Wie sich die Spiele wiederholen: Dreizehn Sekunden vor dem Ende des Spiels in Heidelberg gegen die MLP Academics wurde aus einem 75:75 ein 82:80 zu Gunsten der Hausherren. Und in der Trierer Arena wurde das 70:72 für Science City Jena in den letzten zweieinhalb Sekunden entschieden.
Trier. Auch wenn in der Pressemeldung der Gladiators von „fehlender Ruhe“, „Verlust der Kontrolle“ oder „schlechten Nerven“ der Trierer Basketballer gesprochen wird. Es hat eher mit dem kleinen Quantum Glück zu tun, wenn Spiele so haarscharf verloren werden wie in Heidelberg oder gestern in Trier.
Dennoch freuen wir uns, von Stefan Kölbel, dem Pressesprecher der Gladiators Trier, folgenden Bericht erhalten zu haben:
Gladiators-Coach Marco van den Berg startete mit Kevin Smit, Brandon Spearman, Tim Weber, Dwayne Evans und Kilian Dietz in das erste Viertel des Spitzenspiels gegen Jena. Und gleich die ersten Punkte fielen für die Hausherren: Nach einem schönen Pass von Tim Weber, traf Brandon Spearman den ersten Dreier in der Partie. Vor allem in der Defensive hielten die Gladiatoren in den ersten zehn Minuten stark dagegen und ließen nur drei Dreierversuche der Jenaer zu – keiner davon fiel durch das Netz. Auch unter dem Korb zeigte vor allem einer seine Stärken: Kilian Dietz sorgte mit einem Monsterblock für klare Verhältnisse in der Zone der Basketballer aus der Moselstadt. Dies war unter anderem ein Grund für die verdiente 20:15-Führung der Trierer nach dem ersten Spielabschnitt.
Je länger das Spiel dauerte, desto intensiver und spektakulärer wurde die Partie zwischen dem zuvor Tabellenfünften und dem Spitzenreiter von Headcoach Jörg Harmsen. Nach der starken Defensivarbeit im ersten Viertel, drehten die Gladiators nun auch in der Offensive immer mehr auf. Einem Rebound von Tim Weber, ließ Derselbige einen No-Look-Pass auf Kilian Dietz folgen, der die tolle Vorarbeit mit einem einfachen Korbleger finalisierte. Doch auch die Gäste aus Jena zeigten nun ihr ganzes Können. Mit einem 5:0-Lauf ging der Favorit zum ersten Mal in Führung: 32:29 stand es 1:43 Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit. Durch insgesamt 3 Freiwürfe von Dwayne Evans schafften es die Gastgeber, den Pausenstand von 35:35 zu sichern.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich dann ein echter Basketballkrimi. Beide Teams gaben sich im dritten Viertel zu keinem Zeitpunkt die Blöße und blieben bis auf wenige Ausnahmen den ganzen Spielabschnitt eng beieinander. In der Defensive zeigten vor allem Marian Dahlem und Dwayne Evans ihr ganzes Können und blockten in zwei wichtigen Momenten die Jenaer Angriffe. Bei einem Stand von 51:48 für die Gladiators ging es in das letzte und wohl bitterste Viertel der laufenden 2. Liga-Saison.
Jena eröffnete die letzten zehn Minuten mit einem getroffenen Freiwurf und rückte so auf 2 Punkte zum 51:49 heran. Doch dann kam die Zeit der Gladiatoren: Mit einem 9:0-Lauf zog das Team von Headcoach Marco van den Berg auf ein zwischenzeitliches 62:53 davon. Zu diesem Zeitpunkt hielt es keinen der Trierer Basketballfans mehr auf den Sitzen. Die Stimmung und Unterstützung des Publikums schien die Moselaner bis zum Sieg zu tragen. Doch leider schien es nur so. Denn: Wie beim Spiel gegen die MLP Academics Heidelberg versagten den Gladiators auch diesmal die Nerven. Trotz zweier technischen Fouls gegen Jena und einer Vielzahl von Freiwürfen, gelang es den Hausherren nicht, den berühmt berüchtigten „Deckel drauf zu machen“. Und so gelang es den Harmsen-Schützlingen 2,5 Sekunden vor Schluss den alles entscheidenden Dreier zum 72:70 zu markieren. Kurios: Der letzte Schütze des Spiel, Wayne Bernard, hatte zuvor keinen einzigen Versuch jenseits der Dreierlinie getroffen.
Gäste-Coach Harmsen zeigte sich auf der abschließenden Pressekonferenz sehr zufrieden, hob aber auch die starke Leistung der Trierer hervor: „Großes Kompliment an Marco van den Berg und an Trier. Sie haben lange Zeit als der sichere Gewinner ausgesehen. Am Ende waren es Kleinigkeiten, die das Spiel entschieden haben. Wir haben heute das bisher schwerste Spiel der Saison gewonnen“, so der 33-Jährige.
Gladiatoren-Trainer Marco van den Berg hingegen war mit dem Endergebnis alles andere als zufrieden: „Am Ende hat uns einfach die Erfahrung gefehlt. Wenn du dann jemanden, wie McElroy in deinen Reihen hast, der auch einmal die Geschwindigkeit aus dem Spiel nimmt und dem Team Sicherheit gibt, macht das einen großen Unterschied aus. Wir hätten es heute verdient gehabt, zu gewinnen.“
Am kommenden Samstag, dem 14. November gastieren die Gladiators um 19:00 Uhr beim Vierzehnten der ProA-Tabelle, den HEBEISEN WHITE WINGS Hanau.
Scoring:
Brandon Spearman (14), Dwayne Evans (13), Alexander Engel (11), Eric Anderson (8), Kevin Smit (7), Tim Weber (6), Sebastian Herrera (6), Benedikt Breiling (3), Kilian Dietz (2), Marian Dahlem (0), Luca Breu (0), Rupert Hennen (n.e.)
// Danke an Stefan Kölbel, Pressesprecher der Gladiators Trier
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