Von Stephen Weber
Der FSV Salmrohr gewann am Samstag durch eine ordentliche Portion Disziplin und dank großem Einsatzwillen das Spitzenspiel der Oberliga Südwest mit 1:0 (1:0). Der Elf von Trainer Robert Jung genügte dabei der Treffer von Tobias Baier, um die Spielvereinigung aus Wirges zu bezwingen.
Salmrohr. Vor dem Anpfiff noch herrschte Skepsis unter den eingefleischten Salmrohrer Zuschauern. Acht Stammkräfte des früheren Zweitligisten, darunter Schlüsselspieler wie der ehemalige Eintracht Frankfurt-Profi Dino Toppmöller oder Torwart Karl Heinz Kieren, konnten verletzungsbedingt nicht für ihr Team auflaufen.
Die Anfangsviertelstunde bestätigte zunächst die allgemeine Befürchtung der Fans. Wirges konterte von Beginn an frech nach vorne und versuchte früh, Ersatzkeeper Sebastian Dahm zu verunsichern und unter Druck zu setzen. Dies gelang erstmals in der dritten Spielminute, als Dahm eine hohe Flanke vor seinen Kasten durch die Finger rutschte, genau vor die Füße des gegnerischen Stürmers. Doch die Westerwälder konnten diese Großchance nicht zum Führungstreffer verwerten.
Mit fortschreitender Spieldauer fand der Gastgeber dann aber besser in die Begegnung. Durch konsequentes Vorchecking und eine dicht gestaffelte Abwehr konnten sich die Salmrohrer zusehends mehr Spielanteile erarbeiten. Wirges, nur noch auf Konter bedacht, fand von da an in der Offensive nicht mehr statt. So war FSV-Trainer Robert Jung natürlich sehr zufrieden mit seiner Mannschaft: „Nach einer etwas unsicheren Anfangsphase haben die Jungs taktisch sehr diszipliniert agiert und den Gegner immer wieder ins Leere laufen lassen. Wir wussten, dass es durch die vielen Verletzungen schwer wird, aber ich habe der Mannschaft die ganze Woche gut zugeredet und sie hat das spielerische Konzept heute hervorragend umgesetzt.“
In der 29. Minute fiel dann auch die sehenswerte und überfällige 1:0-Führung: Durch viel Einsatz und etwas Glück schaffte es das Salmrohrer Mittelfeld, den Ball hoch in den Sechszehner der Gäste zu flanken, genau auf Stürmer Tobias Baier, der nicht lange zögerte und die Kugel volley aus gut 12 Metern in das gegnerische Tor einnetzte. Ein unhaltbarerer Schuss für Keeper Nikola Breslac.
Mit diesem Resultat gingen beide Teams in die Halbzeitpause und die Stimmung auf den Zuschauerrängen passte sich dem Spielniveau an. So kommentierte ein langjähriger FSV-Fan die Leistung seiner Mannschaft wie folgt: „Das ist heute endlich mal wieder ansehnlicher und ehrgeiziger Fußball. Man merkt überhaupt nicht, dass auf so vielen zentralen Positionen wichtige Spieler fehlen.“
Und auch nach Wiederanpfiff das selbe Bild: Salmrohr dominierte das Mittelfeld und die Gäste aus dem Westerwald versuchten ihr Heil im Konterspiel zu finden. Salmrohr ließ den Ball gut laufen und machte geschickt die Räume eng. Einzig die Chancenverwertung ist der Truppe von Trainer Klein anzukreiden. Hochkarätige Möglichkeiten, wie z.B. ein Pfostenkracher von Alexander Adrian in der 81. Minute, führten nicht zum Torerfolg.
So kam es in den letzten Minuten, wie es eben halt so oft passiert: Wirges warf nochmal alles nach vorne und hatte in der dritten Minute der Nachspielzeit, nach einem unnötigen Foul 17 Meter zentral vor dem Salmrohrer Tor, einen Freistoß in aussichtsreicher Position. Yannick Finkenbusch lief an und feuerte einen Gewaltschuss auf das Gehäuse von Sebastian Dahm ab. Dieser konnte mit einer hervorragenden Reaktion den Ball in letzter Sekunde abwehren, jedoch genau vor einen einschussbereiten Stürmer der Gäste. Aber auch dessen Nachschuss parierte Dahm mit einem tollen Reflex und stellte damit sicher, dass die drei Punkte in Salmrohr blieben.
Mit diesem Arbeitssieg auf der Habenseite blickt FSV-Trainer Jung hoffnungsfroh in die nähere Zukunft: „Wir haben klasse gespielt und uns ein kleines Polster auf die Abstiegsränge erarbeitet. Darauf werden wir aufbauen.“ Der FSV Salmrohr belegt nunmehr Platz vier in der Tabelle und reist nächste Woche zum Auswärtsspiel nach Roßbach.
Statistik
FSV Salmrohr: Dahm – Hohns, Meschak, Hesslein, Förg – Bauer (Köhler 87.), Adrian (Lebenstedt 94.), Schraps – Adams, Makiadi (Schmidt 92.), Baier.
Tor: Tobias Baier (29.)
Zuschauer: 80
Schiedsrichter: Peter Klein (Rodt)
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