Wechselhafter geht es kaum. Zuletzt die enttäuschende Heimniederlage gegen den Tabellenletzten. Nun das Auswärtsspiel gegen den Tabellenzweiten. Dabei sprechen die Statistik, die Vergangenheit, die Namen, der Trend und der Gesundheitszustand eine eindeutige Sprache: Alles andere als ein klarer Sieg der Baskets Bamberg wäre eine faustdicke Überraschung.
Trier/Bamberg. Wenn man in die vergangenen Spielzeiten schaut, dann waren die meisten Spiele der TBB Trier gegen Bamberg eigentlich nicht von großer Relevanz. Zu oft waren die Franken haushoher Favorit und anders als Berlin oder München, wurden sie dieser Rolle auch gerecht, speziell in der eigenen brose-Arena. Die Begegnungen waren spätestens nach einer Woche wieder vergessen. Und es gibt keine Anzeichen darauf, dass sich am morgigen Sonntag daran etwas ändern sollte.
Obwohl der Club vier Meisterschaften und drei Pokalerfolge in Folge errungen, reichte die vergangene Saison ohne Titel, dass ein Neustart eingeleitet wurde. Trainer, sportlicher Leiter der Großteil des Kaders, alle ausgetauscht. Doch wie ein neu zusammengewürfeltes Team präsentieren sich die Spieler von Trainer Andrea Trinchieri deutlich seltener als von vielen erwartet. Im Gegenteil, sogar glasklare Siege gegen den Meister Bayern München und Tabellenführer ALBA Berlin wurden schon eingetütet.
Es geht noch besser
Einer der Hauptgründe ist Bradley Wanamaker, Point Guard und legitimer Anwärter auf die MVP-Trophäe (wertvollster Spieler) der Bundesliga. Seine Statistiken sind schon beeindruckend genug (14 Punkte, 5 Assists, 4 Rebounds), doch seine Wirkung auf das Spielgeschehen geht noch weiter. Seine Präsenz, seine ruhige Ausstrahlung, die nur zu gerne von seinen schnellen Entscheidungen ablenkt – diese Verpflichtung war der vielleicht wichtigste Baustein im Neuaufbau. Für einen Aufbauspieler hat er zudem eine herausragende Wurfquote von 52 %.
Freilich ist Wanamaker nicht das einzige Schwergewicht im Kader. Ihm zur Seite stehen Topspieler wie Ryan Thompson, Trevor Mbakwe oder Joshua Duncan. Zusätzlich sind die deutschen Positionen mit Elias Harris, Karsten Tadda und vor allem Daniel Theis sehr gut besetzt. Und auch wenn es vor wenigen Tagen im sportlich bedeutungslosen Eurocupspiel gegen die Bayern eine klar Revancheniederlage gab, so hat man doch den Eindruck, dass sich die Mannschaft von Woche zu Woche besser findet.
Bei der TBB sieht es indes anders aus. Die schmerzhafte Niederlage gegen die Crailsheim Merlins war für alle Beteiligten bitter. Zumal die folgenden Aufeinandertreffen auf dem Papier allesamt nicht leichter werden. Die Euphorie vom Dezember ist schon längst verflogen, die Angst vor dem Abstieg ist im Fan-Umfeld greifbar. Da Bremerhaven am Freitag verlor, kann Trier aber zumindest in dieser Hinsicht am Sonntag befreit aufspielen.
Grippe macht es alles noch schwerer
Doch wäre das alles nicht schon schwer genug, zieht sich die Grippewelle weiter durch. Schon vor einer Woche davon geschwächt, berichtet Trainer Henrik Rödl davon, dass die Trainingshalle leerer ist als gewohnt. Manche Spieler haben überhaupt nicht trainieren können. Daher wird es wahrscheinlich in Bamberg nicht darauf ankommen, welcher Ausländer aussetzen muss, sondern wer überhaupt spielfähig ist.
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Sollte man nächste Woche noch das Spiel in Erinnerung haben, dann kann das eigentlich nur ein gutes Zeichen für die Moselaner sein. Wenn nicht, wird es hoffentlich schnell abgehakt.
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