Von Florian Schlecht
Flaute im Sturm, Ausfälle, Abstiegsgefahr: Der SV Mehring geht mit einigen Problemen in das Heimspiel gegen den SV Gonsenheim. Anders sieht die Welt beim FSV Salmrohr aus – ein Sieg gegen Rossbach würde den erarbeiteten Platz in der Spitzengruppe festigen.
Reizvolle Ausgangsposition: Salmrohr will sich „keine Patzer erlauben“
Aufgeschoben ist das Rheinlandpokal-Spiel des FSV Salmrohr beim FC Karbach. Trainer Patrick Klyk improvisierte nach der Absage, legte kurzfristig eine Trainingseinheit mit seinen Spielern ein und schaltete gedanklich gleich um auf den Oberliga-Modus. Dort erwartet Salmrohr nun den SV Rossbach/Verscheid (Samstag, 14.30 Uhr). „Wir wollen den Zuschauern ein gutes Spiel zeigen“, ist das erste Ziel von Klyk. Ein Blick auf die Tabelle reicht aber aus, um auch den sportlichen Wert der Begegnung zu verdeutlichen. Keine Mannschaft hat sich im Titelrennen bislang absetzen können, was den FSV nach dem 3:0-Erfolg in Völklingen aus dem Windschatten auf unmittelbare Augenhöhe mit der Tabellenspitze befördert hat. Dort hat Hauenstein nur einen Zähler Vorsprung. Klyk fühlt sich in der Position wohl – und will nicht locker lassen. „Bei so einer guten Ausgangsposition wollen wir uns keine Patzer erlauben.“
Besonders bei den Heimspielen schwächelte Salmrohr aber zuletzt, die jüngsten beiden Begegnungen vor eigenem Publikum gegen Arminia Ludwigshafen (3:3) und Mechtersheim (2:3) wurden nicht gewonnen. Einen stotternden Motor lässt der Trainer aber nicht gelten, das Engagement seiner Spieler konnte er unterstreichen, lediglich an der Defensive sei zu arbeiten. Das ist eine überraschende Entwicklung, denn nach der Suspendierung von Dino Toppmöller befürchteten Experten eher Schwierigkeiten im Angriff. Doch Salmrohr hat seit dem Rauswurf des Stürmers in sechs Spielen 14 Treffer erzielt, die sich auf zehn unterschiedliche Schützen verteilen. „Ich glaube nicht, dass sich was verändert hat“, ist Klyk kurz angebunden, wenn er auf das sensible Thema angesprochen wird. „Die Sache ist abgehakt. Ich habe keinen Bock mehr, darüber zu sprechen.“ Einen Zusatz liefert er aber doch: „Die Mannschaft ist eher noch stärker zusammen gewachsen.“ Vielseitigkeit in der Offensive ist auch kein schlechtes Rezept gegen Pokalsieger Rossbach, den der FSV-Coach in kompakter Lauerstellung erwartet. „Wir müssen unsere spielerischen Möglichkeiten ausschöpfen.“
Fraglich ist der Einsatz von Markus Bauer, der sich die Hand verstaucht hat. Eine gute Nachricht gibt es bei Christian Schroeder, der schnell wieder ins Training einsteigen will. Die befürchtete Diagnose eines Innenbandanrisses bestätigte sich nicht. „Es war nur eine Prellung im Knie“, hofft Klyk auf eine unerwartete Alternative mehr, die bis zum Winter noch zur Verfügung stehen dürfte.
Wunschzettel in Mehring: „Ein bisschen Massel“
Robert Jung ist ein alter Hase, der das Fußballgeschäft in- und auswendig kennt. Bei aller Psychologie, Fachkenntnis und Taktik weiß der Trainer des SV Mehring besonders um die Wirkung eines bloßen Sieges. Egal, wie er zustande kommt. „Ein bisschen Massel, mit Glück gewinnen“, wäre daher schon ein Umstand, den er im Heimspiel gegen den SV Gonsenheim (Sonntag, 14.30 Uhr) liebend gerne unterschreiben würde.Denn die Lage im kriselnden Mehring, das gesteht er ein, sei „schlimmer denn je“. Nicht nur, dass beim Oberliga-Aufsteiger jegliche Euphorie nach zuletzt nur zwei Punkten aus sechs Spielen verflogen ist. Auch die personelle Situation spitzt sich immer mehr zu. Florian Lorenz fällt mit einer Kapselverletzung definitiv aus. Christoph Eifel ist angeschlagen, hat am Mittwoch das Training abgebrochen, sein Einsatz sei höchst fraglich. Auch eine Grippewelle sorgt für einige Fragezeichen, Tobias Lorig, Florian Weinberg und Sven Kohlei wurden von einem Infekt erwischt.
„Das ist keine leichte Situation“, grübelt Jung, der immerhin Hoffnung hat, bald wieder Erwin Bradasch und Kapitän Sebastian Ting auf den Spielberichtsbogen notieren zu können. „Sie haben nach vier, fünf Wochen das erste Mal trainiert. Mal sehen, wie sie es weggesteckt haben“, will er nicht ausschließen, dass das Duo am Sonntag zur Verfügung steht. Wie wichtig ein solches Signal auch nur für wenige Minuten wäre, daraus macht der Trainer keinen Hehl. „Sie sind das kreative Herzstück. Ohne sie haben die ordnende Hand und Überraschungsmomente gefehlt.“
Zu den Problemen gesellte sich in Mehring zuletzt auch das Manko der wenigen Tore. Nur 14 Treffer hat die Mannschaft in dieser Saison erzielt. „Wenn wir nur die Hälfte unserer Chancen genutzt hätten, dann hätten wir sechs Punkte mehr“, sieht Jung das Dilemma im fragilen Nervenkostüm, das er auf das fehlende Selbstvertrauen in der Krise zurückführt. Nicht ausgeschlossen ist daher weiterhin, dass nach der Winterpause Dino Toppmöller für neue Torgefahr sorgt. Gespräche mit dem in Salmrohr ausgemusterten Stürmer seien geführt worden, allerdings buhlen auch andere Vereine um die Gunst des Angreifers. Vorläufig ist das Zukunftsmusik. Die Gegenwart heißt Gonsenheim. Und dort müsse sich die Verwertung der Möglichkeit steigern, betont der Coach. Über Konter will Mehring zum Erfolg kommen, näher an den Rivalen heranrücken, den Jung nach seinen Beobachtungen als „technisch gut besetzt“ einordnet. Über Konter will die gebeutelte Mannschaft zum Erfolg kommen. Wenn nötig, auch mit Massel und einer Portion Glück. Ob das gelingt, darüber wird 5vier ausführlich berichten. Wir sind am Sonntag mit dem Videoteam in Mehring vor Ort.
karl-peter meint
habe ting einmal gesehen .naja?glaube mehring braucht ein bisschen mehr wie nur einen ting .trozdem immer leise durch die hose atmen
hannes meint
Zuschauer, wie recht du hast!!
aber hundertprozent recht!
Zuschauer meint
Also mal ganz ehrlich, ich möchte dem S. Ting seine fussballerischen Fähigkeiten nicht absprechen, aber als Führungsspieler für eine Oberligamannschaft ist er ganz, ganz sicher nicht geeignet!
fussballfan meint
Wie würde Oliver Kahn sagen: „Hätte hätte Fahrradkette.“
Spieler meint
Naja die die die Taschen am Meisten vollgemacht bekommen sollen auch überall zu lesen sein, alle anderen Spieler sind ja scheinbar nur „Zubrot“.
Ballack für Mehring solang die „kreativen Herzstücke“ noch ausfallen!
Moselaner meint
Ich kann die ganze Bradasch/Ting-Scheiße nicht mehr lesen!