Von Florian Schlecht
Daniel Schraps ist beim FSV Salmrohr mittlerweile ein echtes Urgestein. Seit 2006 spielt der Abräumer im defensiven Mittelfeld für den Oberligisten, mit dem er als Tabellenführer ins Heimspiel gegen den FK Pirmasens geht. Der SV Mehring will dagegen seinen jüngsten Erfolgslauf in Wirges fortsetzen.
Daniel Schraps ist mittlerweile ein echtes Urgestein beim FSV Salmrohr. Seit 2006 spielt der Abräumer im defensiven Mittelfeld für den Fußball-Oberligisten. Und dort erlebt der 28-Jährige momentan eine echte Blütezeit. Denn Salmrohr träumt als Tabellenführer von der Regionalliga – und einem Punktspiel gegen Eintracht Trier, wo Schraps von der C-Jugend bis zur ersten Mannschaft auflief. „Das Derby wäre für alle Fans in der Region eine schöne Sache“, findet der BWL-Student, der für das Ziel im kommenden Heimspiel gegen den FK Pirmasens (Samstag, 15.30 Uhr) den nächsten Schritt machen möchte.
Acht Siege hat Salmrohr in der Liga in Folge eingefahren, im Jahr 2013 ist die Mannschaft noch ohne Punktverlust und hat sich so vorbei am SVN Zweibrücken auf den ersten Platz geschlichen. Schraps sieht in der Entwicklung ein Ergebnis von jahrelanger, kontinuierlicher Arbeit bei dem Verein aus dem Dorf, die er fast wie kein Zweiter einschätzen kann. Die Meisterschaft in der Rheinlandliga, ein Platz im oberen Mittelfeld im Aufstiegsjahr und nun der Angriff in der Spitzengruppe – der Kapitän erkennt darin eine echte Linie. „Die Mannschaft spielt im Kern schon lange zusammen und wurde punktuell verstärkt. Die Qualität des Trainings ist in dieser Saison auch gestiegen. Hier ist etwas zusammen gewachsen und nicht zusammen gekauft worden.“
Dazu erkennt er einen enormen Willen in den Reihen der Mannschaft. „Als die Bedingungen im Winter so schwierig waren, sind wir halt jedes Mal in die Soccerhalle gefahren und wollten trotzdem jede Einheit durchziehen. Das zahlt sich jetzt aus. Und mit den guten Ergebnissen und dem klaren Ziel haben wir noch Schwung mitgenommen.“
Weite Fahrten, enger Teamgeist
Besonders die Stimmung lobt Schraps, obwohl die meisten Spieler auch weite Anreisen bis Salmrohr auf sich nehmen. „Einige von den Jungs fahren 40, 50 Kilometer bis zum Training. Sie kommen aus Trier, Gerolstein, Zell oder Neunkirchen.“ Doch gerade die Umstände schweißen oft zusammen. „Wir gehen abends vor den Spielen oft mit mehreren Leuten essen und verbringen auch privat viel Zeit miteinander. Ob es eine Runde FIFA an der Playstation ist oder ob wir Champions League gucken. Notfalls bleiben die Mannschaftskollegen auch über Nacht, wenn es länger dauert. Das ist kein Problem“, lacht er.
Auch für Schraps hat sich in den letzten Monaten alles zum Guten gewendet. Am Anfang der Saison hatte der Arbeiter im Mittelfeld nicht den gewohnten Stammplatz sicher. Doch mit starken Trainingsleistungen und einem gelungenen Auftritt in Betzdorf kämpfte er sich in das Team von Patrick Klyk. „Seitdem habe ich kein schlechtes Spiel von ihm gesehen“, staunt der Trainer. „Ich denke, das war ein Fingerzeig, dass er sich auf mich zu 100 Prozent verlassen kann. Ich habe immer Gas gegeben und wollte mich empfehlen“, blieb Schraps in der ungewohnten Situation locker. Der Trainer hält mittlerweile große Stücke auf seinen Kapitän, den er als „Vertrauten“ bezeichnet. So darf Schraps auch mal Einheiten am Abend leiten, wenn der Coach zu Spielbeobachtungen fährt. „Ich habe die C-Lizenz und trainiere auch oft bei Feriencamps. Später würde ich das schon gerne machen. Jetzt sehe ich mich aber als Spieler.“
Auf dem Platz imponiert Klyk besonders die Einstellung seines Abräumers, der im furiosen Offensivspiel von Salmrohr mit seinen 1,89 Metern oft der dringend benötigte Fels in der Brandung ist. „Daniel ist ein Paradebeispiel an Kampf, weil er vorneweg marschiert und auch mal dazwischen hauen kann. Ich kann mich nicht erinnern, dass er mal im Training gefehlt hat, außer wenn er krank war.“
Worte, die Schraps gerne hören wird und die Ansporn sein sollten für die kommenden Aufgaben. Das gilt schon für das Spiel gegen Pirmasens, das am Mittwoch mit 1:3 in Hauenstein unterlag. „Von den Rahmenbedingungen her ist das ein Gegner, von dem vor der Saison oft der Aufstieg erwartet wird. Der Respekt ist da, wir begegnen uns auf Augenhöhe“, meint Schraps. Doch Salmrohr hat einen Bonus, den ein Tabellenführer für sich beanspruchen sollte. „Wir haben das Selbstvertrauen, sie zu schlagen“, sagt Schraps voller Überzeugung.
+++Hält der Erfolgslauf von Mehring auch in Wirges?+++
Der SV Mehring befindet sich in einem erstaunlichen Aufschwung und darf wieder ernsthaft vom Klassenerhalt träumen. Nach dem Trainerwechsel von Robert Jung zu Dino Toppmöller fuhr der Oberligist in vier Begegnungen ganze sieben Punkte ein. „Das rechne ich der Mannschaft hoch an, zumal wir starke Gegner hatten und die Spiele innerhalb von elf Tagen ausgetragen wurden“, gab es von Toppmöller ein Extra-Lob nach dem 1:0-Erfolg bei der SV Elversberg II, bei dem ebenso wie beim vorangegangenen 0:0 gegen Zweibrücken kein Gegentreffer kassiert wurde. Die Defensive steht, das ist auch ein Verdienst der Winter-Neuzugänge Philipp Basquit, Innenverteidiger Isaac Ageman und Mittelfeldspieler Maximilian Meyer. Mit dem frischen Mut fährt Mehring nun zur SpVgg. EGC Wirges (Samstag, 14.30 Uhr), wo der Trainer gerne an die jüngsten Leistungen anknüpfen will.
Auf dem Platz wird „Toppi“ dabei nicht helfen können, weil er wegen eines gebrochenen Zehs pausieren muss. Zu Wirges, das mit sechs Punkten und einem weniger ausgetragenen Spiel vor Mehring liegt, kann mit einem Sieg aufgeschlossen werden. Der bekannteste Mann des Gegners hat schon 62 Länderspiele für Burkina Faso absolviert: Alassané Ouedraogou (32) spielte bereits für den 1. FC Köln, Rot-Weiß Oberhausen, die TuS Koblenz und bis zum Sommer bei Fortuna Köln.
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