Im Rahmen ihrer Partnerschaft im Modellvorhaben „Elektromobilität Rheinland-Pfalz“ hat die Stadt Trier am Mittwoch vor dem Rathaus ein neues Einzelprojekt vorgestellt. Die Stadt testet im Dienstbetrieb Elektroautos, um diese hinsichtlich ihrer Alltagstauglichkeit zu prüfen. So soll ein weiterer Schritt hin zum Fernziel „Null-Emissions-Stadt“ initiiert werden.
Vier Elektrofahrzeuge sollen von Mitarbeitern der Stadt in dem auf zwei Jahre angelegten Test für Dienstfahrten genutzt werden. Derlei Fahrten scheinen prädestiniert für eine unkomplizierte Praxis-Untersuchung. „Wir erhoffen uns von den Auswertungen der Testfahrer wichtige neue Erkenntnisse bezüglich infrastruktureller Elemente der Nutzung eines Elektroautos, wie z.B. in den Bereichen Betankung oder Reparaturen“, meint Triers Beigeordete Simone Kaes-Torchiani beim Pressegespräch vor dem Rathaus.
Weiterentwicklung von E-Mobilität
Neben Testerkenntnissen, die bei der Weiterentwicklung von E-Mobilität helfen können, soll durch die Präsenz der Autos im städtischen Straßenverkehr sowie auf den Routen der ländlichen Umgebung auch das Bewusstsein der Bürger für einen eigenen Beitrag zum Umweltschutz geschärft werden. „Für die Stadt Trier ist der Test ein weiterer Baustein auf dem Weg mit dem Ziel eine veränderte, saubere Umwelt zu erreichen“, so Kaes-Torchiani weiter, die unter anderem im Umweltdezernat aktiv ist. Die elektronisch betriebenen Vehikel sollen in der Stadt wahrgenommen und so ihre positiven Aspekte für den Klimaschutz auf breiterer Basis greifbarer gemacht werden.
Auch Dr. Andreas Neff vom Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung ist überzeugt von der Sinnhaftigkeit, die umweltfreundliche Zukunftsalternative E-Auto weiter zu forcieren. „Ganz wichtig ist, dass die Tüchtigkeit der Autos aus erneuerbaren Energien wie zum Beispiel Wind gespeist wird. Diese Möglichkeiten sind ja vorhanden“, erklärt er und fügt an: „Wir können mit Elektromobilität die Emissionen sehr effektiv verringern, die Fahrzeuge produzieren ja keine Abgase. Um die Entwicklungen in diese Richtungen nach vorne zu treiben, müssen wir in solchen Testläufen Erfahrungen sammeln.“ Und ein Fortschritt sei schon erkennbar, ist doch bei früheren Testversuchen schon mal das Auto kollabiert, wenn der CD-Player angeschaltet wurde, plaudert Dr. Neff aus dem Nähkästchen.
Sind Elektroautos zu leise für den Straßenverkehr?
Ein Problem der E-Fahrzeuge, das aktuell noch besteht, klingt etwas grotesk. Kaes-Torchiani: „Häufig haben sich Passanten beschwert, die die Elektroautos schlichtweg nicht hören konnten und sich so im Straßenverkehr gefährdet sahen. Die Autos sind noch zu leise.“ Doch dem Problem wird bereits Abhilfe geschaffen, wendet Dr. Neff ein: „Wir bauen leise Lärmgeneratoren in die Autos ein, um diese Problematik zu beheben. Um solche Dinge zu verbessern, sind derartige praktische Versuche essentiell.“
Ein Aspekt, der Trier besonders zu einer umweltverbessernden Stadt machen kann, sind die vielen Berufspendler nach Luxemburg. Die täglichen Fahrten zur Arbeit wären auf dieser Strecke mit E-Autos gut zu bewältigen. Dr. Johannes Weinand, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, sieht daher gute Perspektiven für ein Trier als e-Mobilitätszentrale.
Das Fortbewegen mit den E-Mobilen ist laut Dr. Neff durchaus gewöhnungsbedürftig, aber „wenn man sich zurecht gefunden hat, ist es ein schönes Fahren“, erklärt er, um daraufhin noch einmal die Wichtigkeit der elektrischen Alternativen darzulegen. „Wie wir alle wissen geht das Öl irgendwann zu Ende. Und ich denke, wir brauchen es noch für wichtigere Dinge.“
Die Stadt Trier ist seit 2010 als Teil der Kommune des Städtenetzes Konz-Trier-Schweich Partner im Modellvorhaben „Elektromobilität“ des Landes Rheinland-Pfalz. Neben dem Zukunftsprojekt mit den E-Autos stehen auf der Agenda der Stadt noch weitere Einzelprojekte zur Verbesserung von Umweltbedingungen und Energieeffizienz.
Für weitere Informationen: www.emobil-rlp.de
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