Trier. Nach dem heftigen Gewitter mit Starkregen am 13. August musste die Feuerwehr im Stadtteil Biewer zehn Keller auspumpen. Etwas Abhilfe bei künftigen Unwettern könnte die baldige Renaturierung des Biewerbachs schaffen. Die Stadt beteiligt sich außerdem an einem Forschungsprojekt, in dem es um die optimale Ableitung von Sturzfluten geht.
Renaturierung des Biewerbaches: Baubeschluss noch in diesem Jahr geplant
Die Planungen für die Renaturierung des Biewerbaches an der Grundschule des Stadtteils sind bereits weit fortgeschritten. Bis Ende des Jahres soll ein Baubeschluss gefasst werden, sodass die Arbeiten 2025 beginnen können. Neben der Verbesserung des Hochwasserschutzes wird durch die Renaturierung ein wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen geschaffen. Geplant ist auch die Einrichtung eines „Blauen Klassenzimmers“, um den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten, die Natur direkt vor ihrer Haustür zu erkunden und die Bedeutung des Gewässerschutzes zu verstehen.
Forschungsprojekt FloResT: Prävention von Sturzflut-Schäden durch innovative Technologien
Ebenfalls um die Prävention von Schäden durch Starkregen geht es in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekt FloResT (Urban Flood Resilience – Smart Tools), an dem neben dem Umweltcampus Birkenfeld der Hochschule Trier und dem Fachgebiet Hydrologie der Universität Trier auch das Amt StadtRaum Trier beteiligt ist. Trier ist eine von fünf Pilotkommunen, in denen mit Feldversuchen die Notabflusswege bei Sturzfluten erforscht werden. Ziel ist dabei, das Wasser mit 3D-Datenerfassung oder mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz so zu lenken, dass keine Schäden in Siedlungsgebieten entstehen.
Pilotprojekt in Filsch: Drohnen und Messstationen zur Untersuchung von Starkregen-Abflusswegen
Um theoretische Ansätze in der Praxis zu testen, wurde durch das Amt StadtRaum Trier eine Stelle oberhalb von Filsch ausgewählt, an der es bereits mehrfach zu Problemen durch Starkregenereignisse gekommen ist. Durch die Zusammenarbeit mit einem Filscher Landwirt konnte die Universität Trier zwei Versuchsfelder einrichten, auf denen dauerhaft die Bodenfeuchte und der Niederschlag gemessen werden.
Auf bestimmten Abschnitten des Weges, an denen es immer wieder zu einem Oberflächenabfluss kommt, wurden konstante Wassermengen geleitet und das Abflussverhalten durch eine Drohne mit Thermalbildsensor verfolgt. Dadurch konnten die Probleme der Entwässerung, die das Amt StadtRaum bereits beobachtet hatte, bestätigt und veranschaulicht werden. In der Zukunft können mit dieser Methode auch an anderen Stellen Fließwege ermittelt werden, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind oder an denen die Datengrundlage für eine exakte Vorhersage nicht ausreicht.
Durch das Forschungsprojekt erhofft sich die Stadt Trier einen Erkenntnisgewinn für die weitere Hochwasser- und Starkregenvorsorge im Stadtgebiet, um in Zukunft solche Notabflusswege gezielt ausweisen zu können.
PM Stadt Trier
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