Von Andreas Gniffke
Der 9. Spieltag der Rheinlandliga bietet zwar – anders als in den vergangenen Wochen – kein echtes Spitzenspiel, dennoch können sich die Zuschauer auf viel Spannung und eine ganze Reihe interessanter Begegnungen freuen. Unter anderem muss Tabellenführer Salmrohr zum Auswärtsspiel an den Engerser Wasserturm reisen, die Mosella aus Schweich tritt gegen den Tabellendritten aus Koblenz an. Auch der SV Morbach steht vor einer schweren Aufgabe in Kyllburg.
Foto: Platz Acht ist nicht genug: Morbachs Trainer Thorsten Haubst will nach dem Sieg gegen Dörbach weiter angreifen.
SG Kyllburg – SV Morbach (Samstag, 2. Oktober, 17.00 Uhr)
Ein schweres Auswärtsspiel erwartet den SV Morbach in Kyllburg. Die Gastgeber haben Zuhause noch eine makellose Bilanz und gewannen alle vier Heimspiele, unter anderem gegen das Spitzenteam aus Koblenz. Die Mannschaft von Thorsten Haubst konnte mit dem 3:1 Sieg gegen Dörbach zwar die Negativserie von zuvor drei Niederlagen in Folge stoppen, überzeugt hat sie aber auch gegen Dörbach nicht. Dabei sind die Ansprüche im Hunsrück ganz andere: „Wir wollen in der Tabelle natürlich etwas nach oben klettern, unsere Saisonsziele waren andere, als der aktuell achte Tabellenplatz“, gab Trainer Haubst nach dem Sieg gegen Dörbach die Marschroute für die kommenden Wochen aus. Um mit dem Vorhaben bereits an diesem Wochenende zu beginnen, braucht es jedoch eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zu den Vorwochen.
Prognose: Jede Serie reißt irgendwann: Morbach siegt in Kyllburg
SV Dörbach – FC Karbach (Samstag, 2. Oktober, 17.00 Uhr)
Nach dem überzeugenden 6:1 Heimsieg gegen Tarforst hoffte der SV Dörbach, trotz angespannter Personalsituation, nun endlich das wahre Leistungsvermögen der Mannschaft offen gelegt zu haben. Um so enttäuschender war dann die insgesamt schwache Leistung in Morbach in der Vorwoche, als man eine 1:0-Führung gegen einen alles andere als souveränen Gegner fahrlässig aus der Hand gegeben hat. Mit dem FC Karbach empfängt die Mannschaft nun aber einen formstarken Gegner, der nach schwachem Saisonstart seit vier Spielen ungeschlagen ist. Allerdings konnte Karbach auch noch kein Auswärtsspiel gewinnen. Es wird sich zeigen, ob Dörbach dem Druck im Abstiegskampf gewachsen ist.
Prognose: Ein Unentschieden, das Dörbach im Abstiegskampf nur bedingt weiterhilft.
TuS Mosella Schweich – TuS Koblenz II (Samstag, 2. Oktober, 17.00 Uhr)
Mit der Zweitvertretung der TuS aus Koblenz präsentiert sich eine große Unbekannte am Winzerkeller. Da zeitgleich die erste Mannschaft am Samstag in Braunschweig antreten muss, steht zu vermuten, dass Trainer Colin Bell auf einige Stammkräfte verzichten muss, die in den letzten Wochen auch schon Drittligaluft schnuppern durften. Der Schweicher Trainer Hans Schneider beobachtete die TuS beim Auswärtssieg in Mehring, was die Ergebnisse seiner Observierung aufgrund der unklaren Personalsituation nun wert sind, wird sich zeigen. „Mich haben die Koblenzer in dem Spiel vor allem spielerisch nicht überzeugt“, so die Analyse des Trainers. Aber auch Schneider kann nach der denkwürdigen 0:5-Niederlage in Salmrohr nicht in Bestbesetzung antreten. So fehlt nach seiner roten Karte unter anderem Torwart Harald Emmrich, der wieder von Dario Mock ersetzt werden wird, der trotz zweier Gegentore eine starke Leistung gegen Salmrohr zeigte. Auch wenn Schweich mit Heimvorteil in die Partie geht, ist die Mosella klarer Außenseiter gegen den Tabellendritten, selbst wenn Gästetrainer Colin Bell die gute Platzierung als Momentaufnahme ansieht und immer wieder von Punkten gegen den Abstieg spricht.
Prognose: Schweich erkämpft einen Punkt.
SV Mehring – TuS Mayen (Samstag, 2. Oktober, 17.30 Uhr)
„Wir müssen unbedingt versuchen, eine Serie zu starten.“ Mehrings Trainer Wolfgang Hoor ist sich im Klaren, dass es nach den drei relativ erfolglosen Begegnungen gegen die drei Topteams der Liga nun keine Ausreden mehr für seine Mannschaft gibt. „Wir sind kein Aufstiegskandidat“ räumt er zwar ein, aber eine Platzierung im Vorderfeld der Liga sollte für seine Mannschaft trotz zum Teil angespannter Personalsituation durchaus der Anspruch sein. Der Gegner aus Mayen präsentierte sich in der bisherigen Saison zwar als eifriger Punktesammler, ist aber ebenso unberechenbar, was die eigentliche Leistungsfähigkeit der Mannschaft angeht. Mehring muss auf jeden Fall versuchen, die immer wieder auftretende Ladehemmung vor dem gegnerischen Tor abzulegen, dann sollte ein Heimsieg durchaus möglich sein.
Prognose: Überlegener Heimsieg auf der Mehringer Lay.
Foto: Der SV Mehring, hier mit Philipp Schuh, muss sich sputen, um die Tabellenspitze nicht aus den Augen zu verlieren.
FV Engers – FSV Salmrohr (Sonntag, 3. Oktober, 14.30 Uhr)
Zumindest soll das Wetter wohl trocken werden, wenn der FSV Salmrohr am Samstag in Engers antritt. Der Platz am Wasserturm präsentiert sich vor allem bei Regen in katastrophalem Zustand, was einer spielstarken Mannschaft wie Salmrohr durchaus zum Nachteil gereichen könnte. Dennoch geht die Mannschaft von Robert Jung als klarer Favorit in die Begegnung, hat man doch beim klaren Sieg gegen Schweich auch spielerisch überzeugen können. Auch Topstürmer Dino Toppmöller scheint langsam seine Form zu finden und ist neben der ständig vorhandenen Torgefahr auch als Führungsspieler deutlich präsenter als noch zu Saisonbeginn. Dennoch sollte der Tabellenführer den Gastgeber keinesfalls unterschätzen. Engers ist Zuhause noch ungeschlagen, allerdings mit drei Unentschieden aus vier Spielen. Schwer zu spielen ist die Mannschaft vom Rhein aber allemal.
Prognose: Das spielerische Potential und die Stärke bei Standardsituation verschafft dem Tabellenführer einen ungefährdeten Auswärtssieg
SG Bullay/Zell – Spvgg Burgbrohl (Sonntag, 3. Oktober, 14.30 Uhr)
Nach der Verlegung des Spiels gegen die TuS aus Koblenz (nun fix auf den 20. Oktober, 20.00 Uhr terminiert) hatte die SG Bullay/Zell zwei Wochen Zeit, sich auf das Spiel gegen den starken Tabellenzweiten aus Burgbrohl vorzubereiten. Die Gäste können spätestens seit dem Heimsieg gegen Mehring in der Vorwoche getrost als Überraschungsmannschaft der Saison bezeichnet werden, immerhin konnten die Rheinländer sieben der bisher acht Spiele siegreich absolvieren und sind immer noch unbesiegt. Eine schwere Aufgabe für das Team von Jörg Bach, der alles andere als glücklich über die Spielabsage von Koblenz war, schien man doch nach dem ersten Sieg in Schweich und der knappen aber achtbaren Niederlage gegen Salmrohr besser in die Saison gefunden zu haben.
Prognose: Burgbrohl hat einen Lauf und siegt auch gegen Bullay/Zell
SG Eintracht Lahnstein – FSV Trier-Tarforst (Sonntag, 3. Oktober, 14.30 Uhr)
Vor einigen Wochen hätte man die Eintracht aus Lahnstein als sicheren Absteiger ansehen können. Schwache Leistungen zu Saisonbeginn, Führungschaos, Spieler die sich von einem Tag auf den anderen verabschiedeten und bei anderen Vereinen unterschrieben. Dazu noch mit Akin Kilic ein Trainer, der sich zunächst in seiner Not noch selbst aufstellte, schließlich aber doch entnervt das Handtuch schmiss. Aber wie es im Fußball so ist: Mit dem neuen Trainergespann Michael Enkirch und Ingo Karst läuft es bei der Mannschaft von Rhein und Lahn deutlich besser und man ist immerhin seit zwei Spieltagen ungeschlagen. Wenn man so will, ist die Tendenz bei den Gästen aus Tarforst genau umgekehrt. Nach dem starken Saisonstart, hat die Mannschaft von Trainer Dirk Fengler nun seit drei Spieltagen nicht mehr gewonnen, allerdings auch nur einmal verloren. Auch wenn Dirk Fengler nach dem 2:2 gegen Karbach noch versuchte Druck von seiner Mannschaft zu nehmen („Jetzt haben wir ein Auswärtsspiel, da können wir ohne Druck hin fahren“), verteilt die Tabelle die Favoritenrolle jedoch eindeutig an den Tabellenfünften aus dem Trierer Höhenstadtteil.
Prognose: In einem torreichen Spiel setzt sich das spielerische Potential der Gäste durch: Auswärtssieg für Tarforst
WEITERE BEGEGNUNGEN:
SG Ellscheid – SG 2000 Mülheim-Kärlich (Samstag, 2. Oktober, 15.30 Uhr)
Spvgg. EGC Wirges II – VfB Linz (Samstag, 2. Oktober, 17.00 Uhr)
Fotos: Frank Ferring und Andreas Gniffke
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