Derbyzeit in der Oberliga Südwest: Der FSV Salmrohr empfing zum zweiten Spiel der Rückrunde die U23-Mannschaft von Eintracht Trier. Von dem großen Tabellenunterschied war lange Zeit nichts zu spüren. Der Derbyfaktor beflügelte die Trierer, die zu ihrem ersten Punktgewinn nach drei Niederlagen kamen.
Die Vorzeichen hätten kaum gegensätzlicher sein können. Auf der einen Seite der starke Aufsteiger Salmrohr, der letzte Woche mit 4:0 die Sportfreunde Köllerbach deklassierte. Auf der anderen Seite die glücklose Nachwuchsmannschaft der Eintracht, die mit nur 11 Punkten das Schlusslicht der Oberliga bildet. Doch Derbys schreiben oft ihre eigenen Gesetze, was auch bei diesem hitzigen Spiel unterfüttert wurde.
Personell tat sich bei den beiden Kontrahenten wenig. Der FSV Salmrohr trat mit der siegreichen Startaufstellung von Köllerbach an, die U23 der Eintracht musste nur Max Bachl-Staudinger ersetzen der im Kader der Profimannschaft in Lotte stand. Für ihn rückte Fabian Mohsmann ins zentrale Mitteldeld. Der U19-Spieler Burak Sözen durfte sich erneut von Anfang an beweisen. Ein großes Plus der Salmrohrer wurde bereits optisch vor dem Spielbeginn deutlich: Der FSV hatte, u.a. mit Tobias Baier und Dino Toppmöller, große Spieler auf dem Platz. Ein Vorteil, der insbesondere bei Standards gefährlich wurde. Schon vor dem Spiel hatte der Trainer der „Zwoten“ , Christian Mergens, vor Routinier Dino Toppmöller gewarnt,nach Standardsituation wollte man Toppmöller doppeln.
SVE II mit dem besseren Start
Bei kalten Temperaturen hatte die Eintracht den besseren Start. Hoher Einsatz und große Laufbereitschaft setzten die jungen Trierer den erfahrenen Salmtalern entgegen. Mit Erfolg! Wie schon in den letzten Spielen zeigten die U23-Kicker spielerisch eine ansehnliche Leistung. Salmrohr hingegen kam eher schleppend in die Partie, blieb aber trotzdem brandgefährlich. Trainer Robert Jung setzte auf hohe Bälle, geschossen auf seine großen Angreifer Baier und Toppmöller. Baier, der gegen Köllerbach mit drei
Toren Matchwinner war, konnte die Vorgabe seines Trainers in der 15. Minute das erste Mal umsetzen, als er im 5-Meterraum per Kopf knapp über die Latte zielte.
Anders die Eintracht: Die Moselstädter zeigten Kombinationsfußball und schnelles Umschalten. Über die Außenbahnen setzten Olivier Mvondo und Erik Michels gute Akzente, doch im Sturmzentrum der Eintracht haperte es wie schon oft in dieser Saison. Der U19-Spieler Burak Sözen zeigte zwar eine couragierte Leistung, jedoch ließ er in manchen Situationen das Auge für den Mitspieler vermissen. Auch sein Kollege Christoph Anton tat sich in der ersten Halbzeit noch schwer, gegen die körperlich stärkeren Gegenspieler hatte Anton Probleme den Ball zu behaupten. So war es auch Michels der die beste Chance der Eintracht vergab (36.). Kurz vor der Halbzeit eine weitere Chance für den SVE: Burak Sözen zog ab, Torwart Kalle Kieren musste sein ganzes Können aufbieten und klärte zur Ecke.
FSV bei hohen Bällen gefährlich
Nach Wiederanpfiff zeigte sich der FSV verbessert, Trainer Robert Jung schien deutliche Worte in der Kabine gefunden zu haben. Man setzte wie schon zuvor auf das probate Mittel: Über hohe Bälle sollte man zum Torerfolg kommen. In der 51. Minute verpasste Sebastian Förg nur knapp eine Hereingabe von rechts, sechs Minuten später tauchte Tobias Baier frei vor Gästekeeper Philipp Basquit auf, der jedoch glänzend parierte. Danach passierte lange Zeit nicht viel. Die Partie, aufmerksam beobachtet von Trainerlegende Klaus Toppmöller, drohte zu einem unscheinbaren 0:0 zu verkommen. Doch dann die Führung für der Eintracht: Christoph Anton wird auf linken Seite steil geschickt, seine Hereingabe kann zuerst Sözen nicht verwerten, doch Rene Mohsmann kommt ihm zur Hilfe und drückt das Leder über die Linie. Großer Jubel auf Seiten der Trierer, Proteste bei den Salmtalern. Salmrohrs Trainer Jung reklamierte zu Recht ein Handspiel im Mittelfeld, was das unmittelbar das 0:1 folgen ließ.
Das war der Startschuss für eine packende Schlussphase. Der FSV warf alles nach vorne, wütende Angriffe rollten auf die 05er-Abwehr zu. Auch die Gangart wurde härter: Das bislang faire Spiel wurde von einigen überharten Zweikämpfen überschattet, der Unparteiische verpasste es die Spieler angemessen zu bestrafen. Mitten in den Salmrohrer Angriffsbemühungen fast das 0:2 für die Trierer. Außenverteidiger Pitt Hess setzte sich auf der linken Außenbahn robust durch und flankt von der Grundlinie. Sein Schuss drehte sich gefährlich um Torwart Kalle Kieren, Außenpfosten!
Packende Endphase
Kurz vor Ende brannte es noch einmal lichterloh im SVE-Strafraum. Nach einem Eckball zeigte Dino Toppmöller seine Gefährlichkeit und traf die Latte, Unordnung machte sich im Trierer Strafraum breit. Der anschließende Nachschuss konnte noch zur Ecke geklärt werden, doch diese hatte Folgen: Nun war es Julian Hohns der per Kopf an den Ball kam, unhaltbar für Philipp Basquit zappelte der Ball im Netz. Der Schlusspunkt zu einem spannenden Derby zwischen den Oberligateams der Region!
Salmrohrs Coach Robert Jung analysierte: „Trier war hier die bessere Mannschaft. Nur in den letzten 20 Minuten haben wir das Spiel bestimmt. Nach dieser langen Runde waren viele Spieler heute auch körperlich platt, bei unseren vielen Verletzten ist das aber auch kein Wunder.“ Ähnlich sah das Spiel sein Kollege Christian Mergens: „Wir haben heute wieder gut gespielt, nach unseren letzten Leistungen war schon ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. Hinten waren wir über weite Strecken stabil und vorne konnten wir immer wieder Nadelstiche setzen.“ Auch schätzte er seinen Gegner wert. „Salmrohr ist keine Laufkundschaft in der Liga, ein Punkt in Salmrohr ist gut!“
Statsitik:
FSV Salmrohr: Kieren – Adams, Hohns, Kühne, Förg – Makiadi (82. Mehrfeld), Schraps (46. Mehrfeld), Hesslein, Adrian – Toppmöller, Baier.
SVE II: Basquit – Hess, Thieser, Dingels, Lauer – Mvondo (92. Jakob), René Mohsmann, Anton, Fabian Mohsmann, Michels (80. Hartmann)- Sözen (87. Spang)
Tore: 0:1, R.Mohsmann (81.), 1:1, Julian Hohns (89.)
Zuschauer: 301
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