die Urban Stage. Dort waren die musikalischen Klänge mit Lucy Echo, no metall in this battle oder Zetta und der Benman eindeutig ruhiger angehaucht. Da die beiden Bühnen nur durch einen kleinen Hügel getrennt waren, konnte der Festivalbesucher schnell zwischen den Acts wechseln.
Einfach mal abschalten
Für Speis und Trank war bestens gesorgt, da es eine große Auswahl an Getränkeständen und sogar eine sogenannte „Yummy Lane“ gab. Hier wurde nicht mit Bargeld bezahlt, sondern mit Coupons. Diese erhielt der Besucher an einer speziell dafür ausgelegten Kasse. Wie jedes Jahr war das E-Lake Festival eine gute Abwechslung zu dem Alltag und bot ein gratis Festivalfeeling „direkt vor der Tür“. Eigen produzierte Musik und mindestens ein kommerziell bekannter Interpret sorgten für gute Laune in natürlicher Umgebung.
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