Kleine Fahrzeuge, große Leistung: 1600 ccm Turbo – Motor mit Hybrideinheit, um die 500 PS, 500 NM Drehmoment und Rund eine Million Euro teuer. So sieht es derzeit in der WRC (World Rally Championship) aus. Dank neuem Reglement soll es ab 2027 günstiger, offener und zugänglicher werden. Aber auch interessanter? Es tut sich jedenfalls was in der Königsklasse des Rallyesports. Ein kurzer Einblick und Ausblick.

Kostensenkung und Vielfalt im Fokus
Ab 2027 werden in der WRC die Fahrzeugkosten erheblich gesenkt. Mit neuen Karosserieformen und der Möglichkeit, zwischen Verbrennungs-, Hybrid- oder E-Motoren zu wählen, könnte ein spannender Wettkampf unter den Herstellern wieder möglich werden.
Das technische Reglement für 2027 wurde kürzlich von der FIA während einer Sitzung in Kigali, Ruanda, verabschiedet. Der Schwerpunkt liegt auf Kostensenkung und Flexibilität, mit dem Ziel, die Fahrzeugkosten um mehr als 50 Prozent zu reduzieren und die Rallye-WM langfristig nachhaltiger und attraktiver zu gestalten.
Bereits für 2025 wird es eine bedeutende Änderung geben: Den Hybrid-Antrieb, der bei Fahrern und Teams nicht wirklich auf Gegenliebe gestoßen ist, wird es nicht mehr geben. Der System -Zulieferer hatte Schwierigkeiten, die Technik erfolgreich einzubinden, was zu hohen Kosten für die Hersteller wie Hyundai, Toyota und das von Ford unterstützte M-Sport-Team geführt hat.

Für 2027 wird das Budget auf 345.000 Euro begrenzt, was insbesondere Privatteams entlasten soll. Diese Einsparungen sollen nicht durch strenge finanzielle Regelungen, sondern durch vereinfachte Standards für Fahrzeugkomponenten erreicht werden. Auch die Betriebskosten der Teams werden gesenkt, unter anderem durch eine Begrenzung des Personals, optimierte Logistik und die Nutzung lokaler Infrastruktur. Die Sicherheitszelle der aktuellen Rally1-Autos bleibt erhalten, wird jedoch in ein standardisiertes Design überführt, um Komplexität und Kosten zu verringern.

Neue Karosserieformen – Sehen wir bald einen Dacia Duster WRC?
Ein weiteres, spannendes Element des neuen Reglements ist die Einführung verschiedener Karosserieformen, darunter Limousinen, Geländewagen/SUV und maßgeschneiderte Konzepte. Dies soll die Attraktivität und Vielfalt der Fahrzeuge erhöhen. Die Hersteller stehen vor der Herausforderung, sich für eine Antriebstechnik zu entscheiden: Verbrenner, Hybride oder vollelektrische Autos – ein wahrer Kampf der Systeme. Die FIA erklärte, dass das Ziel darin besteht, dass die Teilnehmer im Jahr 2027 nachhaltig betriebene Verbrennungsmotoren verwenden, wobei eine Ausweitung durch Hybridsysteme oder vollelektrische Technologien in Zukunft möglich ist. Diese Maßnahmen sollen den technologischen Fortschritt fördern und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung der Serie gewährleisten.

Geringere Betriebskosten
Die Kostenreduktion betrifft nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Betriebskosten der Teams. Dies wird unter anderem durch eine Begrenzung des Personals, reduzierte Transportkosten und eine verstärkte Nutzung lokaler Einrichtungen erreicht. FIA-Präsident Mohammed Bin Sulayem betonte, dass das verabschiedete Reglement entscheidend für das langfristige Wachstum der Rallye-Weltmeisterschaft sei.
Stimmen der Hersteller und Teams
In der Branche wurde das neue Reglement überwiegend positiv aufgenommen. Hyundai-Teamchef Cyril Abiteboul lobte die Bemühungen um Kostensenkungen und die Stabilisierung der Herstellerbasis. Toyota-Teamchef Jari-Matti Latvala hob hervor, dass die FIA intensiv mit den Herstellern zusammengearbeitet hat, um das Reglement zu gestalten, und sah dennoch noch „wichtige Arbeit“ in Bezug auf Details. M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson betonte, dass das neue Reglement es ermögliche, „mehr jungen Fahrern eine Chance zu geben“ und die WRC für neue Teilnehmer und Teams zugänglicher zu machen.
Mit diesen Veränderungen steht die WRC vor einer aufregenden Zukunft, die sowohl Innovation als auch Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rückt.
Persönliche Meinung

Nachdem die WRC für mich nach Einführung des letzten Reglements an Attraktivität verloren hatte (Wie auch die ein oder andere Serie im Bereich der Rundstreckenrennen), habe ich, neben den nationalen Serien, eher Richtung des europäischen Rallyecross und auch mal nach Nordamerika geblickt. Dort war es mit etwas offeneren Regularien und mehr Karosserievielfalt interessanter.
Mal sehen, wo die Reise hingeht
Ich bin mit den 2027er Regularien jetzt erstmal vorsichtig optimistisch und gebe der Sache gerne wieder eine Chance. Da kann man nur hoffen, dass die Einbindung von Teams und Fahrern so weitergeht, bzw. noch ausgebaut wird. Spätestens in der Praxis sieht man dann, wie gut gearbeitet wurde.
Wenn es nationale Serien sein dürfen, die genauso hart fighten, dann gerne mal hereinschauen bei der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM), ADAC Clubsport Rallye Sprint Cup, 318is Cup, oder Veranstaltungen wie die Osterrallye Zerf, Löwenrallye Birkenfeld, Hunsrück Rallye, oder ganz nostalgisch bei der Eifel Rallye, da ist dann von Lancia Stratos, Gruppe B Boliden und Gruppe A Helden der 1990er Jahre, bis hin zu Prototypen der jeweiligen Ära für jeden was dabei. Da geht mein Herz auf!
Hier einige Rallye – Termine des Jahres:
03.05.2025 Löwenrallye Birkenfeld
31.05.2025 Hunsrück Rallye bei Idar-Oberstein
24. – 26.07.2025 Eifel Rallye Festival rund um Daun
01. – 03.08.2025 DRM ADAC Rallye Mittelrhein rund um Föhren
15. – 16.08 ADAC Saar-Pfalz Rallye
Schlusswort & Aufruf
Ich würde mir wieder mehr „Back To The Roots Racing“ gepaart mit moderner Technik und noch mehr Nachwuchsförderung wünschen. Das ganze natürlich immer schön Safe!
Wenn dann noch „die Deutschland“ wieder in die Region zurückgeholt werden könnte und der Circus Maximus wieder in Trier stattfindet, dann kann ich nachts auch wieder seelenruhig schlafen, wenn ich aus Servicepark und Parc Fermé den bassigen Leerlauf-Sound aus den Auspuffrohren durch das Trierer Tälchen brummen höre.
Wie seht ihr das? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Bis zum nächsten Mal!
Euer Heavy Metal Präsi
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