Am Sonntag teilten Anwohner der Polizei mit, dass die Stele Am Zuckerberg/Metzelstraße in Trier von Unbekannten umgestoßen wurde. Die Gedenksäule wurde 1985 am Standort der ehemaligen jüdischen Synagoge errichtet und erinnert an die Pogromnacht im November 1938.
Die metallene Stele wurde durch das Umwerfen ein Stück aus der Verankerung des darunter befindlichen Betonsockels gelöst. Der Gedenkstein wurde inzwischen von Mitarbeitern der Stadt Trier zur Beseitigung des Schadens abtransportiert.
Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der gemeinschädlichen Sachbeschädigung gem. § 304 StGB. Nach den bisherigen Ermittlungen dürfte die Tat in der Nacht zum Sonntag, 9. Oktober, zwischen 23 und 4 Uhr begangen worden sein.
Da der Gedenkstein mit dem Betonsockel ein erhebliches Gewicht hat, ist nicht auszuschließen, dass möglicherweise mehrere Personen beteiligt waren.
Die zuständige Staatsanwaltschaft Trier beabsichtigt, zur Aufklärung der Straftat eine Belohnung auszusetzen.
Zeugen die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit der Kriminaldirektion Trier, Telefon 0651/9779-2290 oder 2019-121 in Verbindung zu setzen.
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Angelika Birk: „Tief betroffen“
Wie das Rathaus heute Mittag mitteilte zeigte sich Triers Bürgermeisterin Angelika Birk, die derzeit Oberbürgermeister Klaus Jensen vertritt, „tief betroffen“ über die mutwillig umgeworfene Gedenkstele An der alten Synagoge.
Dieses für die Stadtgeschichte wichtige Denkmal erinnere an die schrecklichen Ereignisse vom 9. November 1938. „Unsere Sorge ist, dass die Sachbeschädigung einen antisemitischen Hintergrund haben könnte“, so Triers Bürgermeisterin zu den Vorfällen. Die Stadt werde so schnell wie möglich die Stele mit einer festeren Verankerung wieder aufstellen. Die Stele wurde am Montagmorgen vom Tiefbauamt der Stadt in den Bauhof gebracht.
Sie wurde im November 1985 zur Erinnerung und zum Gedenken an die Geschehnisse der Pogromnacht von der Stadt an der Stelle errichtet, an der bis zu ihrer Zerstörung die Trierer Synagoge stand. Jährlich findet dort am 9. November eine Gedenkfeier der Stadt gemeinsam mit der Jüdischen Kultusgemeinde statt. (red)
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