Im ausverkauften den Atelier kamen viele Zuschauer nicht nur wegen dem Hauptact Bausa. Sein Support Apache 207 ist aktuell wohl der gehypteste Musiker Deutschlands, vielleicht sogar außerhalb der Rapszene. Die beiden vereinen Rap und Gesang sowie Straße und Pop wie kaum ein anderer. Entsprechend konnte das junge Publikum nicht genug bekommen.
Luxemburg. Es ist zwei Jahre her, als ein bis dahin noch nicht allzu bekannter Musiker mit Was du Liebe nennst aus der Nische klettert und auf fast allen Kanälen hoch und runter gespielt wird. Mittlerweile hat er mit dem dazugehörigen Video 137 Millionen Klicks gesammelt, war 15 Monate in den Single-Charts und davon neun Wochen auf Platz 1. Heute ist Bausa mit seinem neuen Album auf Fieber-Tour, nahezu jedes Konzert ist ausverkauft.
Das liegt allerdings nicht allein am 30-Jährigen. Mit im Gepäck hat er sein eigenes Label-Signing und Dauergast in den Top 10 Apache 207, der aktuell sogar mit drei Singles in den Top 5 vertreten ist. Es ist nicht nur die Kombination aus Rap und Gesang, der ihn auf einer Erfolgswelle reiten lassen. Besonders sein unkonventioneller Look mit langen, offenen Haaren und seinen ironisch-inszenierten Videos, auf denen er beispielsweise auf Rollschuhen läuft, machen ihn zu einem Unikat.
So auch am Samstag, als er nur mit offener Weste und Jogginghose bekleidet vor die Menschenmenge tritt. Sein Auftritt wird zuvor von seinem DJ eingeleitet, der einen Mix aus amerikanischen HipHop-Songs abspielt. Eigentlich schade, denn Apache 207 kommt so auf nur vier Lieder, die er performt. Selbst einen seiner zwei Nummer 1-Hits, Wieso tust du dir das an?, wird nicht auf die Bühne gebracht. Die zahlreichen Fans werden sich sicher mehr erhofft haben, seine zwar noch junge Diskografie hätte mehr hergegeben.
Bausa und Apache 207 passen zueinander
Es kommt nicht häufig vor, dass vom Support Zugaben verlangt werden. Vielleicht möchte der Ludwigshafener nicht zu viel von seiner eigenen Tour im April nächsten Jahres vorwegnehmen. Diese ist trotz diverser Hochverlegungen in den größten Städten Deutschlands restlos ausverkauft.
Ihm folgt schließlich Bausa auf die Bühne, begleitet von drei Herren, die sich um Schlagzeug, DJ-Set, Gitarre, Bass und Keyboard kümmern. Befürchtungen, die Stimmung könnte nun nur noch abwärts gehen, erfüllen sich zum Glück nicht. Unter dröhnendem Bass beginnt er die Menschen ebenso für sich zu begeistern. Nach einem Shout-Out an seinen Vorgänger Apache 207 stellt er sich mit „Meine Name ist Bausa, ich mache auch Musik“ mit einem Augenzwinkern vor.
Der Rapper wechselt zwischen tanzbaren Songs und Balladen, seine heisere Stimme gibt ihm dafür die nötige Bandbreite. Tiefe findet man in den Liedern wenig. Im Gegenteil, nachdem er sich oberkörperfrei macht, geht Bausa selbst auf den Vorwurf ein, dass er frauenfeindliche Texte schreibe. Das hätte er in den Medien gelesen. Als Reaktion lässt er Vagabund folgen. Dort besingt er, dass seine Liebe wahrhaftig ist – für jede einzelne Frau, in diversen Städten. Eine Bestätigung für seine Kritiker.
Support übernimmt die letzte Zugabe
Bausa ist aktiv auf der Bühne. Seine zahlreichen Club-Songs animieren dazu, sich seiner von ihm entwickelten „Springtheorie“ herzugeben. Der Mensch lerne zu stehen, zu laufen und schließlich zu springen. Das zu zeigen fordert er von seinem Publikum. Auch, dass sie ihre „verf****** Handys wegpacken“ sollen. Dass das die Generation Instagram trotz des Aufrufes nicht zu 100 % beherzigt, versteht sich von selbst.
Der Abend endet, wie er es verdient hat: Bausa ruft Apache 207 erneut auf die Bühne, damit dieser zum zweiten Mal Roller spielt, was das ausverkaufte den Atelier ein letztes Mal zum Kochen bringt. Vielleicht sollten sie überlegen, seine anstehende Tournee zu einer Stadiontournee auszuweiten.
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