172 Millionen Euro landen deutschlandweit jedes Jahr im Müll – an Pfand. Menschen, die das kleine Geld von 8, 15 oder 25 Cent nicht brauchen, schmeißen ihre leeren Flaschen ungeachtet dessen weg. Arme und Obdachlose dagegen sind häufig genug zu sehen, wie sie auf der Suche danach im Müll wühlen müssen, um über die Runden zu kommen. Um dies, von vielen als erniedrigend empfunden, zu vermeiden, startet die Kampagne Pfand gehört daneben seit gut einem Jahr in mehreren deutschen Städten Petitionen. Deren Ziel ist es, die jeweiligen Bürgermeister aufzufordern, Verbesserungsvorschläge einzuführen. Auch in Trier initiierte jüngst der 20-jährige Student Felix Keß eine solche Petition, ohne zu wissen, dass bereits eine existierte.
„Ich wusste gar nicht, dass schon einmal eine Petition bezüglich dieser Problematik in Trier gestartet wurde“, erklärt Felix Keß, der an der Uni Trier studiert. Umso besser aber, denn inzwischen hat man vor, den von ihm am 9. Mai ins Leben gerufenen Aufruf mit den Unterschriften der bereits vorhandenen Aktion zu ergänzen. So wird das Ziel der insgesamt 400 Unterschriften wohl noch früher erreicht werden können.
Mit den 400 Unterschriften zu OB Jensen – „Hoffe, wir stoßen bei ihm auf Gehör“
„Dann haben wir eine ausreichend breite Unterstützung im Rücken, um bei Oberbürgermeister Klaus Jensen einen Antrag zu stellen, damit die Stadt über Verbesserungsvorschläge nachdenkt.“ Einer davon wäre das Anbringen eines sogenannten Pfandrings, der die Mülleimer umgeben soll und mit vorgestanzten Halterungen ausgestattet ist, um die Flaschen hineinzustellen. „Das wäre eine gewinnbringende Neuerung. Stellt man die Flaschen einfach neben den Mülleimer, werden sie leicht umgetreten oder gehen anderweitig zu Bruch.“ Den Pfandsuchenden würde diese Innovation sicher enorme Erleichterungen garantieren.
„Ich hoffe, dass wir die 400er-Marke bald erreichen und bei Herrn Jensen auf Gehör stoßen“, blickt Keß daher voraus. Über Freunde, die ihm den Link zur Webseite des Pfand gehoert daneben-Projekts zuschickten, erfuhr er von der Kampagne. „Ich habe dann irgendwann spontan entschieden: Man könnte auch in Trier mal testen, ob die Leute sich hier für diese Problematik interessieren und etwas an der momentanen Lage ändern wollen“, beschreibt der VWL-Student aus dem Moselort Reil. Bleibt zu wünschen, dass die Visionen von ihm und seinen Supportern auch umgesetzt werden können.
Zu allen Informationen bezüglich der Kampagne und der Trierer Petition von Felix Keß gelangen sie über die in den Artikel eingebundenen Links.
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