Text von Tatiana Kichkina
Heutzutage gibt es viele kreative Wege, seine Meinung, Ideen oder Gedanken zu äußern und Zuhörer zu finden. Nirgends ist dies so unmittelbar möglich wie bei den Poetry Slammern. Um diese Kunst zu erlernen, werden in den nächsten Wochen in den Städten der QuattroPole Workshops angeboten.
Trier. Poetry Slam ist ein interaktiver Dichterwettbewerb, der auf der sogenannten offenen Bühne stattfindet. Die Teilnehmer präsentieren ihre eigenen Texte aller möglichen Genres vor dem Publikum, das anschließend den Sieger wählt. Aber jeder Darsteller muss auf das Zeitlimit achten: Jeder Vortrag oder jede Inszenierung soll nicht länger als fünf bis sieben Minuten dauern. Scheint ziemlich einfach, nicht wahr? Ach ja! Allerdings nur für die Menschen, die seit ihrer Kindheit Gedichte oder andere Texte schreiben. Aber nicht alle sind geborene Profis, Nachwuchstalente brauchen Raum, um ihr Können in diesem Genre zu üben.
Nun stellt ihr euch vielleicht viele Fragen: Wie soll man sich dafür vorbereiten? Was ist besonders wichtig beim Schreiben? Welche Form passt am besten? Wie kann man Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich ziehen?… Jugendlichen aus Saarbrücken, Metz, Luxemburg und Trier bietet sich bald eine gute Chance, Antworten auf diese Fragen zu finden, die Besonderheiten dieser Kunstart kennenzulernen, Beratung von Experten zu bekommen, eigene Kompetenzen zu üben und gemeinsam etwas Neues mit anderen zukünftigen Wortkünstlern zu unternehmen.
Dieses Jahr werden von Kulturraum Trier e.V. in Kooperation mit dem Städtenetz QuattroPole fünf kostenlose Poerty Slam-Workshops „Quattropole 3.0“ organisiert. Im September werden drei muttersprachliche Workshops in den einzelnen Städten angeboten, anschließend haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich für ein Wochenende in Trier zu treffen. Dort wird unter der Leitung französischer und deutscher Slam-Profis ein zweisprachiges Team organisiert, das im Oktober an der 3. Rheinland-Pfalz Poetry Slam Meisterschaft in Trier teilnehmen wird.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Eines Tages…
Wer weiß, was nach dem Poetry Slam passieren kann. Vielleicht wird jemand von den jungen Talenten über Nacht berühmt? Einmal ist es schon geschehen: Julia Engelmann, Psychologie-Studentin aus Bremen hat an dem 5. Bielefelder Hörsaalslam vom 7. Mai 2013 teilgenommen, ihr Auftritt mit dem Text „Eines Tages…“ wurde aufgenommen und per YouTube geteilt. Unglaublich, aber dieses Video hat zur Zeit mehr als 6,5 Mio. Aufrufe! Was steckt hinter diesem Erfolg? Sie war einfach „jemand, der Stimmung der Zeit getroffen hat. Der Rest ist triviale Resonanz im Netzwerk“, sagt der Psychologe Peter Kruse (Bremer Professor und Spezialist für Internet-Phänomene). Vorher hat Julia schon Erfahrung als Schauspielerin gesammelt, aber die Bremer Studenten achteten darauf nicht. Sie bewerteten eher ihren Text, den sie „aus Überzeugung und aus vollem Herzen“ herüber gebracht haben soll, um „das Lebensgefühl von vielen Menschen“ zu treffen.
Julias Buch „Eines Tages, Baby“, in dem ihre Texte für Auftritte bei Poetry Slams gesammelt sind, ist bei Goldman Verlag erschienen. Im Juli kam auch ihr Hörbuch gleichen Namens auf den Markt. Verschiedene Fernseh- und Radioshows haben Julia als Gast eingeladen. Außerdem war sie Anfang des Jahres mit Tim Bendzko auf Tour, als Teil des Vorprogramms. Und das ist noch nicht das Ende …
Und jetzt ihr!
Werdet ihr die nächsten Stars? Wer sind denn die Profis? Lernt die diesjährigen Workshopleiter kennen!
Francis Kirps, Luxemburger Schriftsteller und Träger des 2. Preises vom „Concours Littéraire National“, Teilnehmer von mehreren Poetry-Slam-Meisterschaften, Veranstalter des ersten internationalen Poetry Slams in Luxemburg. Seine Prosa und Lyrik sind voll Humor und Groteske.
Benedict Hegemann, Schauspieler, Preisträger des Jugendkulturpreises Marburg, Veranstalter und Moderator von Poetry Slams in Hessen, Workshopleiter im Bereich Textgestaltung, Perfomance und Theater für Kinder und Jugendliche. Seine Auftritte variieren vom lustigen Storytelling zur tiefsinnigen Poesie.
Nicolas Weidmann, Slammer aus Metz. Er wurde Mitglied in der Poetry Slam Vereinigung „Slam Tribu“ und reiste slammend durch Frankreich und Europa. Seine Erfahrungen als Workshopleiter reichen vom Unterricht an Schulen bis zur „Slamtherapie“ mit Psychiatriepatienten.
[statistik]Dies und vieles mehr erwartet euch hier:
- 18. September, Jugendzentrum Försterstraße Saarbrücken
- 24. September, Metz
- 25. September, Cercle Cité Luxemburg
- 27. September, Jugendzentrum Mergener Hof Trier
- 4 und 5. Oktober, Jugendzentrum Mergener Hof Trier[/statistik]
Anmelden kann man sich unter : [email protected]
Schreibe einen Kommentar