Die Trierer Bundesliga-Handballerinnen steuern auf ein Finale furioso im Abstiegskampf hin. Nur eine Woche konnte sich die Mannschaft von Trainerin Cristina Cabeza auf einem Nichtabstiegsplatz sonnen, durch den Celler Sieg (26:24 gegen Bad Wildungen) stehen nun drei Team mit zehn Punkten am Tabellenende. Gegen den deutschen Meister Thüringer HC präsentierten sich die Miezen im vorletzten Heimspiel mehr als ordentlich, unterlagen dennoch deutlich mit 22:32 (10:16). Cabeza gönnte ihren Leistungsträgerinnen viele Pausen.
Trier. Es war ein wenig paradox an diesem Samstagabend: Da hatten die Miezen gegen den deutschen Meister Thüringer HC eine ganz ordentliche Partie abgeliefert, zwar erwartungsgemäß mit 22:32 (10:16) den Kürzeren gezogen, sich aber eben auch nicht vorführen lassen vom Starensemble aus Thüringen. Glückliche Gesichter gab es nach Ende der Partie trotzdem nicht, denn weil Konkurrent Celle nach 13. Niederlagen in Folge gegen Bad Wildungen seine Auferstehung feierte, rutschten die Miezen wieder auf einen Abstiegsplatz.
Das Glück auf einem Nichtabstiegsplatz zu stehen, währte also nur eine Woche. Wichtig aber dürfte sein: Wo stehen die Moselstädterinnen am 23. Mai, nach dem letzten Spieltag? Der Abstiegskampf gestaltet sich in diesem Jahr wohl so dramatisch wie nie, denn mit Göppingen, Celle und eben den Miezen haben drei Teams zehn Punkte auf dem Konto. Koblenz als Tabellenletzter gerade mal einen Zähler weniger. „Das ist ein Wahnsinn in diesem Jahr“, sagte Katrin Schneider, deren Blick, wie der ihrer Mitspielerinnen nach Spielende direkt in den Liveticker ging. Und da gab es dann den „Nackenschlag“, denn aufgrund der besseren Tordifferenz stehen die Niedersachsen jetzt auf dem ersten Nichtabstiegsplatz.
Aber, und das hat diese Saison gezeigt, die Miezen waren immer da wenn es drauf ankommt. Und so dürfte der Partie am Samstag (19 Uhr) bei Aufsteiger Bad Wildungen eine ganz besondere Bedeutung zukommen. „Es ist nicht weniger als unser drittes Finale“, sagt Trainerin Cabeza, die ergänzt: „Zwei Finals haben wir gewonnen, wir werden alles dafür tun, auch dieses erfolgreich zu gestalten.“ Wo der Fokus liegt, ist eindeutig. Die Partie am Mittwoch (19.30 Uhr) gegen den Spitzenreiter aus Buxtehude, dem letzten Heimspiel der Saison 2014/2015, ist mehr oder minder ein „Trainingsspiel unter Wettkampfbedingungen.“
Ähnlich verlief auch die Partie gegen den THC: Ein bisschen zäh, weil keine der Akteurinnen ein Risiko eingehen wollte. Der Seriensieger aus Thüringen tat, mit Blick auf das entscheidende Spiel um die Meisterschaft gegen Buxtehude (ebenfalls am 9. Mai), nicht mehr als nötig. MJC-Trainerin Cabeza schonte – mit Blick auf Bad Wildungen – einige ihrer Leistungsträgerinnen und gab der „zweiten Reihe“ lange Spielzeiten. Die dankten es ihr mit beherzten Aktionen und zeigten, dass auch sie im Fall der Fälle bereit sind. Der 9. Mai wird in der Handball Bundesliga der Frauen ein ganz entscheidender, vor allem für die Miezen.
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Stenogramm: Jessica Kockler, Verena Flöck; Hannah Sattler, Esther Mohr, Katrin Schneider (4/1), Linsey Houben (7), Andrea Czanik (3), Mégane Vallet (1), Judith Derbach (4), Jana Kordel, Maxime Struijs (2), Silvia Solic, Franziska Garcia (1)
Beste Werferinnen THC: Katrin Engel (9/1), Iveta Luzumova (5)
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah – Zuschauer: 850
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Von Franzi Garcia
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