Die SG Lüxem/Wittlich musste am Sonntagabend eine bittere Niederlage gegen die U23 von Eintracht Trier einstecken. Bis zur 82. Minute sahen sie mit einer 0:2-Führung wie der sichere Sieger aus, doch dann kam Meliani und setzte die Wittlicher Schachmatt.
Fußball kam grausam sein – Das musste die SG Lüxem/Wittlich am Sonntagabend schmerzlich in Trier erfahren. Bis zur 82. Minute wähnten sich die Wittlich als Sieger im Lokalduell, ehe Meliani Saim die U23 von Eintracht Trier mit drei Toren in nur acht Minuten zum Sieg schoss. „Ich kann mir das nicht erklären“, zuckte der Wittlicher Trainer Andreas Scheibe mit den Schultern.
Denn eigentlich machte seine Mannschaft alles richtig und der Spielverlauf spielte dem Aufsteiger in die Karten. Nach nur fünf Minuten konnte Nils Thörner den Gast in Führung bringen. Thörner wurde für kurze Zeit sträflich von der SVE-Abwehr alleine gelassen und bedankte sich mit einem platzierten Schuss in die linke lange Ecke. Drei Minuten später hatten die Lüxemer die Gelegenheit das Ergebnis noch komfortabler zu gestalten, als Schiedsrichter Fabian Mohr einen sehr strittigen Handelfmeter gegen Taner Weins pfiff. Patrick Schmidt legte sich den Ball zurecht, scheiterte aber an Daniel Köhnert im SVE-Tor. „Der muss natürlich rein“, bemängelte Andreas Scheibe.
Dennoch konnte Scheibe seiner Mannschaft im weiteren Verlauf der Partie keine Vorwürfe machen. Wittlich agierte clever und überließ der Eintracht den Spielaufbau. Die spielerischen Defizite machte der Aufsteiger mit viel Laufbereitschaft und Einsatz wett, dazu waren die Konter stets brandgefährlich. So wurde der agile Nils Thörner in der 28.Minute mit einem schnellen Ball freigespielt, Innenverteidiger Matti Fiedler legte eine blitzsaubere Partie ab und rettete in letzter Sekunde. Eintracht Trier, die abermals mit vier U19-Spielern spielten und auf die Stammkräfte Heinz, Arbeck und Schmitt verzichten mussten, hatte Probleme den Defensivriegel der Wittlicher zu durchbrechen. Nur zwei Halbchancen sprangen für die Hausherren heraus (30. Saim und 43. Bohr).
Nach dem Seitenwechsel machten es die Hausherren besser und kreierten aus dem spielerischen Übergewicht auch Chancen. In der 48. Minute testete Gianluca Bohr den Ex-Eintrachtler Mike Neumann im Wittlicher Tor. Etwas später setzte sich Meliani Saim gegen zwei Gegenspieler, sein lascher Schuss war jedoch leichte Beute für Neumann. Das Tor fiel aber auf der anderen Seite, was sich vorher schon angedeutet hatte. Immer wieder suchte die Spielgemeinschaft den schnellen Nils Thörner, der die Trierer Abwehr vor große Probleme stellte. In der 50. Und 63. Minute wurden die Konter noch zu fahrlässig vergeben, in der 65. klappte es dann. Daniel Scheibe leitete den Ball weiter auf Thörner, der den Ball aus 20 Metern mit dem Außenrist an dem chancenlosen Daniel Kröhnert vorbeischlenzte.
„Die Mannschaft hat sich nicht aufgegeben“, freute sich SVE-Trainer Herbert Herres. Denn den Trierern reichten acht Minuten, um den kompletten Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Dabei rückte Meliani Saim in den Mittelpunkt: In Spielminute 83 lief der pfeilschnelle Saim zwei Gegenspieler weg und traf zum Anschlusstreffer. Kurz darauf landete eine Flanke von Faisal Aziz bei dem Rechtsaußen. Saim, der in der Mannschaft nur „Nanny“ gerufen wird, traf per Kopf mit seiner kleinen Körpergröße zum umjubelten Ausgleichstreffer. Dann, in der letzten Spielminuten, gelang ihm der ganz große Coup: Nach einem Freistoß Taner Weins erzielte Saim erneut mit dem Kopf den Siegtreffer. „Es war sehr glücklich, aber so ist Fußball“, meinte Herres.
Wo die eine Mannschaft an der Eckfahne jubelte machte die andere lange Gesichter. Verständlich, denn die Wittlicher hätten die drei Punkte im Abstiegskampf gut gebrauchen können und die Niederlage wurde der engagierten Leistung nicht gerecht. „Das ist natürlich eine Katastrophe, das darf uns nicht passieren. In der zweiten Halbzeit hatten wir einige kleine Fehler drin und in manchen Szenen waren wir gedanklich etwas zu langsam“, bedauerte Trainer Scheibe. Auf Trierer Seite nahm man die Punkte selbstverständlich gerne mit. „Es war sehr schön, dass sich die Mannschaft selbst belohnt hat. Und ein Last-Minute-Sieg hebt immer die Stimmung und gibt Selbstvertrauen“, resümierte Herres.
[statistik]
Statistik:
Eintracht Trier U23: Kröhnert – F.Mohsmann (46.Sehovic), Fiedler, Weins, Kautenburger – Bohr, Toure, R.Mohsmann, Saim – Aziz, Stief (64. Bierbrauer)
SG Lüxem/Wittlich: Neumann – Ulbrich (88.Nau) , Stoffel, Henrichs, Mittler – Hoffmann (66.J.Klein), A. Klein, Schmidt, Krickel – Scheibe (82.Hubo) – Thörner
Tore: 0:1 (5.) und 0:2 (65.) Thörner, 1:2 (82.), 2:2 (85.), 3:2 (90.) Saim
Zuschauer: 80
Schiedsrichter: Fabian Mohr
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Fan meint
de Schmidt is en riesen Kicker. en dullen august aber en riesen kicker! weider so jung!