137 Teams. 308.931 km und 45 Tonnen eingespartes CO2. Die Aktion Stadtradeln in Trier stellt neue Rekorde auf. Bis zum vergangenen Samstag sammelten die Teilnehmenden drei Wochen lang fleißig Kilometer. Gewonnen hat dabei auf jeden Fall das Klima. Daneben kann sich aber auch die Universität Trier freuen. Sie stellt mit 117 Radelnden das größte Team und legte die größte Strecke zurück. Wir haben mit Michael Martel, dem fleißigsten Fahrer des Teams der Universität Trier, über die Stadtradeln Aktion gesprochen.
Trier. 1515 km stecken in Michaels Beinen. So viel ist er in den vergangen 3 Wochen im Rahmen der Aktion Stadtradeln gefahren. Teilgenommen hat er zum ersten Mal. Die Aktion war für ihn die perfekte Gelegenheit sein neues Fahrrad auszuprobieren. Gerade für Alltagswege ließ er das Auto stehen und nutzte stattdessen das Fahrrad. Aber zum besten Fahrer der Universität Trier wird man nicht, indem ein paar Alltagswege mit dem Fahrrad bestritten werden.
So schwang er sich in den vergangenen Wochen so oft wie nur möglich auf sein Rad und fuhr dabei auch immer wieder längere Strecken. Eigentlich ist das Laufen Michaels große Leidenschaft. Zu Neujahr nahm er sich vor, jeden Tag laufen zu gehen. Selbst während der Stadtradel Aktion konnte Michael das durchziehen. Das Fahrrad kann zwar seine Lieblingssportart nicht ersetzen, jedoch möchte er es immer mehr in seinen Alltag integrieren.
Aktion bringt die Menschen auf das Fahrrad
Michael ist zwar auch schon vorher Fahrrad gefahren, doch viele Menschen seien erst durch die Aktion in Berührung mit dem Fahrrad gekommen, berichtet Johannes Hill, Koordinator des Wettbewerbs und Umweltbeauftragter der Stadt Trier. Viele Betriebe haben für die Aktion geworben. So seien in diesem Jahr zahlreiche neue Rekorde aufgestellt worden. Sowohl die Zahl der Teilnehmenden als auch die Zahl der Teams stieg in diesem Jahr. Nur die gefahrenen Kilometer ist etwas geringer als im Vorjahr. Ein Grund sieht Johannes Hill im schlechten Wetter der ersten Wochen.
Die vielen Kilometer sammelten sich dagegen erst gegen Ende. Das sei allerdings kein Grund, die Aktion erst später stattfinden zu lassen. Sie findet absichtlich noch vor dem Beginn des Sommers statt, damit diejenigen, die durch die Aktion Gefallen am Fahrrad gefunden haben, bestenfalls das Fahrrad den ganzen Sommer über benutzen, bevor ihnen regnerische Tage im Herbst womöglich wieder die Lust am Fahren verderben.
Ein Beitrag zum Klimaschutz
45 Tonnen CO2 konnte durch den Einsatz von 1587 Radelnden eingespart werden. Das ist so viel wie etwa eine Durchschnittsperson in Deutschland in etwa 4 Jahren verbrauchen würde. Der Pro Kopf Verbrauch an CO2 lag in Deutschland 2020 nämlich bei 10,4 Tonnen. Damit Deutschland seine Klimaziele erfüllen kann, muss die Regierung diesen Beitrag bis 2050 auf eine Tonne reduzieren. Ein enormer Kraftakt ist dafür notwendig. Eine Herausforderung der sich auch die Stadt Trier bewusst ist.
Fahrradinfrastruktur in Trier ist verbesserungswürdig
Zwar emittieren moderne PKW heute weit weniger CO2 als noch vor einigen Jahren, jedoch hat der PKW Verkehr zwischen 1995 und 2018 um knapp 14 % zugenommen. So nimmt der Bereich Mobilität einen hohen Anteil an den ausgestoßenen CO2-Emissionen ein. Eine Aktion wie das Stadtradeln soll dabei „möglichst viele Menschen auf den Sattel bringen“, so Johannes Hill. Bei der Infrastruktur der Stadt gebe es jedoch noch Verbesserungspotential. Man kenne dabei auch die Schwachstellen. „Wir haben keine optimale Struktur“ ist sich Hill bewusst, weshalb noch viel Arbeit vor uns liege.
Auch der Fahrer des Universitäts-Teams Michael Martel ist mit einigen Fahrradwegen in Trier unzufrieden. So erinnere ihn die Strecke entlang des Krahnenufers an die legendäre Strecken des Radsport Klassikers „Paris-Roubaix“, so holprig sei der Radweg. Bundesweit werden zwarimmer mehr Mittel von der Politik für die Fahrradinfrastruktur aufgewendet. Um die Stadt fahrradfreundlicher zu machen, müsse man jedoch noch viel tun.
Ob Michael im kommenden Jahr wieder für die Universität an den Start gehen wird, kann er noch nicht sagen. Denn sein Studium in Trier neigt sich langsam dem Ende zu. Klar ist jedoch, dass er weiterhin viel Fahrrad fahren möchte. Denn wie viele andere auch hat ihn die Aktion Stadtradeln das Fahrrad noch näher gebracht. So wird auch er in Zukunft versuchen das Fahrrad mehr in seinen Alltag zu integrieren, damit auch über die Stadtradel Aktion hinaus weiterhin CO2 eingespart werden kann.
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