Eine Woche lang flogen in Trier-Heiligkreuz die Pins – es wurden neue Weltmeister und Weltmeisterinnen im Kegeln gesucht. Angetreten sind Sportler und Sportlerinnen aus 8 Nationen. Mit dabei waren auch drei Spieler aus Trier und auch ein Team aus Brasilien hat sich auf den langen Weg nach Trier gemacht, um sich mit anderen im Kegeln auf der Scherenbahn zu messen.
Eine Bahn, eine Kugel und 9 Pins, die bestenfalls alle nach einem Wurf umfliegen. Das ist Kegeln. Ein Sport der große mentale Konzentration und Geschick erfordert und auch abseits von Kellern, in die Jahre gekommener Gaststätten und nicht nur auf Betriebsweihnachtsfeiern oder Schulausflügen gespielt wird. Gerade als Breiten- und Freizeitsport genießt das Kegeln zwar große Beliebtheit, wird jedoch auch mit großem sportlichem Ehrgeiz auf offiziellen Wettkämpfen ausgetragen. Olympisch ist das Kegeln zwar nicht, Weltmeisterschaften gibt es jedoch schon seit 1955. In diesem Jahr fanden die nun 15. Weltmeisterschaften im Sportkegeln auf Scherenbahnen in Trier statt. Eigentlich wäre Luxemburg als Austragungsort vorgesehen gewesen. Weil das dortige nationale Kegelzentrum einen Wasserschaden erlitt, musste der Sportkegelverein Trier (SKV) mit seinen acht Kegelbahnen in der vereinseigenen Kegel- und Bowlinghalle in Trier-Heiligkreuz kurzfristig einspringen.
Wir haben einen neuen Weltmeister – Nico Klink aus Trier setzt sich im Finale gegen Mannschaftskollegen Mike Reinert durch
Mit im deutschen Team waren auch drei Spieler aus der Region. Unteranderem der gebürtige Trierer Nico Klink. Er spielt in der 2. Liga für den hessischen Club Hadamar und konnte in diesem Jahr den Weltmeistertitel im Sprint der Herren für sich ergattern. Er setzte sich im Finale gegen Mike Reinert, welcher in der ersten Liga für Düsseldorf spielt, durch. Ebenfalls aus der Region am Start war Christian Junk. Er musste sich im Viertelfinale im Sprint der Herren, seinem Kollegen Mike Reinert geschlagen geben, konnte jedoch in der Kategorie Mixed Mannschaft den Titel für das deutsche Team holen. Alle weiteren Ergebnisse gibt es hier.
„Ich will den Sport weitermachen, bis ich nicht mehr kann.“
Zwar habe der Kegelsport in der Breite ein Nachwuchsproblem, bei der Weltmeisterschaft sind jedoch durchaus viele junge Spieler und Spielerinnen am Start, erzählt Nico Klink. Der 26.-Jährige ist über seine Familie zum Kegeln gekommen. Sein Vater habe damals schon in der Bundesliga gekegelt und übe den Sport auch heute noch aus. Er selbst will dem Kegeln ebenfalls noch lange treu bleiben. „Ich will den Sport weitermachen, bis ich nicht mehr kann“, so Nico Klink.
Neben dem deutschen Team gingen Spieler und Spielerinnen aus 7 weiteren Nationen an den Start. Jedes Land, das einen eigenen Verband hat, wird bei der Weltmeisterschaft zugelassen und kann seinen Kader frei auswählen. Für Nico Kling lautet das Ziel für die nächste Weltmeisterschaft deshalb erst einmal wieder dabei zu sein.
Kegeln – ein deutsches Exportgut
Den weitesten Weg nach Trier hatte das Team aus Brasilien. Dass, das Spiel überhaupt in Brasilien gespielt wird liegt an ausgewanderten Deutschen. Kegeln ist quasi ein deutsches Exportgut. Ausgewanderte haben das populäre Spiel aus Deutschland in der Vergangenheit nach Brasilien gebracht, erklärt Beatriz Beierbach Sorrentino. Sie hat bereits mit 11 angefangen zu kegeln und war schon mit 14 bei ihrer ersten Weltmeisterschaft. In diesem Jahr, schaffte sie es im Sprint der Damen bis ins Viertelfinale. Die gebürtige Brasilianerin hat ein Auslandssemester in Deutschland gemacht und lebt nun schon seit mittlerweile 8 Jahren hier. Ohne das Kegeln, sagt sie, hätte sie den Schritt nach Deutschland nie gewagt, denn gerade über den Sport habe sie viele Menschen kennengelernt und Freundschaften geschlossen.
Der SKV freut sich über die ausgelassene Stimmung und die gute Organisation
Sie und ihre TeamkollegInnen aus Brasilien verbreiteten ganz besonders gute Stimmung bei der Weltmeisterschaft. Mit Trommeln und Gesang feuerten sie ihre Mannschaft an. Was wäre eine Weltmeisterschaft auch ohne gute Stimmung und jubelnden Zuschauenden?
Nicht nur über die gute Stimmung im Kegel- und Bowlingcenter in Heiligkreuz, sondern auch über die gute Organisation freut sich Pressesprecher des SKV Trier e.V. Tobias Henke. Alle die hier mitgewirkt haben tun dies ehrenamtlich, viele mussten sich extra Urlaub nehmen. Mit dem Ablauf und der hochmodernen Anlage ist man hier jedoch bei der Weltmeisterschaft in Trier sehr zufrieden gewesen.
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