Am Freitag, 12. Juli, endete nach acht Wochen die Frist der Petition zum Erhalt des Theaters Trier. Die gesammelten Unterschriften wurden vor dem Rathaus an Kulturdezernent Thomas Egger übergeben und übertrafen das erhoffte Ergebnis mit über 40.000 Stimmen bei Weitem.
Mitarbeiter und Besucher des Rathauses Trier werden am Morgen des 12. Juli einiges zu gucken gehabt haben. Ein Auflauf von Menschen hatte sich vor den Toren des Rathauses versammelt, dazu ein kompletter Opernchor und ein dazu gehöriges Orchester. Grund für die Aufregung: die Überreichung der im Rahmen der Petition „Pro Ensemble“ gesammelten Unterschriften. Über 40.000 Unterzeichnungen waren zusammengekommen, um genau zu sein 42.025 Unterschriften, darunter 14.013 Unterstützer direkt aus Trier und 12.799 aus der weiteren Region. Drei starke Zahlen, die zusammen ein klares Bild ergeben: Es ist eben nicht unerheblich, was mit der kulturellen Lage weiterhin passiert. Interesse ist da und die Aufmerksamkeit ist groß, nicht nur bei den zahlreichen Angestellten und Theater-Begeisterten. Die Unterschriften unterstreichen das Bedürfnis nach Kultur und das Wissen um die Wichtigkeit dieser Größe in einer Stadt, die etwas auf sich halten will.
Demonstrativ und feierlich
Demonstrativ türmte Intendant Gerhard Weber die stapelweisen Petitionspapiere vor Kulturdezernent Egger auf, feierlich wurden diese dann übergeben vom sichtlich stolzen Intendanten an den Dezernenten. Umrahmt vom Orchester und dem hauseigenen Chor, man präsentierte Altes im neuen Gewand. Das Orchester wartete mit Auszügen aus „Nabucco“ auf, der Chor mit Stücken aus den Opernklassikern „Lohengrin“ und „Carmen“, mit dem neu erdichteten Text passend zur aktuellen Lage des Theaters Trier.
Angesichts solch geballter Positivität und Gunstbezeugungen für das hiesige Theater konnte Egger nur kleinlaut bleiben und erneut einen Gang zurückschalten, was die Zukunft des Theaters anbelangt. Die zahlreichen Stimmen würden bei den nächsten Diskussionen natürlich mit einfließen. Man müsste dies schon berücksichtigen. Berücksichtigen müsste man allerdings auch, dass Etat nicht unbegrenzt vorhanden ist und dass man mit dem hantieren müsse, was man habe.
Worte, die einen vor Euphorie nicht gerade vom Stuhl reißen. Betriebsratsvorsitzender des Theaters, Hartmut Karmeier, formulierte es da schon etwas knackiger und mitreißender: „Machen Sie sich die Diskussion nicht unnötig schwer.“ Ein klares Bekenntnis zum heimischen Theater und seinen enormen Leistungen in den letzten Spielzeiten würde einiges erleichtern. Nicht nur dem Kulturdezernenten.
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