Brötchen bestellen, Stromvertrag abschließen, Parkplatz suchen – das und vieles mehr soll die App PORTAZON anbieten. Die Kooperation der Stadtwerke Trier mit A EINS aus Wittlich hat ein Produkt zur Folge, das einen riesigen Marktplatz entstehen lassen soll. Ab dem 1. Dezember geht PORTAZON online, die Entwicklung wird allerdings dynamisch weitergehen. Das erzählten uns Thomas Speckter und Markus Freudenreich als Mitglieder der dafür neu gegründeten GmbH.
Trier/Wittlich. Der Wecker klingelt, erstmal die Kaffeemaschine anmachen. Dann zwei belegte Brötchen bestellen und bezahlen. Mal schauen, in welchem Restaurant heute Mittag gegessen wird. Und für den Abend schon mal die Kinokarten buchen. Und all das in einer Minute erledigen. Wie das gehen soll? Mit der neuen App PORTAZON.
Thomas Speckter von den Stadtwerken Trier (SWT) erzählt von der Entstehung der Idee: „Die Grundidee von der SWT war, dass wir unsere vielfältigen Bereiche, die alle ihre eigenen Strategien entwickelt haben, verzahnen wollten. Es wurde uns schnell klar, dass wir das über eine digitale Plattform erreichen möchten. Die Bündelung der digitalen Kompetenzen von A EINS mit unserer Nähe zum Kunden und der vorhandenen Infrastruktur lag dann nahe. Das Ziel war dann, dass man über eine App so viel wie möglich abwickeln kann, was irgendwie mit der Stadt zu tun hat. Damit man nicht sieben verschiedene Apps für acht verschiedene Aufgaben benötigt.“
PORTAZON ein Brainstorming-Ergebnis
Das Joint Venture entstand durch eine vorherige Kooperation von vor drei Jahren. A EINS half den Stadtwerken dabei, dass (potentielle) Kunden alle Informationen für den Abschluss von Neu- und Bestandsverträgen durch individuelle persönliche Beratung via Tablet bei sich zu Hause erhalten und diese dann digital ohne Medienbruch auch direkt abschließen können. Bis dahin war es noch die Regel, dass man sich auf den Weg in die Geschäftsräume machen musste oder Verträge postalisch hin und her übermitteln musste. Zu diesem Zweck wurde die Sales-App entwickelt. Die Folge waren tausende Verträge mit einem Umsatzvolumen von mehreren Millionen Euro, so Speckter.
Im Herbst letzten Jahres begannen dann die ersten Gedankenspiele für eine neue Plattform. Seit Anfang diesen Jahres begann das Programmieren. Für das neue Projekt wollte man die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen noch vertiefen: „Wir wollten nicht mehr ein Auftraggeber- und Auftragnehmer-Verhältnis. Daher gründeten wir die PORTAZON GmbH, die paritätisch besetzt ist.“
Die Vorarbeit zur Entwicklung von PORTAZON findet nun ein Ende. Am 1. Dezember wird es eine Basisversion geben, die Kunden und Händler online zusammenbringt. Ein Monat zuvor gibt es bereits schon Marktplatzteilnehmer im zweistelligen Bereich. Das soll aber erst der Anfang sein. Entsprechend wird die Arbeit immer weitergehen. „Die App ist im Grunde niemals fertig. Man könnte auch sagen ‚Die App, die täglich wächst‘. Der 1. Dezember ist nur der erste Meilenstein“, erzählt Speckter.
Die ständig wachsende App
Markus Freudenreich, Mitentwickler der App von A EINS, ergänzt: „Wir haben mit PORTAZON eine Vision. Wir haben eine Plattform geschaffen, wo Unternehmen Services, Produkte, Angebote, Bonussysteme und so weiter einstellen können. Der Umfang der Möglichkeiten wird dabei kontinuierlich wachsen.“
Der Kontakt zu wichtigen „Innovationspartnern“ wie der City-Initiative Trier, der Handwerkskammer, der Stadt Trier und einigen mehr sei bereits hergestellt.
Müssen dann die kleinen Händler ihre Soft- und Hardware für viel Geld und Aufwand upgraden, um Teil von PORTAZON zu werden? Nein, sagt Freudenreich: „Die Partner können per Handy auf einem Dashboard alles verwalten. Zum Beispiel kann ein Gastronom morgens ein Foto seines Tagesangebotes einstellen. Die Mitarbeiter, zum Beispiel in einer Bäckerei, müssen nur die Bestellungen entgegennehmen, die ihnen auf einem Tablet angezeigt werden. Bei Bedarf können wir das zur Verfügung stellen.“ „Die Einstiegshürden möchten wir so gering wie möglich halten“, fügt Speckter noch an. Die Abwicklung von Geschäften geschieht mittels QR-Codes.
Exklusivität durch Regionalität
PORTAZON treffe da einen Nerv. Speckter erzählt, dass die Partner sich spätestens seit den Einschränkungen während der Pandemie mit neuen, digitalen Vertriebsmöglichkeiten beschäftigen. Zudem kämpft der lokale Handel seit Jahren gegen Konkurrenten wie Amazon an. Die App soll dabei helfen, sich gegen Giganten zu wehren.
Apropos Konkurrenz: Essen über lieferando.de bestellen oder bargeldlos über Apple oder WhatsApp zahlen, ist schon länger möglich. Eine Gefahr für die Nachfrage der App? Erneut verneint Freudenreich. Das sei keine Konkurrenz. Funktionen wie WhatsApp Pay könne man in PORTAZON auch einbinden.
Nun werben die Stadtwerke seit Jahren prominent für „äppes“. In der App gibt es Funktionen, die auch in PORTAZON auftauchen. Ob äppes somit obsolet wird, will Speckter noch nicht bewerten: „Ich kann mir auch eine Koexistenz vorstellen, da die Zielgruppen sich nicht zu 100 % überschneiden. Am Ende entscheidet das der Nutzer.“
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