Ehrenamtliche Vertreter aus Wirtschaft, Kirche, Sozialverbänden oder Vereinen können sich in einem neuen Projekt für Schüler und angehende Azubis stark machen.
Jungen Menschen fällt die berufliche Orientierung oft schwer. Zwar können sie in der Region Trier jährlich zwischen rund 3.700 Lehrstellen in über 210 Ausbildungsberufen wählen, dennoch macht es diese Auswahl nicht gerade leichter. Denn es bedarf einem stabilen sozialen Umfeld, großem Engagement der Schule und einer professionellen Berufsberatung, damit Jugendliche ihre Talente entdecken und somit selbstbewusst in die Bewerbungsphase starten können.
Da nicht alle jungen Leute immer die notwenige Unterstützung am Übergang zwischen Schule und Beruf erhalten, sucht die Initiative Verantwortungspartner Region Trier Paten, um Jugendliche besser auf dem Weg in eine betriebliche Ausbildung zu begleiten. Ab Beginn des neuen Schuljahres unterstützen die Paten über 16 Monate hinweg Schüler der Berufsfachschule I der Berufsbildenden Schule Gewerbe und Technik in Trier. Die Patinnen und Paten helfen ihren Schützlingen während des Betriebspraktikums und dem Start in die Ausbildung, stehen aber auch als Berater bei privaten Problemen zur Seite.
Gesucht werden gestandene Frauen und Männer, die gerne Kontakt zu einem Jugendlichen halten und bereit sind, ihn zu beraten, zu stützen, zu ermutigen, gegebenenfalls zu Terminen zu begleiten oder bei Konflikten zu vermitteln. „Wir würden uns sehr freuen, wenn Ausbilder oder Meister, engagierte Ruheständler oder ehrenamtlich aktive Menschen aus Verbänden und Vereinen bei dem Projekt mitmachen und so einen Teil ihrer Lebens- und Berufserfahrung an die jungen Leute weitergeben würden,“ hofft Edeltraud Nikodemus, die für die Agentur für Arbeit am Tisch der Verantwortungspartner sitzt.
Neben dem sozialen Engagement für die nächste Generation, das die Förderer mitbringen sollten, sieht Schulleiter Michael Müller vor allem auch in Handwerkern oder Menschen mit technischem Verständnis ideale Paten: „Die Berufsbildende Schule Gewerbe und Technik wird von vielen Jungen und Mädchen besucht, die eine Affinität zu technischen und handwerklichen Berufen haben. Paten aus diesen Professionen können junge Menschen natürlich optimal auf ihr weiteres Berufsleben vorbereiten und so vielleicht auch potenzielle Auszubildende für ihr Gewerk finden. Das wiederum hilft den regionalen Handwerksbetrieben, die gute Nachwuchskräfte brauchen.“
Wenn ein Pate einmal nicht weiter weiß, stehen im Hintergrund professionelle Ansprechpartner zur Seite. So werden zu Beginn der Patenschaft im Spätsommer Schulungen angeboten und Kennenlerntreffen organisiert. Aber auch während der gesamten Projektphase können die Ehrenamtlichen auf das Know How von Schulsozialarbeitern und Ansprechpartnern des Caritasverbandes zurückgreifen.
Das Projekt wurde gestartet, um der Fachkräftesicherung in der Region zu begegnen. Es ist eines unter mehreren Aktionsfeldern der Verantwortungspartner Region Trier, die sich 2013 unter dem Dach der Initiative Region Trier (IRT) zusammengefunden haben. Beteiligt sind neben engagierten Unternehmen aus der Region die Aktion Arbeit des Bistums Trier, die Agentur für Arbeit, die Berufsbildende Schule und der Caritasverband. Interessenten können sich erkundigen oder anmelden bei der learn-factory der Caritas, Torsten Gärtner, unter 0651-2096-341 oder [email protected].
Patenprofil
- Männer und Frauen
- Lebens- und Berufserfahrung, gerne in der Dritten Lebensphase
- handwerklicher Berufshintergrund von Vorteil
- Sympathie und Offenheit für junge Menschen
- standfest und handfest
- wertebewusst in der Diskussion
- tolerant
- kontaktfreudig
- Bewusstsein für die eigenen Grenzen
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