Für die einen lief die Saison zufriedenstellend, die anderen mussten nach einer erwartungsgemäß schweren Saison den Gang in die Rheinlandliga antreten. Der FSV Salmrohr konnte als Aufsteiger einen respektablen sechsten Platz belegen, die Trierer U23-Mannschaft beendet sie Spielzeit zwar als letzter, ist aber für die Rheinlandliga schon gut aufgestellt.
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FSV Salmrohr: Dino und Tommy nehmen Roßbach auseinander
Im letzten Oberligaspiel der Saison 2011/12 konnte der FSV einen 5:0-Kantersieg gegen schwache Roßbacher erzielen. Somit beendet die Mannschaft von Trainer Robert Jung die Spielzeit auf dem sechsten Tabellenplatz und ist nach Arminia Ludwigshafen der zweitstärkste Aufsteiger. Die Matchwinner der Partie waren die Brüder Tommy und Dino Toppmöller, die vor den Augen ihres Vaters Klaus Toppmöller je einen Doppelpack erzielten.
Das letzte Saisonspiel stand für die Salmrohrer unter einem besonderen Stern. Zwei Abschiede hatte der FSV zu feiern, den einen mit Wehmut, den anderen mit Vorfreude. Wehmut verspürte man, als Kalle Kieren zu seinem letzten Spiel seiner langen Karriere auflief. Der 42-Jährige war über ein Jahrzehnt für den FSV tätig, schon einmal hatte er seine Karriere beendet, diesmal ist sein Abschied endgültig. Kurz vor Anpfiff ließ es sich Präsident Helmut Meeth nicht nehmen, den Routinier gebührend zu verabschieden. Mit einem Blumenstrauß, Präsentkorb und einem Torwarttrikot wurde der großgewachsene Schlaks reich beschenkt. Meeth forderte außerdem: „ Halt den Kasten auch heute nochmal sauber!“ Kieren gehorchte und kassierte gegen schwache Roßbacher kein Gegentor.
Letztes Spiel für Kalle Kieren
Vorfreude verspürte man, weil es das vorerst letzte Spiel auf dem Kunstrasenplatz war. Schon seit gut zwei Jahren mussten die Salmtaler auf den Kunstrasen ausweichen, im heimischen Salmtalstadion musste der Rasen neu gesät werden, auch wurden kleiner Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.Das Stadion soll mit einem großen Stadionfest am 29.07 wieder eingeweiht werden, für das „Comeback“ wird noch ein namhafter Testspielgegner gesucht.
Auf dem Spielfeld war vor allem eins zu bemerken: Spielfreude! Schon von Beginn an nahm das Spiel schnell Fahrt auf, bei warmen Temperaturen gab nicht die kleinste Spur von Sommerfußball. In erster Linie waren es die Hausherren, die nach vorne marschierten. In der ersten Halbzeit gab es für den FSV ganze acht Großchancen, das einzige was in dieser ersten Halbzeit nicht überzeugte war die mangelnde Chancenauswertung. Den Anfang des Offensivfeuerwerkes machte Tommy Toppmöller, der eine Hereingabe von Markus Schottes nur um Haaresbreite verfehlte (8.). Zwei Minuten später war es der andere Toppmöller, der im Fünfmeterraum an den Ball kam und aus kurzer Distanz nur den Pfosten traf. Roßbachs Torwart Linnig verkürzte geschickt die Ecke. Nur wenige Minuten danach ergab sich für Salmrohr erneut die Chance zum Führungstreffer. Zuerst zwang Matondo Makiadi den starken Linnig zu einer Parade, die anschließende Ecke köpfte Andreas Hesslein an die Querlatte. Nach weiteren dicken Gelegenheiten kam der FSV in der 39. Minute schließlich zum hochverdienten Torerfolg. Markus Schottes setzte sich auf der rechten Seite zum Solo an und spielte zu Tommy Toppmöller , der unbedrängt zu 1:0 Halbzeitstand einnetzte.
Chancenfestival in der ersten Halbzeit
Je mehr man in der ersten Halbzeit vom FSV sah, desto weniger konnten die Gäste aus Roßbach überzeugen. Grund dafür könnte das große Verletzungspech der Gäste gewesen sein. Toptorjäger Thomas Esch saß angeschlagen nur auf der Bank, zudem konnten die Wiedtaler die Reservebank nur mit drei Feldspielern besetzen. Ein weiteres Indiz könnte das Rheinlandpokalfinale am kommenden Mittwoch sein, dort spielen die Gäste in Emmelshausen gegen den TuS Mayen, gegen Salmrohr legten sie den Schongang ein. Nicht schmälern sollte das die spielerisch überzeugende Leistung der Hausherren. Besonders auffällig war die rechte Achse mit Markus Schottes und Matondo Makiadi, die Roßbach nie richtig in den Griff bekam. Auch die seit einigen Spielen praktizierte Spielweise mit den beiden Offensivkräften Tommy und Dino Toppmöller klappte hervorragend. Den Vorwurf, dass der FSV nur auf Konter spielen kann, hinterlegten sie eindrucksvoll.
In der zweiten Halbzeit gingen die munteren Offensivfestspiele des FSV weiter, aber diesmal nutzte der FSV seine Chancen konsequenter. Den Anfang machte Tommy Toppmöller mit seinem zweiten und schönsten Treffer. Markus Schottes trat eine Ecke von rechts, die Tommy Toppmöller mit einem Volleyschuss unhaltbar ins Tor drosch (53.). Traumtor!
Danach überließ er seinem Bruder das Toreschießen. In der 58. Minute erlangte Tommy Toppmöller einen Scorer-Punkt, als er mit einer Flanke von rechts das 3:0 einleitete. In der Mitte freute sich Dino, der aus 15 Metern das Leder unhaltbar in die rechte Ecke schoss. Zwölf Minuten vor Schluss belohnte sich Matondo Makiadi für seine starke Partie. Er leitete einen Angriff selbst ein, spielte im Strafraum einen Doppelpass und vollendete diesen eiskalt (78.). Den Schlusspunkt in einer tollen Oberligapartie setzte Dino Toppmöller. Der eingewechselte Patrick Schmidt bediente den Routinier, der zum 5:0 abschloss (89.). Damit sicherte er sich mit seinem 25.Saisontor die Torjägerkanone der Oberliga Südwest, hinter ihm liegt Davit Bakhtadze von den Sportfreunden Köllerbach mit 20 Treffern.
Der Großteil des Kaders bleibt bestehen
Nach dem Spiel zeigte sich auch FSV-Trainer Robert Jung sichtlich angetan von der Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben heute ein Topspsiel gemacht!“ freute sich Jung . „Wir haben den Ball über 90 Minuten sehr gut laufen gelassen und wir haben heute spielerisch überzeugt.“ Tommy Toppmöller, der einen Doppelpack schnürte, bestätigte Jung mit leichtem schmunzeln „das Gen von seinem Vater“.
In der neuen Saison bleibt der Kader in großen Teilen bestehen. „Wichtig ist, dass unsere ganzen Verletzten wieder den Anschluss finden“, hofft Jung. Johannes Kühne, Sebastian Förg, Marc Mees, Christian Adams und Mike Gaugler wurden in dieser Saison oft von Verletzungen heimgesucht, nur wenige Male konnte der FSV mit derselben Abwehrformation antreten. In Sachen Neuzugänge hat der Trainer schon Kandidaten ins Auge gefasst, oberste Priorität hat dabei ein Nachfolger von Kalle Kieren, der eine große Lücke hinterlassen wird. Aber auch er bleibt dem FSV erhalten, Kieren wird weiterhin als Torwarttrainer für Salmrohr tätig sein.
Statistik:
FSV Salmrohr: Kieren – Meschak, Hesslein, Hohns, Makiadi – Bauer, Schraps (74.Edringer), Adrian, Schottes (76.Schmidt) – D.Toppmöller – T.Toppmöller (76. Schroeder)
SV Roßbach: Linnig – Kraemer, Watzlawik, Kostewa, Behlulovic(53.Esch) – Bernard, Müller, Fichtl, A.Becker – Kadiata, Eshun (70. S.Becker)
Tore: 1:0 (39.), 2:0 (52.) T.Toppmöller, 3:0 (58.) D.Toppmöller), 4:0 (78.) Makiadi, 5:0 (89.) D.Toppmöller
Zuschauer: 150
Schiedsrichter: Stephan Sprengler (Nalbach)
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Eintracht Trier II: Zum Abschluss eine Niederlage
Nach dem hoffnungsvollen Heimsieg gegen den SV Gonsenheim konnten die Trierer ihre Leistung nicht konservieren. Gegen Borussia Neunkirchen verlor Trier deutlich mit 4:1 und ist neben Alemannia Waldalgesheim der zweite Absteiger der Oberliga Südwest.
Von der einstige „Trierer Filiale“ Borussia Neunkirchen bleibt nach der Saison nicht viel übrig. Zuerst musste Trainer Paul Linz im Dezember 2011 seinen Hut nehmen, Nico Patschinski verließ das Ellenfeld schon in der Winterpause Richtung Hamburg, Johannes Steinbach und Daniel Petersch werden Neunkirchen ebenfalls verlassen. Catalin Racanel fungiert zurzeit als Interimstrainer und wird in die Nachwuchsarbeit wechseln. Die einzigen verbliebenen Trierer sind Julian Bidon und Fabio Fuhs. Für die Saarländer war diese Saison enttäuschend, man konnte nur den Titel „Skandalnudel“ erringen. In der neuen Saison soll der Saarbrücker Aufstiegstrainer Dieter Ferner zusammen mit Sportdirektor Yilmaz Örtülü die Borussia in ruhigere Fahrwasser führen.
Fabio Fuhs setzte schon in der ersten Minute ein Ausrufezeichen. Nachdem der Ball in der Trierer Hintermannschaft ein paar Mal abgeprallt war, traf der Ex-Trierer per Sonntagsschuss unhaltbar in den Winkel. Doch von dem frühen Rückstand ließ sich die Trierer Elf nicht beeindrucken. Nach einem Abwehrfehler nutzte Nino Sehovic die Gunst der Stunde und traf zum Anschlusstreffer (6.). Kurz darauf hatte die U19-Leihgabe Burak Sözen sogar die Chance zur Führung, doch das Sturmtalent scheiterte an Torwart Thomas Wiener. Später waren es die Hausherren, die den nächsten Treffer markieren konnten. Wiederum ärgerlich: Auch an diesem Treffer konnte die Trierer Hintermannschaft nicht viel machen. Selcuk Kaban zirkelte einen Freistoß unhaltbar in den Winkel (25.).
Kurz vor der Halbzeit machte die Borussia alles klar: Deniz Siga, der die Borussia ebenfalls verlassen wird, traf zum 3:1. Der Treffer wurde begünstigt durch einen Platzfehler. Ein Hubel im Strafraum veränderte die Flugbahn des Balles und der Schuss wurde für Schlussmann Philipp Basquit unhaltbar. „Nach einem 3:1 ist es natürlich sehr schwer noch einmal zurückzukommen“, resümierte Eintracht-Trainer Herbert Herres nach dem Spiel. Nach drei Minuten in Halbzeit zwei traf Siga zu seinem zweiten Treffer, zuvor hebelte Yacine Hedijelen die Trierer Abwehr mit einem Traumpass aus.
„Neunkirchen war heute die bessere Mannschaft“, befand Herbert Herres nach dem Spiel fair. In der neuen Saison wird Herbert Herres die U23 komplett übernehmen, seine U19 wird in der nächsten Spielzeit von Nikki Wagner gecoacht, der für Trier schon in der zweiten Liga im Einsatz war. „ Wir gehen mit einer guten Mannschaft in die Rheinlandligasaison.“ Es liegen den Trierern bereits 16 verbindliche Zusagen vor.
Statistik:
Eintracht Trier II: Basquit – R.Mohsmann, Thieser, Spang, Lauer – Sehovic (49.Braun), F.Mohsmann, Schütz(71.Cordier), Hartmann – Aliu (76.Dauenhauer) , Sözen
Tore: 1:0 (1.) Fuhs, 1:1 (6.) Sehovic, 2:1 (25.) Kaban, 3:1 (43.), 4:1 (48.) Siga
Schiedsrichterin: Ines Appelmann (Alzey)
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