Am 11. August 2021 fand das Benefiz-Fußballspiel zugunsten der Flutopfer in der Großregion im Moselstadion Trier statt. Neben den DFB All Stars und der Lotto 11 Rheinland-Pfalz auf dem Platz, tummelten sich viele Geschäftsleute, Sponsoren und Politiker als Ehrengäste auf den Rängen. Die von Ex Eintracht Spieler Robin Koch initiierte Aktion, wollte sich niemand entgehen lassen.
Dem ein oder anderen konnte Sonja Storz, Redakteurin der 5vier.de, ein Statement entlocken. Bei strahlendem Sonnenschein und toller Atmosphäre, herrschte unter den Ehrengästen des Benefiz-Fußballspiels beste Laune. Kein Wunder, dass jeder gerne über seine eigene Sicht der Ereignisse sprechen wollte.
Dirk Janotta
Beginnen wir mit dem Vizepräsidenten des deutschen Fußballbundes, geschäftsführender Vorsitzender der Egidius-Braun-Stiftung und Vorsitzender der Sepp-Herberger-Stiftung, Dirk Janotta.
Herr Janotta erzählt, dass er acht Jahre in Trier gelebt hat. Er studierte hier Jura und machte sein erstes und zweites Staatsexamen. Er kenne jede Straße, jeden Vorort und die gesamte Region. Für Ihn ist es ein MUSS, Trier einmal besucht zu haben. Der ursprünglich aus Winningen stammende eingefleischte Moselaner schwärmt von der ältesten Stadt Deutschlands. Nach seiner Aussage hin, ist Trier nicht nur von den Römern geprägt worden, sondern heute vor allem durch die vielfältige Gesellschaft. Er selber fährt mindestens einmal im Monat nach Trier. Dort hat er immer noch viele Freunde. Als moselländisch geprägtes Kind, wie er selber betont, liebt er den Wein und genießt auch mal ein gutes Glas.
Wehmütig spricht er von seinen ganz persönlichen Eindrücken zur Flutkatastrophe. Es gehe ihm sehr nahe. Er war selbst vor Ort und spricht über die Wehrlosigkeit der Bewohner und betont, dass er so etwas zuvor nie erlebt hat. Die große Solidarität und schnelle Hilfe sowie dieses Benefiz-Fußballspiel, so sagt er, ist vorbildlich. Menschen helfen Menschen ist sein wichtigster Satz.
„Ich bin begeistert, dass ALLE helfen- OHNE Ausnahme.“
Katarina Barley
Katarina Barley, Vizepräsidentin des europäischen Parlaments, spricht als Wahlmoselanerin über Ihre Eindrücke der Flutkatastrophe. Was sie besonders beeindruckt, ist die große Solidarität und Hilfe.
„So etwas habe ich noch niemals zuvor erlebt. Was mich zutiefst beeindruckt, ist die Anteilnahme aus Deutschland, aus Europa, aus der ganzen Welt; Menschen die Ihre Hilfe anbieten. Vereine, die Benefiz-Aktionen starten, Kinder die Spardose leeren, Nachbarn die für einander einstehen, das berührt mich sehr.“
Die Menschen brauchen nun schnelle Hilfe, ein Dach über dem Kopf und das Nötigste zum Leben. Was aber auch wichtig ist, ist Hilfe in der Bewältigung dieses Traumas, so die symphytische Politikerin. Wir alle werden noch lange brauchen, dieses furchtbare Ereignis zu verarbeiten. Der nächste Regen schürt Ängste und da bedarf es weiterhin Unterstützung für die betroffenen Menschen. Das Benefiz-Fußballspiel ist auch für Katarina Barley ein beeindruckendes Beispiel für gelebte Solidarität.
Andreas Steier
Für den aus Pellingen stammenden Wahlberliner ist es ebenso eine unfassbare Tragödie, die sich am 15. / 16. Juli in seiner Heimat ereignet hat. Andreas Steier ist Bundestagsabgeordneter der CDU / CSU für die Region Trier und Trier Saarburg. Selbst das im Jahr 1993 verheerende Hochwasser war nichts im Vergleich zu dem, was die Region diesen Juli erlebt hat. Im Zuge dessen betont er, muss auch hier gehandelt werden, um solche Katastrophen zukünftig zu vermeiden. Neben der schnellen Hilfe, Sachspenden, Geldspenden und Aufräumarbeiten sieht auch er die Notwendigkeit, die Menschen in dieser schweren Zeit psychologisch zu betreuen. Die Politik, betont er, muss natürlich auch Sorge tragen, dass solche Flutkatastrophen eingedämmt werden. Die große Anteilnahme und Solidarität, die wir alle hier erleben beinducken ihn sehr. Egal, ob Menschen aus der Region oder aus anderen Regionen, ob Feuerwehr oder THW, Polizei und Rotes Kreuz, alle stehen zusammen. Wir brauchen JETZT Gemeinschaft. Dass er seine privaten Gummistiefel zur Verfügung stellte, war irgendwie auch symbolisch!
„Die Menschen dürfen und sollten den Mut nicht verlieren, das Gemeinschaftsgefühl ist gerade jetzt wichtig. Die Gesellschaft steht JETZT wieder zusammen, was in der Pandemie nicht immer der Fall war. Mut macht mir, dass alle zusammenstehen!
Stolz macht es Andreas Steier, dass das Benefiz-Fußballspiel im Trierer Moselstadion stattfindet, denn dort spielte er selber einmal.
Michael Fleck „Flecki“
Der symphytische Ex-Eintracht Trier Spieler ist nicht nur als Fußballfan im Stadion. Michael Fleck „Flecki“ von 11Teamsport Trier ist seit einiger Zeit für den Verein Nestwärme Trier e.V. für den Bereich Sport und Sport Events ehrenamtlich tätig. Er ist sehr betroffen über die vielen Schicksale, die Menschen durch die Flutkatastrophe erlitten haben.
„Ich bin so stolz was hier und heute in Trier passiert, organisiert von Robin Koch, ein Trierer Junge, mit dessen Vater ich selber in der zweiten Liga Fußball gespielt habe. Was er mit dem Benefiz-Fußballspiel hier auf die Beine gestellt hat, ist unglaublich. Mein Herz geht auf, wenn ich die ganzen Menschen hier sehe.“
Die Eintracht Trier ist sein Herzensverein. Gemeinsam mit seinem Bruder, Stefan Fleck, sind sie immer noch hinter den Kulissen tätig. Stefan ist Teammanager. Michael unterstützt den Trainer mit seiner Expertise und mit allem Know-How, das er mitbringen kann. Auf die Frage hin, wie stolz es Ihn macht, dass die Benefiz-Aktion in seiner Heimat und in seinem Moselstadion ausgetragen wird, sagt er mit freudiger Stimme: „Ich habe heute Abend erst erfahren, dass die Spiele bei Sport1 übertragen werden. Ich war schon den ganzen Tag aufgeregt. Ich kann nur sagen, wie glücklich ich bin, dass es hier stattfindet; wie stolz ich bin, dass Robin das alles auf die Beine gestellt hat.“ Auf die Frage, wie Flecki die Solidarität, die wir hier erfahren dürfen, sieht und was er den Menschen in seiner Heimat mit auf den Weg gibt: „Ich wünsche allen ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen. Alle Trierer sind bei Euch.“
Ingo Berens
Der ehemalige Spieler der Eintracht Trier fühlt sich nach wie vor sehr verbunden mit dem Verein. Ingo Berens ist (baldiges) Vorstandmitglied der Eintracht Trier. Angeregt durch die Gespräche mit dem Vorstandsvorsitzenden Alfons Jochem hat man sich wieder angenähert. Er hofft bei der nächsten Jahreshauptversammlung in den Vorstand gewählt zu werden.
Auf die Frage, warum das für ihn so wichtig ist, betont er: „Der Verein hat mir selber viel gegeben und ich lebe das Prinzip des Gebens und Nehmens. Ich habe bekommen und nun möchte ich zurückgeben. Der Verein hat ein solides Fundament und wir können wieder zu alten Leistungen kommen. Auf dem Platz kann ich nichts mehr bewegen, aber in den Strukturen kann ich Einfluss nehmen.“
Über die Benefiz-Aktion, initiiert von Robin Koch sagt er stolz, dass sie als Verein mit der gesamten Logistik und allem was zum Gelingen dazu gehört einiges bewirken konnten. Für ihn ist klar: Helfen kann und sollte man immer und so wird letztendlich eine stolze Summe für die Flutopfer zusammenkommen. Ingo Berens spricht den Betroffenen Mut zu und sagt, dass jeder weitere Tag hilft, diese Katastrophe zu bewältigen!
Zurück zur Startseite geht’s hier – 5vier.de
Wir suchen Prakikanten (m/w/d) und Redakteure (m/w/d).
Melde dich einfach unter [email protected].
Motivation ist wichtiger als Erfahrung
Kommentar verfassen