Der zweite Tag der Rallye Deutschland hielt am Vormittag einige Überraschungen bereit, allerdings nicht an der Spitze. Dort gibt weiter der schnelle Finne Jari-Matti Latvala den Ton an. Aber dahinter ging es deutlich härter zur Sache. Vor allem der WM-Führende sorgte am Samstagmorgen für Wirbel.
Trier. Der zweite Tag der Rallye Deutschland beginnt, wie der erste Tag geendet hat. Der WM-Führende Sebastien Ogier musste am frühen Samstagmorgen als erster auf die Strecke, Wertungsprüfung (WP) sieben, Wieder ging es bei Stein und Wein durch die Weinberge, diesmal im Ruwertal rund um Waldrach.
Wie gestern Abend hatte Ogier Probleme. Nach seinem Ausflug während der gestrigen WP Moselland 2 hatte sich der Franzose bereits einen spektakulären Ausflug geleistet und war von der Strecke abgekommen und rund zwei Meter tief auf eine Parallelstraße zur eigentlichen Strecke in den Weinbergern bei Osann-Monzel gestürzt. Dafür bekam der amtierende Weltmeister eine Strafe von zehn Minuten aufgebrummt, musste die Führung an seinen VW-Teamkollegen Jari-Matti Latvla abgeben und wurde nach dem ersten Tag auf Rang 35 geführt.
Täglich grüßt Ogier das Murmeltier
Als es am Samstagmorgen zum ersten Mal zur Prüfung „Stein und Wein“ ging, schien Ogier die gestrigen Erlebnisse noch nicht ganz verarbeitet zu haben. Kurz nach dem Start um 7:58 Uhr verpasste der 30-Jährige mit seinem Co-Pilot Julien Ingrassia eine Kreuzung und musste umkehren, da hatte der Aufschrieb im Road-Book wohl nicht ganz den Gegebenheiten entsprochen.
Den Patzer des WM-Führenden nutzte der frühere Formel-1-Pilot Robert Kubica und markierte die erste Bestzeit des Tages. Auf den zweiten Rang kam der heimliche Lokalmatador Thierry Neuville aus dem belgischen St. Vith. Den dritten Rang konnte der Rallye-Führende Latvala ergatterten, der baute dadurch seine Führung gegenüber des englischen Citroen-Piloten Kris Meeke weiter aus.
Unfall und Absage
Die zweite Prüfung des Morgens hielt die nächste Überraschung für Ogier bereit. Getreu dem Motto „Schlimmer geht immer“ hatte es die Prüfung Peterberg in sich. Nur rund einen Kilometer nach dem Start krachte Ogiers Polo R WRC in einen Absperrung, die Autobahn und Strecke voneinander trennt. Ogier uns Beifahrer Ingrassia blieben zum Glück unverletzt. Die Beschädigungen waren aber so schwerwiegend, dass sich die Verantwortlichen dazu entschieden, die Wertungsprüfung abzubrechen und auf einer alternativen Route auf den Weg zur Panzerplatte zu machen, wo die beiden verbliebenden Prüfungen des Morgens ausgefahren wurden.
Zum einen Stand die 3,03 Kilometer lange Arena Panzerplatte auf der Streckenliste und im Anschluss ging es auf die Prüfung Panzerplatte lang, die Fahrer hatten dort 42,51 Kilometer zu bewältigen.
Thierry Neuville auf dem Vormarsch
In den folgenden Umlaufen dominierte VW-Pilot Latvala, der beide Werbungsprüfungen gewinnen konnte. Nach den vier Prüfungen des Vormittages führte der Finne das Klassement mit einer gefahrenen Zeit von 1 Stunde und 36 Minuten an. Mit 45,8 Sekunden Rückstand belegt Citroen-Pilot Meeke den zweiten Platz.
Einen richtiges Kopf-an-Kopf-Rennen liefern sich auf den folgenden Plätzen Andreas Mikkelsen und Thierry Neuville. Nach der neunten WP konnte der Norweger Mikkelsen den immer stärker werdenden Neuville noch in die Schranken verweisen. Doch im Lauf der Prüfungen hatte Mikkelsen dem Belgier nichts mehr entgegenzusetzen. Nach der ersten Durchfahrt der langen Strecke der Panzerplatte überflügelte Neuville Mikkelsen und macht am Nachmittag nun Jagd auf den Zweitplatzierten Meeke, der nur rund acht Sekunden vor ihm liegt.
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