Im Juli 2021 wurde Ahrweiler in Rheinland-Pfalz besonders stark vom Hochwasser getroffen: Wassermassen und Trümmer kosteten hier viele Menschenleben. Häuser, Straßen und Brücken wichen einer verwüsteten Landschaft voller Schlamm. Tausende Menschen verloren ihr Hab und Gut. Der Landkreis wurde zum Symbol für die zerstörerische Macht dieser Flut, aber auch für die Kraft und die Solidarität seiner Einwohner. Von all dem erzählt Jörg Meyrer, Pfarrer und Dekan in der Kreisstadt Neuenahr-Ahrweiler, in seinem Buch „zusammenhalten. Als Seelsorger im Ahrtal“, das am 15. Juni 2022 im Bonifatius Verlag erscheint.
Zum Jahrestag der Flutkatastrophe
Es beginnt am 14. Juli mit der Vorhersage, die Ahr, ein normalerweise nur 60 cm tiefes Flüsschen, könnte auf über fünf Meter ansteigen. Jörg Meyrer schildert, wie sich die Menschen vorbereiten, sicherheitshalber verschließt auch er mit ein paar Freunden die Türen einer gefährdeten Kirche mit Sandsäcken. Aber was dann in der Nacht passiert, ist jenseits aller Vorstellung. Auch für Meyrer zeigt sich erst nach und nach das ganze Ausmaß der Katastrophe, aber als Pfarrer ist er sofort mittendrin. Er wird gerufen, wenn die Tote geborgen werden. Als Seelsorger ist er gefordert und er packt, wie alle anderen, beim Aufräumen mit an.
Jörg Meyrers dramatische Erlebnisse, wie auch die chronologischen Facebook-Beiträge, mit denen er anderen Trost spendete, bilden den roten Faden des Buches über das Leben im Ausnahmezustand. Mit großer Dankbarkeit schreibt der Pfarrer vom Einsatz der Überlebenden und freiwilliger Helfer. Hinzu kommen seine Erfahrungen mit Politik und Medien. Meyrer wurde zum begehrten Interviewpartner. Auch der Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, ist dokumentiert. Begleitet vom „Ahrpsalm“ des Jerusalemer Priesters Stephan Wahl und dem Gedicht „Bitte“ von Hilde Domin sowie eigenen Gedanken zu Glaube und Kirche der Gegenwart setzt Jörg Meyrer hier ein lebendiges Denkmal für Menschen, die in der größten Not ganz selbstverständlich zusammenhalten.
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