Das Glück ist einfach nicht auf ihrer Seite: Die U23-Mannschaft verlor am Sonntag abermals unglücklich. Gegen den Aufstiegsaspiranten FK Pirmasens musste man sich 1:2 geschlagen geben, der Tabellenunterschied war lange Zeit nicht spürbar. Erfolgreicher gestaltete sich das Wochenende für den FSV Salmrohr. Gegen die Sportfreunde aus Köllerbach zeigte sich der FSV stark formverbessert, mit 0:4 schlug man die Saarländer deutlich.
Auf dem Papier war das Oberligamatch zwischen Eintracht Trier II und dem FK Pirmasens eine klare Angelegenheit: 17 Punkte hatte der FKP mehr gesammelt. Die Schuhstädter standen auf dem 5. Tabellenplatz, dennoch enttäuschend für die traditionsreichen Pfälzer. Vor der Saison kam Trainer Michael Dusek aus Idar-Oberstein, mit einigen Spielern im Gepäck will er den Aufstieg in die Regionalliga schaffen. Selbstbewusst rief man das Ziel „Meisterschaft“ aus.
Mit Beginn der Rückrunde sah die Realität anders aus: acht Punkte betrug der Rückstand zu Spitzenreiter Homburg. Mit Xavier Novic setzte man vor zwei Wochen den besten Torschützen der letzten und bisherigen Saison vor die Tür. Wenn der FKP noch in die Nähe der Aufstiegsplätze kommen will, so muss er sich ordentlich strecken. Gegen Trier konnte Coach Dusek erstmals nach längerer Abwesenheit wieder auf Ex-Trierer Thomas Riedl bauen, auch die angeschlagenen Piero Adragna und Attila Baum konnten an der Mosel mitwirken.
Anton und Thieser wieder in der Mannschaft
Auf Trierer Seite entspannte sich die Personalsituation: Mit Kapitän David Thieser und Christoph Anton kehrten zwei Leistungsträger in die Mannschaft zurück, Burak Sözen aus der U19 erhielt eine Chance von Beginn an. Am vorherigen Wochenende verlor die Mannschaft von Christian Mergens nur knapp gegen Borussia Neunkirchen, Pirmasens stellte ein ähnliches Kaliber dar.
Motiviert begannen die jungen Trierer gegen das erfahrene Team aus Pirmasens. Früh störte man gegen die Pfälzer, die lange Zeit schlecht in die Partie fanden. Sehr agil präsentierte sich die rechte Trierer Offensivseite, auf der Olivier Mvondo an der Linie marschierte. Um ein Haar hätten sich die Nachwuchskicker für ihre gute Anfangsphase selbst belohnt. Nach einem Einwurf kommt das Leder zu Burak Sözen, dessen Schuss nur Zentimeter über die Latte sauste.
Gute Chancen für den SVE II
Es dauerte bis kurz vor der Pause, ehe die Schuhstädter zu ihren ersten Möglichkeiten kamen. Zuerst musste Torhüter Philipp Basquit in aller höchster Not klären (43.). Kurze Zeit später war er am Tor der Gäste machtlos: Dem FKP wurde ein fragwürdiger Elfmeter
Foto: Peter Schmidtzugesprochen. Unmittelbar vor dem Elfmeter wurde Rene Mohsmann im Zweikampf zu Boden gestoßen, der Pfiff des Schiedsrichters blieb zum Nachteil der Eintracht aus. Piero Adragna ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und verwandelte den Strafstoß eiskalt (45.).
Unmittelbar nach Wiederanpfiff ließ Christoph Anton die Eintracht wieder hoffen: Nach tollem Zuspiel tauchte Anton frei vor Gästetorwart Frank Steigelmann auf. Doch wie so oft schafften es die jungen Trierer nicht das Leder im Tor unterzubringen. Auch David Thieser schaffte es nicht, in der 58. Minute scheiterte der Kapitän an der Latte. Das wohl größte Manko der bisherigen Oberligasaison.
Auch den Platzverweis gegen den Ex-Bundesligaprofi Sebastian Reinert (61., gelb-rot) konnten die U23-Kicker nicht für sich nutzen. In der Vorwärtsbewegung aggierte man oft zu naiv, kleine Abspielfehler schlichen ein. Einen Tribut, den man aufgrund der vielen jungen Akteure zollen musste. Pirmasens ließ sich die Unterzahl nicht anmerken , defensiv standen die Pfälzer diszipliniert und kompakt. Auch als Trier die Viererkette in der Abwehr auflöste, zeigte Pirmasens sich unbeeindruckt. Im Gegenteil: Pirmasens machte trotz Unterzahl das 0:2 (84.). Ein Tor, das sich die U23 selbst ankreiden musste. Der Konter wurde durch einen Ballverlust nach einem Einwurf eingeleitet, Trier befand sich in der Vorwärtsbewegung. Ein Fehler, der nach Trainer Christan Mergens „so niemals passieren darf“.
Auch wenn Michel Dingels noch auf 1:2 verkürzte (86.), verlor die Eintracht ein weiteres Mal trotz engagierter Leistung. „Wir waren heute wieder gleichwertig. Vor dem Tor müssen wir noch entschlossener werden, wir agieren zu oft zu naiv,“ analysierte Trainer Christian Mergens. In der nächsten Woche kommt es zum Duell mit dem FSV Salmrohr, 5vier.de wird ausführlich über das Derby im Salmtal berichten.
Statistik
Eintracht Trier II: Basquit – Lauer, Dingels, Thieser, Hess (74. Hartmann)– Mvondo, René Mohsmann, Bachl-Staudinger, Michels (63. Schütz)– Sözen, Anton.
FK 03 Pirmasens: Steigelmann – Riedl, Baum, Lechner, Ernst – Mayer (64. Conzelmann), Reinert, Zeric, Fest (90. Graf)– Adragna (92. Nagel), Henn.
Tore: 0:1 Adragna (Foulelfmeter, 45.), 0:2 Adragna (84.), 1:2 Dingels (86.)
Besondere Vorkommnise: Gelb-Rot gegen Sebastian Reinert (FK Pirmasens, wiederholtes Foulspiel, 61.)
Zuschauer: 106
Schiedsrichter: Vincent Becker
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FSV Salmrohr: Baier trotzt dem Lazarett
Kantersieg für Salmrohr: Mit einem 4:0 trotzten die Salmrohrer eindrucksvoll ihren Personalsorgen. Im ersten Spiel der Rückrunde brachte Tobias Beier den FSV mit drei Treffern auf die Siegerstraße. Auch der schmerzlich vermisste Toptorjäger Dino Toppmöller konnte nach einer Verletzungspause sein Comeback feiern, Sebastian Förg kehrte nach einem beruflichen Aufenthalt in London in die Startelf zurück.
Der FSV hatte Wut im Bauch. Vor einer Woche unterlag die Mannschaft von Trainer Robert Jung mit 3:1 beim SV Roßbach/Verscheid, im Wiedtal bekam man drei unglückliche Gegentreffer und ließ mehrere gute Torgelegenheiten aus. Coach Robert Jung zeigte sich unzufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft, er vermisste die Aggressivität seiner Elf. Mit den Sportfreunden Köllerbach stand ein spielstarker Gegner auf dem Programm. Davit Bakhtadze (12 Saisontore) trifft schon seit Jahren wie am Fließband, ihn galt es aus dem Spiel zu nehmen.
Und das gelang den Salmtalern. „Das war eines unserer besten Saisonspiele“, schwärmte Jung nach dem Spiel. „Wir haben den Ball sehr gut laufen lassen, das war eine tolle Leistung!“ Schon früh ebnete Tobias Baier den Weg zum Erfolg: In der 23. Spielminute überwand der Linksaußen die Köllerbacher Abwehr. Der FSV verstand es, gegen die Saarländer mit der nötigen Aggressivität ans Werk zu gehen. „Wir haben gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte immer besser ausgesehen, wenn wir aggressiv spielten,“ freute sich Robert Jung, seine Mannschaft verstand seine Botschaft. Kurz vor der Pause erhöhte Alexander Adrian nach toller Einzelaktion auf 2:0 (44.).
Drei Tore durch Baier
Doch so leicht wollten sich die Köllerbacher nicht geschlagen geben. Nach der Pause blitzte ein ums andere Mal die offensive Stärke der Saarländer auf, gleich mehrfach hatten sie die Gelegenheit zum Anschluss. Unbeeindruckt davon zeigte sich vor allem einer: Tobias Baiers Torhunger war am Samstag unstillbar, zwei weitere Treffer (54.,76.) brachten ihm zwar keinen lupenreinen Hattrick ein, doch seine Kollegen erfreuten sich an einen echten Kantersieg im Saarland. Die richtige Reaktion auf das Lazarett und die Niederlage in Roßbach.
Neben den Toren von Tobias Baier zeigte sich Robert Jung über die Rückkehr von Dino Toppmöller froh: „Er ist ganz wichtig für unser Spiel. Nicht nur, dass er viele Tore schießt, er ist auch ein klasse Vorbereiter und hat immer ein gutes Auge für seine Mitspieler. Selbst wenn er während der Woche nur drei Mal trainieren konnte, konnte er das gegen Köllerbach unter Beweis stellen.“ Nächste Woche kommt es zum Lokalderby gegen die „kleine“ Eintracht. Auf dem heimischen Kunstrasen geht der FSV als klarer Favorit gegen die abstiegsbedrohten Trierer ins Rennen.
Statistik
FSV Salmrohr: Kieren – Adams, Kühne, Hohns , Adrian – Förg, Makiadi(85. Fischer), Hesslein,Schraps, Baier(86. Schmidt)- Toppmöller(82. Köhler)
Tore: 1:0 (23.), 3:0 (54.), 4:0 (76.) Baier, 2:0 Adrian (44.)
ebenfalls vorort meint
gibts ein video vom sve-spiel gegen pirmasens?
Anmerkung der Redaktion:
Nein, leider nicht. Unser Video-Team filmte am Sonntag die Partie VFL Trier – Alemannia Trier.