Sturm „Joachim“ ließ auch die Oberliga nicht kalt: Gleich mehrere Spiele mussten in der Oberliga Südwest abgesagt werden, die beiden Sonntagspartien fanden trotzdem statt. Der SVE II verlor gegen den starken Aufsteiger Röchling Völklingen knapp mit 2:3. Der FSV Salmrohr verlor gegen die U23-Mannschaft des 1.FC Saarbrücken mit 2:0
Die lange Runde zeigte bei beiden Teams personelle Spuren: Auf Trierer Seite musste Trainer Christian Mergens ohne Unterstützung aus der ersten Mannschaft auskommen, für die Stammgäste Michael Dingels, Olivier Mvondo und Max Bachl-Staudinger war das Arbeitsjahr 2011 mit dem Spiel in Wiedenbrück abgeschlossen. Dazu kam ein Fehlen von Stammkraft Pit Hess, der Linksverteidiger musste aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung passen. Auf der Trierer Bank saßen heute nur drei Akteure, zwei davon aus der A-Jugend. Nicht besser sah es bei den Gästen aus: Sie konnten zwar vier Spieler für die Ersatzbank nominieren, unter ihnen befand sich aber auch der Völklinger Trainer Patrick Klyk.
Keine Unterstützung von „oben“
Im Vergleich zum Remis gegen Lokalrivalen FSV Salmrohr gab es drei Änderungen bei den Moselkickern: Für Michael Dingels rückte Christopher Spang in die Innenverteidigung, Artur Schütz ersetze den kranken Pit Hess und Tim Hartmann spielte im rechten Mittelfeld für Olivier Mvondo. Die „Zwote“ wollte an die Leistungen von Salmrohr, Pirmasens und Neunkirchen anknüpfen, in allen drei Spielen war man spielerisch die bessere Mannschaft, hatte aber nur einen Punkt aus den Spielen auf der Habenseite.
Doch in der Anfangsphase war Röchling Völklingen die Mannschaft, die das Tempo vorgab. Nur wenig hatten die jungen Trierern den Saarländer entgegenzusetzen. Das Offensiv-Trio Sammer Mozain, Christopher Wendel und Holger Klein mischten die Trierer Abwehr mächtig auf. Zu leicht konnten sich die Saarländer durch die Reihen der Trierer kombinieren, die Eintracht lief zunächst nur hinterher. Folgerichtig ging die Elf aus der Hüttenstadt schnell in Führung: Sammer Mozain setzte sich an der rechten Grundlinie gegen gleich zwei Trierer durch. Seine Schusschance konnte Torwart Philip Basquit noch parieren, doch Kleins Nachschuss der Marke „Sonntagsschuss“segelte unhaltbar in die Tormaschen (10.).
Völklinger Traumschuss ebnet Weg zum Sieg
Nach der verdienten Führung kam die U23-Mannschaft allmählich besser in die Partie. In der Zentrale passten sich die beiden Brüder Rene und Fabian Mohsmann besser ihren Gegenspielern an, die Trierer schafften es das Kombinationsspiel der Völklinger stärker zu unterbinden. Röchling blieb offensiv und spielte auf das zweite Tor, was automatisch freie Räume für Trier bedeutete. So war es Christoph Anton, der die erste gute Gelegenheit für die Eintracht vergab. Zuvor hatte ihn Erik Michels mit einer guten Flanke nach einem Konter in Szene gesetzt (25.). Besser und Kaltschnäuziger machte es Röchling: Christoph Wendel kam nach einem langen Ball frei vor den Trierer Kasten. Ein trockener Schuss in die rechte Ecke, der zweite Treffer für spielstarke Völklinger (36.)
Zur zweiten Halbzeit hatte sich die Elf von Trainer Christian Mergens viel vorgenommen: Engagiert kamen die jungen Trierer aus der Kabine, doch schnell folgte Ernüchterung. Wieder war es Christopher Wendel der einen Konter verwertete, der zweite Treffer des auffälligen Völklinger Stürmers ließ die zahlreich mitgereisten Fans jubeln (56.). Fortan zogen sich die Völklinger zurück, die Elf aus dem Saarland schien sich mit den drei Toren zu begnügen und befürchteten nur noch wenig Gegenwehr der Trierer. Ein Fehler: Die U23-Kicker zeigten wie schon so oft in der Saison eine große Moral und kämpften sich zurück in die Partie.
Es war der auffällige A-Jugendliche Burak Sözen, der das Spiel nach einer Flanke von Erik Michels noch einmal spannend machte. Initiiert wurde der gut herausgespielte Angriff durch Christoph Anton: Der Hoffnungsträger behauptete den Ball in der Zentrale und hatte das Auge für Erik Michels auf der linken Außenbahn (63.). Daraufhin hatten die Trierer mehrere Chancen auf den zweiten Ausgleichstreffer, Sözen (72.) und Anton (85.) waren ganz nah am Torerfolg dran. Doch die Eintracht versäumte es gegen Völklingen zum wiederholten Male aus ihren Chancen Kapital zu schlagen. Zwar traf Besart Aliu noch zum verdienten 2:3, doch der Treffer fiel fast Zeitgleich mit Schlusspfiff (93.). Eine traurige Randnotiz: Auf Völklinger Seite wurde Idir Meridja wegen eines groben Foulspiels des Platzes verwiesen (85.), ihm folgte der Trierer Rene Mohsmann wegen Schiedsrichterbeleidigung (90.).
Nach dem Spiel haderte der Trierer Trainer Christian Mergens mit der Chancenverwertung: „ Wir machen zu wenig aus unseren Chancen, wir haben nach dem 1:0 von Völklingen gut mithalten können.“ Ein Sonderlob hatte er für die Moral seiner Elf übrig. „Die Jungs haben alle im Training super mitgezogen und Gas gegeben. Auch heute haben wir wieder eine tolle Moral an den Tag gelegt.“ Sein Kollege Patrick Klyk konnte zufriedener mit der Leistung seiner Mannschaft sein: „Wir haben heute in der Anfangsphase guten Fußball gespielt und sind verdient in Führung gegangen. In der zweiten Halbzeit haben wir zu viel nachgelassen und waren uns vielleicht schon zu sicher. Nach dem 3:0 haben wir das Tempo herausgenommen und Trier kam besser ins Spiel. Insgesamt geht der Sieg aber in Ordnung.“ Sehr zufrieden zeigte er sich mit der gesamten Saisonleistung. „Wir überwintern als Dritter“, freute sich Klyk und fügte hinzu: „Die Winterpause haben wir uns verdient, uns plagten zum Schluss auch viele personelle Sorgen.“
Statistik:
Eintracht Trier II: Basquit – Schütz(68. Braun), Spang, Thieser, Lauer – Michels, F.Mohsmann(73.Aliu), R.Mohsmann, Hartmann (65. Jacob)– Anton – Sözen
Röchling Völklingen: Donner – Müller, Theobald, Bodem, Anton – Ogrodniczek, Böhm(68.Vituzzi), Klein, Meridja- Mozain(81.Boehm)- Wendel
Tore: 0:1, Klein (10.), 0:2, Wendel (36.), 0:3, Wendel (56.), 1:3, Sözen (63.), 2:3, Aliu (93.)
Rote Karten: Meridja (85.), R.Mohsmann (90.)
Schiedsrichter: Marcel Schütz
FSV Salmrohr: Keine Punkte im Saarland
Schon vor Beginn der Partie kam eine Hiobsbotschaft für Trainer Robert Jung: Johannes Kühne fiel aufgrund von Knieproblemen aus, er gesellte sich zum großen Lazarett der Salmtaler. Ohnehin wurde der FSV diese Saison von enorm vielen Verletzungen heimgesucht, von den 28 Spielern stehen zurzeit nur 14 zur Verfügung. Ein trauriger Rekord. „Die Mannschaft stellt sich leider fast selbst auf“, klagte Friedhelm Rach nach dem Spiel gegenüber 5vier.de.
Dennoch fand der FSV gut in die Partie. In der ersten Halbzeit waren die Salmrohrer feldüberlegen und spielten sich einige Torchancen heraus, doch die letzte Konsequenz im Abschluss fehlte. Die spielstarken Saarländer, die ohne Profiunterstützung antraten, taten sich schwer gegen motivierte Salmtaler.
Nach der Halbzeit zeigte sich ein anderes Bild: Nun war es der FCS, der den Ton angab. „Die zweite Halbzeit hat Saarbrücken bestimmt“, resümierte Rach. Der Unterschied: Saarbrücken nutzte zum Leidtragen der Salmtaler die Chancen. Kizmaz (55.) und Pazurek (66.) trafen beide per Kopf, Saarbrücken hatte das Spiel innerhalb von zehn Minuten für sich entschieden. Zu allem Überfluss sah Routinier und Torjäger Dino Toppmöller nach einem Foulspiel die rote Karte, der Sohn von Trainerlegende Klaus Toppmöller kam im Kampf um den Ball einen Schritt zu spät und traf den Gegenspieler.
Der FSV startet am 16. Januar in die Vorbereitungsphase und hofft eine Besserung der Verletztenliste. Der Aufsteiger beginnt mit einem Heimspiel am 25.02. gegen die SG Betzdorf das Fußballjahr 2012.
Statistik:
FSV Salmrohr: FSV Salmrohr: Kieren – Adams, Hohns, Fischer(75.Schmidt), Förg – Makiadi , Bösen(72.Meschak), Schraps , Hesslein(83.Mees), Adrian – Toppmöller
Tore: 1:0, Kizmaz (55.), 2:0, Pazurek (66.)
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