aus Mehring berichtet Stephen Weber
Fußball, Sonne, drei Punkte. Der SV Mehring schlägt den FC Arminia Ludwigshafen vor eigenem Publikum mit 3:1 (1:1). Trotz einiger Leichtsinnsfehler in der Defensive wusste die Elf von Trainer Dino Toppmöller zu überzeugen und bewahrt sich durch den Sieg weiterhin die Chance auf den Klassenerhalt. 5vier.de war live vor Ort.
Es war ein Tag wie gemalt für den Mehringer Fußball. Der Kunstrasenplatz auf der Lay lag am Sonntagmittag sonnenumhüllt im Fokus der 321 Zuschauer, die angereist waren, um ihren Farben die Daumen zu drücken. Durch den 1:0-Sieg der Pfeddersheimer über Betzdorf am Tag zuvor war allen Anwesenden bewusst, dass Mehring unbedingt drei Punkte einfahren müsse, um nach wie vor eine realistische Möglichkeit auf den Ligaverbleib aufrecht zu erhalten.
Sehenswertes Tor, unnötiger Gegentreffer
Mit entsprechendem Schwung legten die weiß-blauen Gastgeber nach Spielanpfiff los: Nur 52 Sekunden benötigte Stürmer Ahmed Boussi, um mit seinem ersten Ballkontakt am Ludwigshafener Aluminium zu scheitern und das Publikum auf unterhaltsame 90 Minuten vorzubereiten. Durch hohes Pressing und schnelles Flügelspiel kontrollierte der Sportverein die Anfangsphase der Begegnung und wurde nach Pass von Andre Weinberg auf den starken Boussi früh mit einem vermeintlichen Tor belohnt – doch Schiedsrichter Sebastian Laux verweigerte dem Treffer aufgrund abseitsverdächtiger Position die Anerkennung (17.). Als dann nur wenige Minuten später Abwehrspieler Isaac Ageman im eigenen Sechszehner erst einen Ball vertändelte und beim anschließenden Wiedergutmachungsversuch den Ludwigshafener Kai Mueller foulte, lag der Unparteiische mit seinem Elfmeterpfiff ebenfalls richtig. Der beste Armine Jens Leithmann schnappte sich den Ball, scheiterte jedoch am glänzend reagierenden Philipp Basquit (22.). Mehring-Trainer Dino Toppmöller hatte seine Mannschaft im Vorfeld vor dem Gegner gewarnt: „Wir wussten, dass es ein unangenehmer Gegner wird, doch die letzten Wochen haben den Spielern sehr viel Selbstvertrauen gegeben und das hat man auf dem Feld auch gesehen. Wir haben immer an unsere Möglichkeit geglaubt und das wurde schlussendlich auch belohnt.“
Während die SVM-Fans am Spielfeldrand noch über den vereitelten Rückstand jubelten, ging ihre Mannschaft auf der gegenüberliegenden Seite in Front: Außenläufer Weinberg vergoldete einen Flanke von Mitspieler Sebastian Ting per Direktabnahme aus 18 Meter in den rechten Winkel zum 1:0 der Platzherren. Sehenswerter Treffer, der den Spielverlauf gebührend widerspiegelte (23.). Abermals war es allerdings ein unnötiger Fauxpas in der Abwehr, der die Gäste zurück in die Partie brachte: Domenik Kohl spielte einen zu hohen Rückpass auf den eigenen Keeper und Basquit versucht das Spielgerät etwas schwerfüßig anzunehmen – eine Chance, die FCL-Stürmer Leithmann witterte, dem Torhüter den Ball vom Fuß spitzelte und zum 1:1-Ausgleich verwertete (32.). Mit diesem Zwischenstand verabschiedeten sich die Teams nach 45 Minuten in die Halbzeitpause.
Der zweifache Boussi
Nach dem Seitenwechsel begann die stärkste Phase der angereisten Ludwigshafener, die durch einen Pfostentreffer von Leithmann ihren ungenutzten Höhepunkt erlebte (51.). Mehring versteifte sich zunächst auf hohe Bälle und konnte sich nur schwerlich aus der Umklammerung des Gegners befreien. So sollte es schließlich ein Zufallsprodukt sein, das ihre Führung begünstigte: Defensivriese Agemann drosch einen Ball aus der eigenen Abwehrreihe nach vorn, der Mitspieler Boussi erreichte. Der wendige Stürmer glänzte mit einer geschickten Annahme, spielte einen feinen Doppelpass mit Weinberg und vollstreckte frei im gegnerischen Sechzehner zur 2:1-Führung (65.).
Man spürte, wie in der Folge ein Ruck durch die Mannschaft ging, während die Arminen ernüchtert ihre Schultern hängen ließen. Erneut war es dann ein Konter, der das finale 3:1 bescherte: Michael Fleck drang in den FC-Strafraum ein, drohte zu stolpern, doch fand mit einem Schuss irgendwie noch die Lücke im Defensivring der Gäste. Torhüter Peter Klug konnte den Ball nur abklatschen, genau vor die Füße von Boussi, der zur Freude der Zuschauer erfolgreich abstaubte (70.). Ludwigshafens Trainer Thomas Fichtner rüffelte seine Truppe nach Spielende: „Das Spiel ging gut los und es von beiden Seiten gut Dampf drin, wobei man wirklich nicht gemerkt hat, dass hier ein Abstiegskandidat auf dem Feld steht. Wir waren zwar zwischenzeitlich etwas überlegen, doch über den Auftritt in der Schlussphase meiner Mannschaft bin ich wirklich enttäuscht.“
Danach geschah nicht mehr viel. Mehring hatte die Begegnung im Griff, Ludwigshafen wirkte lustlos, weshalb man sich mit einem verdienten 3:1 für die Hausherren Lebewohl wünschte. Es waren für Mehring wichtige drei Punkte, die sie auf dem drittletzten Tabellenplatz weiterhin mit zwei Punkten Rückstand auf Pfeddersheim an den Klassenerhalt hoffen lassen. Am kommenden Wochenende müssen die Weiß-Blauen beim Tabellendritten Hauenstein antreten und dort erneut ihr fußballerisches Können unter Beweis stellen.
[statistik]
Statistik:
SV Mehring: Basquit – Diederich, Kohl, Ageman, Eifel – Weinberg (75. Müller), Kön, Ting, Kohlei (59. Monzel) – Boussi (81. Lorenz), Fleck
Tore:
1:0 Andre Weinberg (23.)
1:1 Jens Leithmann (32.)
2:1 Ahmed Boussi (65.)
3:1 Ahmed Boussi (70.)
Schiedsrichter: Sebastian Laux (Losheim am See)
Zuschauer: 321
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