Als strahlende Sieger verließen der FSV Salmrohr und der SV Mehring am Samstag die Plätze. Der FSV stach im Spitzenspiel der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar den bisherigen Leader SC Hauenstein mit 6:0 aus, Mehring feierte ein glattes 3:0 beim TuS Mechtersheim und hat sich damit vorerst ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle abgesetzt.
Gerade schien nach den drei Siegen zum Auftakt die Euphorie beim FSV Salmrohr etwas abzuebben, da setzte das Team von Trainer Patrick Klyk am Samstag ein echtes Glanzlicht: Den beiden 1:1-Remis gegen die SV Elversberg II und die SpVgg Wirges ließ man ein glattes und auch in der Höhe verdientes 6:0 (1:0) über den SC Hauenstein folgen.
Die Wasgauer waren als Spitzenreiter ins Salmtal angereist, ließen aber fast alles vermissen, was ein Topteam normalerweise auszeichnet. Im Abwehrverhalten präsentierte sich der SCH wenig kompakt und zeigte im Spiel nach vorne keine Durchschlagskraft. Die Partie wäre aber womöglich anders verlaufen, wenn die noch recht passabel in die Partie gekommenen Hauensteiner in der 15. Minute eine todsichere Chance verwertet hätten: Nachdem Julian Hohns in der Vorwärtsbewegung den Ball vertändelt hatte, steuerte Bartosz Franke mutterseelenallein auf Sebastian Grub zu, lupfte dann aber allzu lässig über den FSV-Keeper und auch über das Salmrohrer Gehäuse.
Fast im Gegenzug die Führung der Mannschaft von Trainer Patrick Klyk. Dessen Fast-Namensvetter Daniel Klueck zog kurz hinter der Strafraumkante im Eins-gegen-Eins-Duell dem diesmal als Spitze aufgebotenen Christian Schroeder die Beine weg, woraufhin Schiedsrichter Jens Anton auf Strafstoß entschied. Fast ansatzlos verwandelte Dino Toppmöller (17. Minute).
Sehr sicher vom Punkt aus: Dino Toppmöller.Die Gastgeber waren in der Folge immer Herr der Lage, griffen erst tief in der eigenen Hälfte an, um dann mit schnellen Vorstößen über die Außen gefährlich nach vorne zu gelangen. Matondo Makiadi mit einem Volleyschuss, den der gute Ronny Fahr gerade noch wegboxen konnte (21.), eine klasse Kombination über Dino Toppmöller, die Gustav Schulz mit einem Schuss ans Außennetz abschloss (29.), eine Minute später ein Kopfball von Toppmöller aus kurzer Distanz, der drüber ging und wiederum nur Augenblicke später der alleine auf Fahr zusteuernde und im letzten Moment von Klueck gestoppte Schroeder (31.). Mit dem 0:1-Rückstand war der SC Hauenstein zur Pause bestens bedient…
Mit den eingewechselten, offensiv ausgerichteten Sven Sellentin und Julian Scharfenberger kam der bisherige Spitzenreiter aus der Kabine, zeigte mit laufstarkem und aggressivem Spiel ansatzweise, warum er so weit oben in der Tabelle stand. In der 52. Minute erhielten die Hoffnungen jedoch einen empfindlichen Dämpfer. Nach einem langen Ball in den Salmrohrer Strafraum soll der bereits mit Gelb vorbelastete Mario Diehl „Leo“ gerufen haben, um so den unmittelbar vor ihm postierten Julian Hohns zu irritieren. Schiri Anton hörte es – und stellte den Hauensteiner mit Gelb-Rot vom Platz. Nicht nur eine harte Entscheidung, sondern nach Darstellung der Gäste eine falsche. Während sich Diehl zum Vorfall selbst nicht äußern wollte, aber keinen Zweifel am Fehler des Unparteiischen ließ, hatte SCH-Trainer Heiko Magin seinen Schützling so verstanden, wonach die hinter dem Tor stehenden Ersatzspieler des FSV „Leo“ gerufen hätten….
Daraufhin ging es Schlag auf Schlag. Bei hochsommerlichen Temperaturen spielte der FSV jetzt ein ums andere Mal effizient nach vorne und nutzte die Stellungsfehler des SCH eiskalt aus. Binnen sechs Minuten schraubte der FSV den Zwischenstand auf 4:0. Zunächst düpierte Christian Schroeder SC-Verteidiger Fitim Fazlija (56.), dann konnte Daniel Schraps nach einer Gustav-Schulz-Ecke aus zwei Metern ungehindert einköpfen (59.). Erneut und nicht zu Unrecht haderten die Gäste in der 62. Minute mit dem Referee. David Schwartz soll Robin Mertinitz im Strafraum von den Beinen geholt haben, traf aber offensichtlich den Ball und seinen Gegenspieler kaum. Toppmöller verwertete den Elfmeter abermals sehr souverän. Robin Mertinitz (71.) und Sebastian Schäfer (77.) steuerten weitere Treffer bei und sorgten so im dritten Heimspiel für den zweiten Kantersieg (nach dem 6:1 über den 1. FC Saarbrücken II).
FSV-Coach Klyk freute sich über die „taktisch sehr disziplinierte Vorstellung“ seiner Mannen. Allzu euphorische Stimmen nach der Begegnung, wonach der auf Platz zwei vor gepreschte FSV jetzt wieder zum engeren Favoritenkreis zu zählen ist, erteilte der mitspielende Co-Trainer Dino Toppmöller derweil eine Absage: „Wir müssen noch konstanter werden. In den zwei Wochen davor haben wir nur so lala gespielt. Mit einem geilen Spiel wirst Du noch kein Meister…“
Statistik:
Aufstellung FSV Salmrohr: Grub – Petersch (73. Fischer), Hesslein, Hohns, Meschak – Schraps (78. Baier)– Mertinitz, Schulz, Makiadi – Dino Toppmöller – Schroeder (68. Schäfer).
SC Hauenstein: Fahr – Fazlija, Klueck (46. Sellentin), Schwartz, Hartmann (83. Schattner)– Diehl, Litzel, Geiger, Knorn – Veth (46. Scharfenberger), Franke.
Schiedsrichter: Jens Anton aus Homburg
Zuschauer: 412
Tore: 1:0, 4:0 Dino Toppmöller (jeweils Foulelfmeter, 17. und 62. Minute), 2:0 Schroeder (56.), 3:0 Schraps (59.), 5:0 Mertinitz (71.), 6:0 Schäfer (77.).
SV Mehring: Tings Kunst-Freistoß leitet zweiten Saisonsieg ein
Cool und abgebrüht agierte der SV Mehring in seinem Auswärtsspiel beim TuS Mechtersheim. War die erste Hälfte auf beiden Seiten geprägt von einer eher abwartenden Spielweise – wurde es vor dem Mehringer Tor brenzlig, war Keeper Philipp Rommelfanger jederzeit Herr der Lage – schlug der von Michael Schmitt trainierte Gast nach dem Seitenwechsel eiskalt zu: Zunächst setzte Sebastian Ting in seiner unnachahmlichen Art und Weise einen 20-Meter-Freistoß über die Mauer ins Netz (51.), auf Querpass des eingewechselten Michael Fleck schob Domenik Kohl den Ball dann zum 0:2 über die Linie (66.).
Während Mechtersheim selbst einen Foulelfmeter nicht verwandeln konnte (Rommelfanger blieb Sieger im Duell mit Kevin Sigl), erhöhte der erst kurz zuvor eingewechselte Sven Kohlei in der Schlussminute auf 3:0 für den SVM. „Wir haben in der ersten Hälfte sehr diszipliniert und geordnet gespielt und nach der Pause kamen wir durch unser schnelles Umschaltspiel ein ums andere Mal gefährlich nach vorne. Außerdem kamen auch wieder unsere läuferischen Qualitäten zum Tragen“, konnte Coach Schmitt resümieren. Florian Lorenz, Xavier Alsina-Fonts, aber auch Achmed Boussi hatten weitere Möglichkeiten auf dem Fuß. Ein Sonderlob hatte der Mehringer Trainer für jemand parat, der gar nicht mitspielte, sondern nur auf der Ersatzbank saß: „Dimo Wache kam zu mir und sagte, dass es angesichts seines kleinen Faserrisses in der Wade zu riskant sei, von Beginn an zu spielen. Toll finde ich, dass er trotzdem angereist ist und sich für den Notfall zur Verfügung gestellt hat.“
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