Das „Rock am Ring“-Wochenende begann am vergangenen Freitag nicht gerade plan-mäßig, als der erste Festivaltag kurz vor dem Auftritt des Headliners „Rammstein“ wegen akuter Terrorgefährdung unterbrochen wurde (wir berichteten: Nach Terror-Pause: Rock am Ring geht weiter). Als das Festival am Samstag weitergehen konnte, erschütterte eine beispiellose Terror-Attacke die Londoner Innenstadt. Der Konter der Musikwelt ließ nicht lange auf sich warten: am gestrigen Abend fand in Manchester ein Benefizkonzert statt, zu dem die Sängerin Ariana Grande geladen hatte, bei deren Manchester-Konzert vor 2 Wochen 22 Menschen bei eine Terroranschlag den Tod fanden.
Trier / London / Manchester. Ariana Grande kommt nicht allein an den Ort des Schocks zurück, sie hat Freunde dabei: Miley Cyrus, Justin Bieber, Take That, Niall Horan von „One Direction“, Liam Gallagher, Pharrell Willimans und die Black Eyed Peas. Per Video-Botschaft schaltet sich weitere Prominenz en: David Beckham, Stevie Wonder, Sir Paul McCartney.
Mit der Terror-Attacke in London wenige Stunden vorher steht das Benefizkonzert auf der Kippe, aber alle möchten auftreten und die Botschaft in die Welt tragen: „We Stand With Manchester!“ Auch „Rock am Ring“ geht weiter: „Die Toten Hosen“ machen nach dem Freitags-Abbruch am Samstag noch mehr Lärm und „System of a Down“ entfachen am gestrigen Abend einen sympathischen Chaos-Metal-Orkan.
Justin Bieber steht zur ungefähr gleichen Zeit in Manchester auf der Bühne und will das Böse mit Musik bekämpfen. Katy Perry verkündet, dass Liebe Angst besiegt und Coldplays Hit „Fix you“ machte selten mehr Sinn, Pharrell Williams singt im Duett mit Miley Cyrus ganz „Happy“ gegen den Terror an: „I should probably warn you – Manchester will be just fine!“ Ariana Grande macht immer wieder bei ihren Kollegen mit, bleibt aber bis zuletzt der eigentliche Star des Abends. Eine 23-Jährige, die bis zum Attentat in Manchester am 22. Mai vor allem Teenies bekannt war, erstrahlt plötzlich heller als alle anderen im Rampenlicht. Alle, die vor 2 Wochen den Terror in Manchester miterleben mussten, sind dank Freikarten gestern Abend dabei und die Welt wird Zeuge wie Musik in der Tat die Angst besiegt.
Ein ganz besonderes Highlight ist der Auftritt von Liam Gallagher mit „Coldplay“, die zusammen den „Oasis“-Hit „Don’t Look Back In Anger“ anstimmen und die Marschrichtung des Abends noch einmal unterstreichen. Einziger Wermutstropfen ist an dieser Stelle vielleicht, dass die Message nicht ausreicht, um die beiden zerstrittenen Gallagher-Brüder für eine gemeinsame Performance zusammenzubringen. Schade eigentlich, aber das Signal, welches von Manchester ausgeht ist doch überdeutlich und kann gar nicht laut genug in die Welt gesungen werden!
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