Aus Salmrohr berichten
Lena Binz (Text) und Andreas Gniffke (Stimmen und Fotos)
Im Derby zwischen dem FSV Salmrohr und dem SV Dörbach gab es auf dem Salmrohrer Kunstrasenplatz eine 0:7-Klatsche für die Gäste aus dem Nachbarort. Dass es nicht einfach werden würde für die Mannschaft von Harry Koch, dafür sprach nicht nur die Tabellenkonstellation. Die Art und Weise, wie das Spiel jedoch verloren ging, war kläglich. Ohne jeglichen Kampf ließen sich die Akteure des SV regelrecht vorführen und gaben sich wie sichere Absteiger. Für den Tabellenführer aus Salmrohr trafen Alexander Adrian (19.), Dino Toppmöller gleich dreimal (21./44./70.), Tobias Baier (71.), Matondo Makiadi (75.) und Tim Köhler (78.).
Im zweiten Nachholspiel des Abends verlor der SV Morbach in Burgbrohl mit 0:1.
FSV-Trainer Robert Jung veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:1 letzten Samstag gegen den Tabellenzweiten aus Koblenz nur auf einer Position, Rodalec Souza lief anstelle von Tobias Baier von Beginn an auf. Bei den Dörbachern bekam Jens Hilgers den Vorzug vor Eric Wolff. Die Situation für beide Teams hätte unterschiedlicher nicht sein können: Die eine Mannschaft auf der Sonnenseite der Liga, die andere im Kampf ums nackte Überleben. Vor dem Spiel zeigte sich Hans-Peter Stoffel, 1. Vorsitzender des SV Dörbach noch optimistisch, was den Klassenerhalt für seinen Verein angeht. Nach dem Spiel sollte sein Optimismus einen deutlichen Dämpfer erhalten haben.
Für ein Derby begann das Spiel sehr ruhig. Dennoch war die Überlegenheit des Tabellenführers schnell zu spüren. Nach elf Minuten kam Matondo Makiadi erstmals gefährlich vor den Kasten von Andreas Ringelstein und suchte etwas eigensinnig selbst den Abschluss. Auf Umwegen kam der Ball zu Markus Bauer, der jedoch verzog. Zwei Minuten später gab es etwas fürs Auge: Souza setzte gekonnt zu einem Fallrückzieher an, ein Treffer blieb ihm jedoch verwehrt. Das 1:0 war nur eine Frage der Zeit. Alexander Adrian war es, der einen verunglückten Querpass von Jens Hilgers abfing und sein Solo mit einem Treffer ins untere linke Eck abschloss (19.). Dem folgte auch gleich das 2:0 durch Dino Toppmöller. Im Anschluss an eine Ecke von Mathias Fischer kam der Top-Torjäger mit Wucht aus dem Rückraum. Sein Kopfball war für SV-Schlussmann Ringelstein nicht zu halten (21.). Dörbach hatte dem Spiel des Gastgebers nichts entgegenzusetzen, ließ jegliche Räume unbesetzt, sodass die technisch versierten Salmrohrer leichtes Spiel hatten und sich eine Möglichkeit nach der anderen ergab. Erneut Toppmöller (26.), Souza (27.). und Makiadi (28.) vergaben im Minutentakt. Kurz vor der Halbzeit machte der Kapitän höchstpersönlich den Sack vorzeitig zu. Mit einem Traumtor nach schnell ausgeführtem Freistoß von Daniel Schraps erhöhte er mit einem sehenswerten Lupfer auf 3:0, mit dem es auch in die Pause ging. Die gut 450 Zuschauer sahen ein unausgewogenes Spiel, in dem die Emotionen sowohl auf den Rängen als auch auf dem Platz für ein Nachbarschaftsduell unglaublich kurz kamen.
Harry Koch, der bereits nach gut einer halben Stunde den sehr unsicheren Jens Hilgers durch Clemens Goepel ersetzt hatte, brachte zur zweiten Hälfte Eric Wolff für Oliver Schmölter, sein Gegenüber hatte keinerlei Gründe einen Wechsel zu tätigen. Es bot sich das gleiche Schauspiel wie in Durchgang eins. Der FSV ließ den Ball kursieren und die Dörbacher liefen hinterher. Adrian leitete erneut eine schöne Angriffsaktion ein, verlud zwei gegnerische Spieler, sah den mitlaufenden Souza, welcher weit über den Kasten schoss (54.). Dieser hatte keine Minute später mit einem sehenswerten Flugkopfball erneut die Chance zum Ausbau der Führung. In der 59. Minute die einzige Strafraumszene der Dörbacher, die so etwas wie Gefahr ausstrahlte. Michael Blang zog aus dem Getümmel ab, doch der Ball wurde abgefälscht. Auch die anschließende Ecke blieb ungefährlich. Der völlig beschäftigungslose Salmrohrer Torwart Karl-Heinz Kieren konnte den harmlosen Ball problemlos aus der Luft pflücken.
Salmrohrs Trainer Robert Jung brachte mit Baier nach gut einer Stunde eine frische Offensivkraft, nahm Souza heraus. In der Folge brachte der Aufstiegsaspirant Nummer eins seine Offensivstärke in beeindruckender Weise zum Ausdruck. Mathias Fischer trat eine wunderschöne Ecke, die wieder einmal für Unruhe im Dörbacher Strafraum sorgte und Toppmöller den Durchblick behielt und das 4:0 erzielte (70.). Dörbachs Torhüter Andreas Ringelstein offenbarte auch hier wieder große Unsicherheiten im Herauslaufen und machte einen insgesamt schwachen Eindruck, auch wenn ihm die Höhe der Niederlage sicherlich nicht anzukreiden ist..
Auch der eingewechselte Tobias Baier bekam noch seine Gelegenheit. Nach einem langen Ball umkurvte er den SV-Keeper und schob zum 5:0 ein (71.). Keinerlei Gegenwehr, Auflösungserscheinung in allen Mannschaftsteilen – der SV brach auseinander. In der 75. Minute bereitete Andreas Hesslein mit einem langen Ball aus der Abwehr das Tor von Makiadi vor, mittlerweile das 6:0, das halbe Dutzend war voll. Doch das war noch nicht genug. Der eingewechselte Tim Köhler staubte eine Abwehr von Andreas Ringelstein nach Schuss von Makiadi ab und markierte den 7:0 Endstand (78.). Trotz des klaren Ergebnisses spielte der FSV weiter befreit nach vorne, ohne an ein Kräfteschonen für die Partie in Burgbrohl zu denken. Unter anderem hatte Baier noch einen Pfostenschuss in der 85. Minute.
Mit diesem Sieg konnte der FSV Salmrohr den Vorsprung auf Koblenz auf nunmehr zehn Punkte erhöhen und zieht an der Spitze einsame Kreise. Für den SV Dörbach war es ein schwarzer Abend, an dem kein Akteur den nötigen Kampf für den Verbleib in der Klasse aufbringen konnte. Zwischen den beiden Teams lag mehr als ein Klassenunterschied, der zwar auf dem Papier noch nicht besteht, in Zukunft aber sehr wahrscheinlich ist.
STIMMEN
Robert Jung (Trainer FSV Salmrohr):
„Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wir haben die Aufgabe heute fußballerisch gelöst und waren einfach zu schnell für unseren Gegner. Wir haben jetzt zehn Punkte Vorsprung in der Meisterschaft, das sieht sehr gut für uns aus. Wir spielen eine unglaublich starke Saison und so langsam bekommen wir auch die nötige Leichtigkeit.“
Harry Koch (Trainer SV Dörbach):
„Ich bin von meiner Mannschaft sehr enttäuscht, so darf man sich einfach nicht präsentieren, schon gar nicht in einem Derby. Wir sind 90 Minuten nur hinterhergelaufen und haben uns vorführen lassen. Natürlich ist Salmrohr die beste Mannschaft der Liga, aber trotzdem muss man eine andere Einstellung an den Tag legen. Es wird sich zeigen, wie wir das wegstecken, aber mit so einer Leistung haben wir in der Rheinlandliga auch nichts zu suchen.“
STATISTIK
FSV Salmrohr:
Kieren – Adrian – Fischer – Hohns – Meschak – Bauer (ab 72. Bösen) – Souza (ab 66. Baier) – Hesslein – Makiadi – Toppmöller (ab 72. Köhler) – Schraps
SV Dörbach:
Ringelstein – Roderich – Hilgers (ab 34. Göpel) – Schröder – Prüm – Schmölter (ab 46. Wolff) – Müller – Weirich – Noske – Gaugler – Blang
Torfolge:
1:0 19. Minute, Alexander Adrian
2:0 21. Minute, Dino Toppmöller
3:0 44. Minute, Dino Toppmöller
4:0 70. Minute, Dino Toppmöller
5:0 71. Minute, Tobias Baier
6:0 75. Minute, Matondo Makiadi
7:0 78. Minute, Tim Köhler
Schiedsrichter: Christoph Zimmer (Wittlich)
Sieg meint
Ein super Spiel gesten vom Fsv Salmrohr. Die Cream de la Cream war das 3:0 vom Toppmöller. Jetzt können die Salmrohrer schon mal die Sektkorken knallen lassen 🙂
Fitschler meint
@ Eifel Yeti
Nur gut das die Dörbacher so gut ausgestattet sind, denn all zu viele Prämien wird es dieses Jahr wohl nicht geben 😀
Fußballer meint
Stimmt ja, getroffen hat er nicht. Tja, das nächste mal vielleicht mit 2 gleichen schuhen!
Eifel Yeti meint
Bezahlt Salmrohr wirklich so schlecht, dass sich Herr Souza kein Paar Fussballschuhe leisten kann, naja er darf sich freuen, demnächst wird ja die Meisterschaftsprämie fällig! =)
Fußballer meint
Der Souza hat auf dem letzten Bild zwei verschiedene Paar Schuhe an, oder? Hat ja geholfen, das Tor hat er getroffen.
Anm.d.Red.: Getroffen hat er gestern nicht. Aber ob es wirklich am Schuhwerk lag… 🙂