Am vergangenen Montag wurde bei Bauarbeiten am Trierer Hafen ein Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg freigelegt. Gestern Nacht wurde die zweieinhalb Zentner schwere Fliegerbombe erfolgreich entschärft.
Zwei Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes gelang es, nachdem um 23 Uhr die Bombe zur Entschärfung freigegeben wurde, innerhalb 29 Minuten ihre Arbeit erfolgreich zu beenden. Das Umfeld wurde bis auf 300 Meter evakuiert, umliegende Firmen unterbrachen die Arbeit oder ließen ihre Nachtschicht sogar ausfallen. Die Sicherheitszone umfasste Gebäude und Tanklader, allerdings keine Wohnhäuser, da sich die Bombe im Trierer Industriegebiet befand. Sieben Firmen wurden über den Fund und das Risiko informiert und man vereinbarte den günstigsten Zeitpunkt zur Entschärfung, um möglichst wenig Betriebsabläufe zu stören.
Im Einsatz waren neben der zwei Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes, die Berufsfeuerwehr Trier mit etwa 75 Mann, die freiwilligen Löschzüge Ehrang, Ruwer und Pfalzel, die Polizei Schweich, das Technische Hilfswerk und der Malteser Hilfsdienst. Es wurden alle „Eventualitäten berücksichtigt“, immer der „worst case im Auge behalten“, so Dr. Hans-Günther Lanfer. Die Löschzüge waren hauptsächlich für die Sperrung des Gebietes verantwortlich. Die Gefahrenzone wurde auf mögliche Passanten abgesucht, die gebeten wurden die Zone zu verlassen. Ein Gastanker, der ein enormes Gefährdungspotenzial darstellte, wurde entleert und wie andere Schiffe in einen sicheren Kai verlegt. Um 23 Uhr war das gefährdete Gebiet von allen geräumt, bis auf die beiden Spezialitsten des Kampfmittelräumdienstes. „Die“, so Lanfer „haben ein enorm gefährlichen Beruf.“ Wenn die Bombe hochgehen würde, wären sie ihr schutzlos ausgesetzt.
Die Zünder war, nach Angaben des Kampfmittelräumdienstes, stark verrostet und erschwerte somit die Trennung von der Bombe. Aber alles im Allen wären die Aufschlagzünder gut erreichbar gewesen, eine „recht einfache Geschichte“
Die Bombe wurde anschließend in ein Speziallager nach Koblenz transportiert, die Firmen, die ihre Nachtschicht nicht hatten ausfallen lassen, konnten ihre Arbeit wieder aufnehmen.
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