Ein besonderer Tag für Guido Klein – dieser mit Spannung erwartete 26. September. Nicht nur Bundestagswahl – sondern auch Landratswahl, gilt es heuer zu wählen. Guido Klein geht als parteiunabhängiger Kandidat ins Rennen. Seine Ziele sind mutig – sein Ehrgeiz groß. Guido Klein will Landrat des Kreises Trier-Saarburg werden – und hofft nun auf die Unterstützung seiner Wählerinnen und Wähler. Im zweiteiligen Interview mit 5vier-Redakteur André Mergener – stand der parteilose Kandidat nun Rede und Antwort: Lesen Sie hier den 1. Teil
Zur Person…
Guten Tag Herr Klein! Als parteiunabhängiger Kandidat treten Sie am 26. September bei der Landratswahl Trier/Saarburg an. Wer sind Sie genau – wie sieht Ihr Werdegang aus und wieso Politik?
Guido Klein: Ich wurde 1967 in Trier geboren, bin verheiratet, habe drei Kinder sowie zwei Enkelkinder und wohne in Riol an der schönen Mosel. Nach Ausbildung und Studium zum staatl. geprüften Handelsbetriebswirt, führte ich über 15 Jahre bis zu 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei international tätigen Unternehmen. Seit 2010 arbeite ich als selbstständiger Personal- und Unternehmensberater.
Mehr als acht Jahre bin ich Vorsitzender des Schulelternbeirates des Stefan-Andres-Gymnasiums in Schweich. Als pädagogische Fachkraft, Jugendleiter und lizenzierter Fußballtrainer engagierte ich mich viele Jahre vor Ort. Als Vorstandsmitglied des Landeselternbeirates, vertrete ich die Interessen von ca. 750.000 Eltern gegenüber der Landesregierung.
Im Ausschuss „Jugendschutz und Medieninhalte“ sowie als stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses „Digitalisierung und Medienkonvergenz“ der Medienanstalt Rheinland-Pfalz setze ich mich nachhaltig für die Interessen aller Kinder, Familien und älterer Menschen im Land ein. Die Liste der politischen Versäumnisse ist lang. Den Parteipolitiker fehlt es häufig nicht nur an Glaubwürdigkeit, sondern vor allem fehlt es Ihnen auch an Kompetenz, die Zukunft aktiv zu gestalten. Deshalb habe ich mich entschlossen zu kandidieren.
Welche Partei gedanklich…..?!
Parteilos heißt ja nicht zwingend „keine Sympathien“ zu einer Partei. Mit welcher Partei würden Sie Ihre politische Linie (gedanklich) zusammenführen?
Guido Klein: Mit keiner Partei allein. Aber der jeweilige Markenkern von CDU, SPD, FDP, Grünen und einzelner Splitterparteien, haben natürlich Ihre Daseinsberechtigung. Sie werden in meinem politischen Handeln Berücksichtigung finden.
Sie haben viele Ziele die aus Ihrem Programm zu entnehmen sind. Digitalisierung, kostenloser Personennahverkehr und Klimaneutralität und vieles mehr. Aber wie stehen Sie zum Pflegenotstand?
Guido Klein: Wir benötigen eine gute medizinische Versorgung vor Ort, deshalb bin ich auch für den Erhalt von kleineren Krankenhäusern wie Saarburg und Hermeskeil. Die Attraktivität des Hausarztberufes und der Pflegeberufe muss mit geeigneten Maßnahmen gestärkt werden. Die häusliche Pflege durch Angehörige muss von der Entlohnung gleichgesetzt werden, damit es nicht zu unterschiedlicher Behandlung von gleichen Leistungen für dieselbe Arbeit kommt.
Pflege und Co.
In Ihrem Programm kann man den Begriff „Gemeindeschwestern“ lesen. Was genau kann man sich darunter vorstellen und wer kommt für Kosten und Co. auf?
Guido Klein: Alle Gemeindeschwestern plus haben eine pflegefachliche Ausbildung und langjährige Erfahrungen als Krankenschwester oder Altenpflegerin und wissen um die Sorgen und Nöte älterer Menschen. Sie sind die Kümmerer vor Ort, die kostenlos Familien und vor allem ältere Menschen unterstützen. Während der Modellphase (Juli 2015 bis Dezember 2018) wurde das Angebot in sechs Landkreisen und drei kreisfreien Städten erprobt und vom Land zu 100 % finanziert. Seit dem Jahr 2019 wird das Projekt „Gemeindeschwester plus“ in einer zweiten Phase fortgeführt und durch das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den gesetzlichen Krankenkassen und Krankenkassenverbänden finanziert. Leider wurde dieses Angebot bis heute nicht im Kreis Trier-Saarburg und der Stadt Trier umgesetzt.
Das gute Klima…
Ein weiteres Problem-Thema und das auch bei Jüngeren – ist die Klimakrise. Sie erwähnen in Ihrem Programm die Klimaneutralität. Wie wollen Sie diese voranbringen?
Guido Klein: Die Reduzierung der Klimabelastung ist eine weltweite Aufgabe, aber jeder kann hierzu seinen Beitrag leisten. Der Kreis muss mit gutem Beispiel vorangehen und mit den Fördergeldern von Bund und Land die Digitalisierung und energetische Sanierung aller seiner Immobilien durchführen. Die Schaffung einer intelligenten, vernetzten Verkehrsinfrastruktur als Voraussetzung für die automatisierte und elektrische Mobilität ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Reduzierung der Klimabelastung.
Ein kostenloser ÖPNV mit einer höheren Taktung je Ort wird den Umstieg von Pkw auf Busse und Bahn beschleunigen und damit zu einer sofortigen Reduzierung der Klimabelastung führen. Renaturierung, Erhalt von Fauna und Flora sind wichtige Themen der Zukunft. Wenn wir Klima und Umweltschutz ernst nehmen, dürfen wir keine Waldflächen roden, um Windräder aufzustellen. Diese gehören auf Offshore Windparks im Küstenvorfeld. Es kommt auf den Energiemix an, aber wir im Kreis Trier-Saarburg sollten schwerpunktmäßig die Sonnenkraft mit staatlich geförderten Fotovoltaikanlagen zur Stromerzeugung nutzen.
Moselaufstieg – nein oder vielleicht..?
Klimapolitik und der „Moselaufstieg“. Nicht wirklich ein gesundes Paar. Stehen Sie zum Moselaufstieg? Oder lehnen Sie ihn ab?
Guido Klein: Kaum ein Bereich des täglichen Lebens vollzieht aktuell einen größeren Wandel als der der Mobilität. Die Zukunft der Mobilität ist vernetzt, elektrisch und automatisiert. Dies ist auch für die Menschen im ländlichen Raum eine große Chance, klimaneutral und bedarfsgerecht Ihre individuelle Mobilität zu gestalten.
Jetzt muss hierfür eine intelligente vernetzte Verkehrsinfrastruktur mit High-Speed-Datenübertragung geschaffen werden, die es ermöglicht, Informationen über Verkehrssituation und Umgebung in Echtzeit zur Verfügung zu stellen, um mit Fahrzeugen zu kommunizieren.
Der Regelbetrieb für das automatisierte und vernetzte Fahren steht daher in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der digitalen Leistungsfähigkeit unserer Infrastruktur und einer durchgehenden Anbindung der Verkehrsteilnehmer an ein superschnelles Breitband. Die Umsetzung des Projektes Moselaufstieg gehört für mich zu einem zukunftsfähigen Mobilitätskonzept genauso dazu wie der fortlaufende Ausbau von Radwegen.
Die Zukunft ist digital
Auch wichtig – die Digitalisierung! Was wurde in diesem Landkreis diesbezüglich in den letzten 16 Jahren versäumt und was genau wollen Sie verändern?
Guido Klein: Leider haben wir hier noch zu viele weiße Flecken im Breitbandausbau und auch wurde viel zu wenig Glasfaserkabel verlegt. Die zuletzt vom Land veröffentlichte Zahl im Rahmen des Breitbandausbaus waren etwa acht Prozent. Da ist noch viel zu tun. Hier müssen wir, wie bei allen politischen Versäumnissen der Vergangenheit, einen Masterplan mit Priorisierung und Umsetzungsplan erarbeiten, damit jeder weiß, wann welches Thema konkret auch für ihn umgesetzt sein wird.
FORTSETZUNG FOLGT !!!
André Mergener
Zurück zur Startseite geht’s hier – 5vier.de
Wir suchen Prakikanten (m/w/d) und Redakteure (m/w/d).
Melde dich einfach unter [email protected].
Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Kommentar verfassen