Nach einer intensiven Vorbereitung sind an der Universität Trier ein Weiterbildungsstudiengang Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und Psychotherapie-Ambulanzen für Kinder und Jugendliche eröffnet worden.
Behandlung psychicher Störungen von Kindern und Jugendlichen
Damit wird das Angebot in der Region Trier für die Behandlung psychischer Störungen von Kindern und Jugendlichen, insbesondere im Bereich chronischer Schmerzen und emotionaler Störungen, deutlich erweitert. Die Patienten profitieren dabei auch von der in Deutschland selten anzutreffenden engen Verknüpfung von Psychotherapie, Forschung und Ausbildung.
„Nicht nur in der Region, auch bundesweit ist eine eklatante Unterversorgung in der Psychotherapie für Kinder und Jugendliche festzustellen. Gerade in diesem Bereich wächst die Zahl der Therapeuten bei weitem nicht mit dem Bedarf mit. Die Wartezeiten für Kinder und Jugendliche sind leider noch länger als die für Erwachsene„, sagt Tanja Hechler, Leiterin der Einrichtung und Professorin an der Universität Trier.
Auch an der neuen Universitätsambulanz sind bereits alle Plätze vergeben und eine Warteliste ist eingerichtet, ohne dass die Einrichtung bisher öffentlich aufgetreten wäre. Die Wartezeiten liegen hier allerdings mit derzeit zwei bis drei Monaten deutlich unter den in Rheinland-Pfalz üblichen sieben Monate. „Wir versuchen, die Kinder und deren Bezugspersonen schon bei der Kontaktaufnahme über unsere Therapieformen und Wartezeiten zu informieren“, sagen die wissenschaftliche Mitarbeiterin Visnja Bosnjak und die stellvertretende Leitung Anna Fiegler und verweisen auf die Internetseiten der Einrichtung mit allen wichtigen Informationen und Kontaktdaten (www.kiju-psychotherapieambulanz.uni-trier.de).
Zudem wird durch die enge Anbindung der Ambulanz an den Weiterbildungsstudiengang die Zahl der behandelnden Therapeuten kontinuierlich steigen. Jährlich können bis zu 18 Teilnehmer zu Psychotherapeuten ausgebildet werden. Sie arbeiten bereits während der mindestens dreijährigen Ausbildung in der Ambulanz mit und sind nach dem Abschluss als selbstständige Therapeuten zugelassen.
In der Ambulanz der Universität findet die Psychotherapie mit betroffenen Kindern und Jugendlichen in einer kinder- und jugendgerechten Atmosphäre statt. „Uns war es sehr wichtig, für die Patienten ein angenehmes Umfeld zu schaffen, das sich positiv auf die Behandlung auswirkt. In dieser Hinsicht gibt es gegenüber Einrichtungen an Universitäten noch gewisse Vorbehalte“, so Visnja Bosnjak.
Enger Kontakt zu Kooperationspartnern
Ein weiterer Aspekt für eine erfolgreiche Kinder- und Jugend-Psychotherapie ist das interdisziplinäre Arbeiten und damit der enge Kontakt zu Kooperationspartnern.„Im Kindes- und Jugendalter haben es Therapeuten mit viel mehr Playern im Umfeld zu tun – Eltern, Erzieher, Lehrer, Freunde, Jugendämter – als in der Therapie von Erwachsenen“, erläutert Professorin Tanja Hechler.
Wie wichtig es ist, bereits im frühen Alter mit der Behandlung von psychischen Störungen zu beginnen, belegen neueste Forschungsergebnisse. Auch in dieser Hinsicht ist die Abteilung von Professorin Tanja Hechler aktiv. In dem gerade gestarteten Projekt „EINSTEIN“ erforscht sie gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Fach Psychologie der Universität Trier die frühkindliche Entwicklung. Kooperationspartner sind 21 Kindertagesstätten in der Region, speziell die Katholische KiTa gGmbH.
Universitätspräsident Professor Dr. Michael Jäckel bezeichnet dieses Forschungsprojekt und den Aufbau der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie als positive Entwicklungen. Mit der neuen Abteilung für Kinder und Jugendliche und der bereits über mehr als zehn Jahre etablierten Abteilung von Professor Wolfgang Lutz für die Psychotherapie Erwachsener besteht an der Universität Trier nun ein Psychotherapie-Angebot für die gesamte Altersspanne.
Informationen zur Psychotherapie-Ambulanz für Kinder und Jugendliche: www.kiju-psychotherapieambulanz.uni-trier.de
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