Von Florian Schlecht
„Englische Woche“ in der Fußball-Oberliga: Der FSV Salmrohr reist zum Angstgegner TuS Mechtersheim, der ersatzgeschwächte SV Mehring erwartet Borussia Neunkirchen zu einem kleinen Krisengipfel.
TuS Mechtersheim – FSV Salmrohr (Dienstag, 19 Uhr)
Die Reisekosten nach Mechtersheim hätte sich der FSV Salmrohr in den vergangenen Jahren wahrlich sparen können. „Es gab noch keinen Trainer von uns, der dort einen Sieg feiern konnte“, nimmt der Sportliche Leiter Friedhelm Rach die Fahrt zum Angstgegner sogar mit Humor, weil er nicht abergläubisch ist und weiß: „Irgendwann ist es Zeit, dass jede Serie reißt.“
Der letzte Trip zur TuS Mechtersheim war für Salmrohr jedoch mit einem richtigen Nackenschlag verbunden. Durch die 0:3-Niederlage waren auch die letzten Aufstiegshoffnungen zu den Akten gelegt. Die Erkenntnis, die Rach so vor dem Wiedersehen mit dem personell weitgehend unveränderten Gegner ins Rennen führt: „Wir müssen dagegen halten, weil der Gegner traditionell eine aggressive, zweikampfstarke Mannschaft hat.“ Und eine, die stark aus den Startlöchern gekommen ist. Fünf Punkte fuhr Mechtersheim aus den ersten drei Spielen ein.
Einen Zähler weniger hat der FSV Salmrohr auf seinem Konto, was den Aufstiegsanwärter nicht zufrieden stellen kann. Besonders, weil das Team von Patrick Klyk in den Heimspielen gegen den SV Mehring (1:1) und Arminia Ludwigshafen (0:1) Chancen am Fließband verbuchte – und kein Kapital daraus schlug. „Nur mit Schönspielerei kommen wir nicht weiter. Wir müssen vor dem Tor aggressiver zu Werke gehen und konzentrierter beim letzten Pass agieren.“
Beim Vorhaben, in Mechtersheim mit einem Sieg einen historischen Tag zu feiern, fehlt dem FSV Innenverteidiger Fabio Fuhs durch eine Rotsperre. Dafür kehrt Lars Schäfer in den Kader zurück. Ebenso fehlen die verletzten Tobias Baier und Gustav Schulz.
SV Mehring – Borussia Neunkirchen (Dienstag, 19.30 Uhr)
Den SV Mehring plagt vor dem Heimspiel gegen Borussia Neunkirchen ein großes Problem: Die zentrale Achse, die Spiele entscheiden kann, fehlt möglicherweise komplett. Im Angriff fehlt Dino Toppmöller, als Regisseur Sebastian Ting (beide Muskelbündelriss im Oberschenkel), in der Innenverteidigung Isaac Ageman (noch nicht aus Ghana zurück) – und nun droht im defensiven Mittelfeld noch Domenik Kohl mit Knieproblemen auszufallen. „Die anderen Jungs, die im Kader stehen, haben auch große Qualität. Sie sind jetzt gefordert“, wirft Spielertrainer Toppmöller die Flinte aber nicht ins Korn. Klar ist aber: Gewöhnungsprozesse sind derzeit in Mehring schon im Gange, wenn viele Leistungsträger ausfallen und die nachrückenden Akteure erst ihren Platz finden müssen.
Nicht unwahrscheinlich ist, dass der Trainer noch in die psychologische Trickkiste greift: Denn das 2:0 gegen Neunkirchen war im März der große Wendepunkt zum späteren Klassenerhalt in der Oberliga. „Das war der Startschuss einer geilen Serie. Und mit dem Spiel soll es auch diesmal für uns darum gehen, endlich Punkte einzufahren.“
Auch Borussia Neunkirchen hat wie Mehring erst zwei Punkte auf dem Konto. Die Mannschaft von Dieter Ferner startete mit einem 1:1 gegen Idar-Oberstein, verlor dann 0:1 in Völklingen und spielte im Anschluss 1:1 gegen Betzdorf.