In der Oberliga ist der Drops für die Teams der Region gelutscht. Für Trier II steht schon länger der Abstieg in die Rheinlandliga fest, der FSV möchte sich noch einen Platz unter den „Top Ten“ ergattern. Heute gelang es den beiden Mannschaften, ihre Negativserien zu brechen.
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Eintracht Trier II: Im letzten Heimspiel ein Heimsieg
Das letzte Heimnspiel für Eintracht Trier II endete mit einem 4:1-Sieg gegen die Elf von Ex-Trierer Aydin Ay. Die Trierer U23 konnte damit die Negativserie von acht Spielen ohne Sieg brechen. Derweil sind die Planungen für die Rheinlandliga schon weit fortgeschritten. Aus dem aktuellem Kader haben 16 Spieler ihre Zusage für die nächste Saison gegeben, aus der A-Jugend stoßen Carsten Cordier, Daniel Braun und Meliani Saim hinzu.
Für den heutigen Gegner der Trierer U23 gibt es in dieser Saison nur Schwarz oder Weiß. In der Vorrunde überraschte der Mainzer Stadtteilclub die gesamte Liga, bis zum 20. Spieltag rangierten die Gonsenheimer immer unter den ersten zwei. Die anfängliche Euphorie ist im Fußballjahr 2012 Ernüchterung gewichen, man konnte nur magere zehn Punkte seit der Winterpause sammeln. Das bedeutet Platz 17 in der Rückrundentabelle, nur Trier II ist schlechter. Während der Woche kam es sogar zu einem Skandalspiel gegen die Sportfreunde Köllerbach. Die Saarländer, für die es in der Oberliga um das nackte Überleben geht, fühlten sich von Gonsenheim unfair behandelt. Aus einem Einwurf, der wegen einer Verletzungsunterbrechung nach den ungeschriebenen Fair-Play-Regeln den Weg zu Köllerbach hätte finden sollen, entwickelte sich ein Gegentor für die Sportfreunde. Gonsenheim weigerte sich, ein Eigentor zur Behebung des Fauxpas zu schießen. Das Spiel endete 2:2 und Köllerbach rutschte auf einen Abstiegsplatz.
Bei der Eintracht verlief die englische Woche besser. In Lugwigshafen konnten die Nachwuchskicker ein glückliches 0:0 erreichen, was in Anbetracht des Tabellenstandes und der hohen spielerischen Qualität des Gegners sehr hoch einzustufen war. Heute jedoch musste die U23 abermals die Viererkette umstellen, David Thieser musste aufgrund beruflicher Gründe passen. Wie schon in Ludwigshafen spielte Tolgay Asma aus dem Profikader mit, auch Olivier Mvondo durfte sich in der Oberliga beweisen.
Deutliche Führung für Trier II
In der Anfangsphase entwickelte sich ein flottes Spiel. Beide Mannschaften versuchten vor allem über die Außenpositionen zum Erfolg zu kommen. Eine erste Kostprobe lieferte Tim Hartmann ab, dessen präzise Flanke nur in aller höchster Not vom Gästetorwart Axel Braun abgefangen werden konnte. In der 21. Spielminute dann das ungewohnte Glücksgefühl für die jungen Trierer. Nach toller Vorarbeit von Olivier Mvondo bestätigte Besart Aliu seine ansteigende Form der Vorwochen und netzte zum 1:0 ein (21.). Direkt danach legte Trier nach. Tolgay Asma wurde zentral 18 Meter vor dem Gonsenheimer Tor gefoult. Den fälligen Freistoß verwandelte der Gefoulte selbst zum 2:0 (24.). Von den Gästen aus Gonsenheim hingegen konnte man lange Zeit nichts sehen. Erst in der 32. Minute konnten die Mainzer die erste Torchance verbuchen, als Dennis Kirn mit einem Distanzschuss nur die Querlatte traf.
Doppelpack von Aliu und Asma
Tolgay Asma war der Matchwinner des Spiels. Lange Zeit musste der Deutsch-Türke verletzt auf Einsätze in der Profimannschaft schmoren, umso mehr Spielfreude zeigte Asma gegen Gonsemheim. In der 37. Minute konnte er ein weiteres Tor erzielen. Nach toller Vorabeit von Besart Aliu tauchte er alleine vor Axel Braun auf und behielt die Nerven. Pikant: Zuvor wurde Asma vom Gonsenheimer Torwart verbal provoziert, die passende Antwort zeigte der Mittelfeldspieler auf dem Platz. „Ja, es sind Worte gefallen“, sagte Asma nach dem Spiel, dessen Freude über die drei Punkte unübersehbar war. Allerdings konnte der Torwart der Gäste auch nach dem Disput mit Asma nur durch Unsportlichkeiten glänzen. Zuerst zeigte er den Trierer Zuschauern auf der Haupttribüne den Mittelfinger, danach zog er aus unerklärlichen Gründen seine Torwarthandschuhe aus und spielte bis zum Halbzeitpfiff ohne diese weiter. Die Mannschaft aus der Landeshauptstadt zeigte wie gegen Köllerbach eine undisziplinierte und unsportliche Außendarstellung.
Lustlose Vorstellung der Gäste
Die Halbzeitansprache der Gonsenheimer war kurz. Nach rekordverdächtigen acht Minuten betraten die Gäste wieder den Rasen, das größte Problem der Gäste: Die löchrige Viererkette, die an diesem Sonntag allenfalls durch Lustlosigkeit glänzte. Auch Aydin Ay fehlte heute. Der Ex-Eintrachtler musste krank in Mainz bleiben und wurde durch seinen Co-Trainer vertreten.
Nach dem Wiederanpfiff ging für Trier das Schützenfest weiter und abermals war der Gästetorwart beteiligt. Axel Braun wollte den Ball nach vorne dreschen, traf dabei aber nur den aufgerückten Besart Aliu. Braun beschwerte sich aus unerklärlichen Gründen beim Schiedsrichter und spielte nichte weiter. Die Gunst der Stunde nutzte Aliu völlig unbedrängt zu seinem zweiten Tor. Ganz klar: Die heutige Leistung der Gäste hatte „Geschmäckle“, selten sah man eine derart unengagierte und lustlose Mannschaft im Trierer Moselstadion. Schon während der Woche war Aydin Ay wegen des Spielverlaufs gegen Sportfreunde Köllerbach hart mit seiner Mannschaft ins Gericht gegangen.
Anschließend rückte auf Trierer Seite Alexandru Balota ins negative Licht. Zuerst ließ sich der Innenverteidiger zu einem dummen Foulspiel im Strafraum hinreißen und verursachte einen Strafstoß, den Rufat Dadatchev zum Anschlusstreffer nutzte (71.). Nur wenige Minuten später zog Balota Rufat Dadatchev während eines Konters am Trikot, da Balota letzter Mann war flog er folgerichtig mit Rot vom Platz. In der Schlußviertelstunde verpasste Olivier Mvondo den fünften Trierer Treffer nur knapp, als ihm Jan Itjeshorst den Ball in letzter Sekunde noch wegspibitzte, Babak Keyhanfar traf für Gonsenheim nur die Querlatte. Für die Elf von Trainer Herbert Herres, die das Spiel über die volle Spielzeit im Griff hatte, war dies ein versöhnlicher Oberligaabschied im Moselstadion.
„Wir haben schon in den letzten Wochen gut gespielt, das waren alles knappe Ergebnisse. Heute hatten wir auch mal das Glück auf unserer Seite“, freute sich der Trierer Coach nach dem Spiel. „In der Abwehr haben wir sicher gestanden und sehr wenig zugelassen“. Auch im letzten Oberligaspiel gegen Borussia Neunkirchen (26.05.) möchte Herres nachlegen: „In Neunkirchen wollen wir gewinnen!“
Statistik:
Eintracht Trier II: Basquit – F.Mohsmann, Hess, Balota, Lauer – Hartmann (46.Sehovic), Schütz, R.Mohsmann, Mvondo – Asma – Aliu
SV Gonsenheim: Brau – Frey, Rudolf, Itjeshorst, Gsimbsl – Pennella, Kirn, Kimnach, Zinram (57. Dadachev) – Szymanek (52.Keyhanfar), Güclü (57.Bektasevic)
Schiedsrichter: Vincent Becker (Kleinblittersdorf)
Tore: 1:0 (21.) Aliu, 2:0 (24.), 3:0 (37.) Asma, 4:0 (50.) Aliu, 4:1 (71.) Dadatchev
Zuschauer: 100
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FSV Salmrohr: Endlich wieder ein Auswärtssieg für den FSV
Beim FSV zeigt die Formkurve wieder deutlich nach oben. Nachdem die Salmtaler im Monat April eine Durstrecke durchlaufen mussten, gelang ihnen gegen die EGC Wirges der zweite Sieg in Folge. Die Mannschaft von Trainer Robert Jung rückte auf den sechsten Tabellenplatz vor.
In der Mannschaftsaufstellung des FSV Salmrohr fanden sich einige dicke Überraschungen. Stammtorhüter Kalle Kieren saß auf der Ersatzbank, für ihn durfte Daniel Ternes spielen, der wie Marvin Lebenstedt für seine engagierten Trainingsleistungen belohnt wurde. Dabei Pfiff auch heute das Aufgebot des FSV aus dem letzten Loch. Dino Toppmöller reiste schon angeschlagen nach Wirges, während des Aufwärmens verspürte er große Schmerzen und musste seinen Einsatz absagen. Toppmöller war nicht der einzige Ausfall. Zu den Langzeitverletzten Johannes Kühne und Sebastian Förg gesellte sich nun auch Tobias Baier, der sich im Match gegen Mechtersheim einen Knochen anbrach. Christian Adams fehlte aufgrund einer Fußprellung.
Mit dem einzigen Tor in einem schwachen Spiel konnte Tommy Toppmöller das Spiel für Salmrohr entscheiden (73.), er verwertete eine mustergültige Flanke vom mitgelaufenen Alexander Adrian. Auf Wirgeser Seite traf Daniel Bode in der ersten Halbzeit nur den Pfosten. „Die Grundausrichtung der beiden Mannschaft war sehr ähnlich, beide waren auf Konter aus“, analysierte FSV-Trainer Robert Jung gegenüber 5vier. Chancen waren auf beiden Seiten, im gesamten Spiel hatten die Rivalen höchsten zwei echte Torchancen. „Spielerisch waren wir die bessere Mannschaft, das war im Endefekt entscheidend.“ Aufgrund der angespannten Personallage sprach der Salmrohrer Trainer ein Lob aus: „Ich kann meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Wenn wir nun noch das nächste Heimspiel gewinnen, beenden wir die Saison auf Platz sechs. Unser Ziel war Rang sechs bis zehn!“ Besonders hervorheben wollte er die Leistung von Alexander Adrian und Andreas Hesslein, die ihre Leistungen in den letzten Spielen kontinuierlich gesteigert haben.
Im letzte Heimspiel (Samstag, 15:30 Uhr) der Saison trifft der FSV Salmrohr auf den SV Roßbach/Verscheid. Die Wiedtaler konnten den drohenden Abstieg abwenden und stehen mit 41 Punkten auf Rang 14. FSV-Trainer Robert Jung hofft auf eine Rückkehr von Dino Toppmöller, bei allen anderen verletzten rechnet er nicht mit einer Einsatzchance.
Statistik:
FSV Salmrohr: Ternes – Makiadi, Hohns, Lebenstedt(46.Schroeder), Meschak – Adrian, Schraps, Hesslein, Schottes, Bauer – T.Toppmöller(83.Eckes)
Tor: 0:1 (73.) T. Toppmöller
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