Alle vier Teams der Region stehen am letzten Spieltag der Saison nicht mehr unter Stress, für sie geht es weder um den Auf- noch den Abstieg. In Morbach absolviert Interimscoach Bernd Schreiber sein letztes Spiel, ehe sein Nachfolger Rainer Nalbach ab Juli die Mannschaft übernimmt.
FSV Trier-Tarforst – TSV Emmelshausen (Freitag, 20 Uhr)
Letzte Woche wurde in Morbach der Klassenerhalt klargemacht, diese Woche soll gefeiert werden. „Nach dem Spiel wird es einen kleinen Umtrunk geben und der Nichtabstieg gewürdigt. Nächstes Wochenende gibt es dann eine Mannschaftsfahrt nach Düsseldorf“, schmunzelt Patrick Zöllner. Außerderm hat der FSV flott reagiert und konnte das Heimspiel von Samstagabend auf Freitag verlegen, damit dem deutschen Finale in Wembley nichts im Wege steht. „Wobei wir im letzten Spiel nach Möglichkeit noch Plätze im Klassement gut machen möchten.“ Bei einem Sieg könnte der FSV bis auf Platz zehn vorrücken.
Als „schlechter denn je“ beurteilt Patrick Zöllner die Lage seiner Verletztenliste. „Wir sind froh, wenn wir am Freitag 14 Leute im Kader haben.“ Aus der A-Jugend steht am letzten Spieltag kein Akteur zur Verfügung, der Verein möchte dass die Nachwuchsmannschaft sein letztes Saisonspiel mit allen Stammkräften als Einheit absolviert.
SG Mülheim-Kärlich – Eintracht Trier U23 (Samstag, 16:30 Uhr)
Die größte Hürde für Trainer Hebert Herres wird eine Grundvoraussetzung des Rasensports. Elf Spieler sollen auf dem Rasen stehen, und das bereitet dem Coach Kopfschmerzen. „Unsere personelle Lage hat sich nicht verbessert, wir müssen sogar noch drei bis vier Spieler an die Profimannschaft abstellen.“ Durch die Gelbsperren von Alon Abelski und Steven Kröner hat sich der Regionalligakader unnötig selbst geschwächt, nun sollen David Thieser, Tim Hartmann und Kevin Arbeck die Reise mit nach Pfullendorf antreten. „Außerdem werden noch weitere A-Jugend nach Pfullendorf fahren“, berichtet Herres, der trotzdem versuchen wird zusätzliche U19-Spieler für das letzte Saisonspiel zu akquirieren. Verletzt ausfallen werden Alexandru Balota und Besart Aliu, dafür wird Yayay Diakite ohne Trainingseinheiten nach einer langen Pause wieder ran müssen.
Am Rhein möchte sich die Eintracht „so gut wie möglich aus der Affäre ziehen“, meint Herbert Herres. „Mülheim-Kärlich möchte im letzten Heimspiel nochmal gewinnen.“ Ein kleiner Trost: die Rheinlandligapartie wird eine Stunde früher als geplant angepfiffen, sodass die Akteure das Champions-League-Finale nicht auf der Autobahn erleben müssen.
FC Karbach – SV Morbach (Samstag, 17:30 Uhr)
Zum letzten Spiel von Bernd Schreiber gibt es noch ein brisantes Aufeinandertreffen: Im Hunsrückderby trifft der SV Morbach auf den FC Karbach. „Man merkt schon, dass der Konkurrenzkampf dann etwas größer ist“, befindet SVM-Coach Bernd Schreiber. „Ich hoffe, dass sich das in Leistung auszahlt.“ Nach einer durchwachsenen Saison möchten die Hunsrücker einen positiven Saisonabschluss finden, wobei sich die Strapazen der mit englischen Wochen gespickten Rückrunde bemerkbar machen. „Man merkt, dass nun am Ende der Saison die Kräfte schwinden. Gegen Tarforst wurde deutlich: Der Wille war da, aber das Fleisch war schwache“, resümiert Schreiber das vergangene Spiel.
„Die Rheinlandliga war eine ganz schöne Belastung“, fasst der Morbacher Übungsleiter die vergangenen zehn Wochen zusammen. „Die Intensität war sehr hoch. Ich hatte im Verein immer drei Personen, die mich unterstützt haben und auf die man sich zu 100 Prozent verlassen konnte. Sie haben es mir sehr erleichtert.“ Nicht nur für Schreiber ist es das letzte Spiel beim SVM, auch Torhüter Georg Borschnek (Alemannia Waldalgesheim) und Torsten Schlag (Ziel unbekannt) verlassen den Verein. „Die Torwartposition hat nun Priorität“, meint der Trainer, denn schon in der Winterpause verlor der SVM mit Sascha Elß einen guten Schlussmann. „Hier laufen die Planungen schon.“
SG Neitersen – Mosella Schweich (Samstag, 17:30 Uhr)
Gegen Ende der Saison kommt es für die Mosella nochmals knüppeldick. „Ich hatte nur sieben Spieler im Training, ich kann jetzt noch keine Auskunft darüber geben wie wir spielen und wer spielt“, bemängelt Mosella-Coach Eric Schröder die Situation. Mit einem Sieg könnten die Hausherren aus Neitersen den Verbleib in der Rheinlandliga sichern. „Für sie geht um Alles, wir müssen uns da ordentlich präsentieren. Es ist eine weite Fahrt, aber bei weiten keine Kaffeefahrt!“
Die SG Neitersen konnte die vergangenen zwei Spiele gewinnen und sind derzeit drei Punkte vor dem Abstiegskonkurrenten Malberg. „Das wird Abstiegskampf pur, dazu ist es ein Hartplatz. Uns werden einige Spieler aus der A-Jugend helfen, damit wir eine konkurrenzfähige Mannschaft aufstellen können“, prophezeit Eric Schröder. Wenig Verständnis hat er für die Spielterminierung des Fußballverbandes Rheinland. Da sich Malberg und Neitersen im indirekten Abstiegsduell befinden, müssen die Spiele gleichzeitig ausgetragen werden und konnten nicht verlegt werden. „Die erste Halbzeit des Champions-League-Finales werden wir wohl nicht mitbekommen“, bedauert Schröder.
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