Von Benedikt Rupp (Text und Fotos)
Der FSV Tarforst hat am fünften Spieltag in der Rheinlandliga seine erste Saisonniederlage einstecken müssen. Die Mannschaft von Chefcoach Patrick Zöllner verlor in der heimischen Autoland-Arena mit 1:2 gegen den Tabellen-Vorletzten TSV Emmelshausen. Der FSV hatte die Begegnung über weite Strecken dominiert und ließ zahlreiche Chancen liegen. Die Gäste kamen in der zweiten Halbzeit einmal gefährlich vor das Tarforster Gehäuse und bestraften die Platzherren für die mangelnde Chancenverwertung.
Ganz bittere Pille für den FSV Tarforst: Die Höhenstädter mussten am gestrigen Samstagabend vor heimischer Kulisse ihre erste Niederlage im fünften Spiel hinnehmen. Gegen den TSV Emmelshausen hieß es am Ende 1:2, obwohl die Hausherren die Partie dominierten. Das Team um Coach Patrick Zöllner erspielte sich vor allem in der zweiten Hälfte Chance um Chance. Doch der Siegtreffer fiel auf der anderen Seite.
Im Gegensatz zur Begegnung am letzten Wochenende bei der SG Mülheim-Kärlich (4:4) stellte Trainer Zöllner sein Team auf einer Position um. Mittelfeldakteur Benedikt Decker durfte für Tobias Spruck ran, der sich in Mülheim einen Muskelfaserriss zugezogen hatte und ein paar Wochen ausfallen wird. Vier weitere Spieler standen dem FSV nicht zur Verfügung. Der Langzeitverletzte Björn Matzat konnte ebenso nicht mitwirken wie Jonas Reichert und Christopher Cartus, die sich nach ihrer überstandenen Verletzung noch im Aufbautraining befanden. Außerdem fehlte Johannes München urlaubsbedingt.
Die Gäste aus Emmelshausen kamen gut in die Partie hinein. Man merkte, dass der TSV seine negative Bilanz aus den ersten Spielen (ein Remis und drei Niederlagen) aufpolieren wollte. Sie waren bissiger und aggressiver als die Hausherren und gingen energisch in die Zweikämpfe. „Die erste Viertelstunde haben wir etwas Schwierigkeiten gehabt, ins Spiel zu finden. Wir haben wenig zweite Bälle gewonnen und sind dadurch auch wenig in Ballbesitz gewesen,“ meinte Zöllner.
Hausherren vom Gegentor geschockt
Dennoch hatten die Tarforster die erste größere Gelegenheit zu verzeichnen. Benedikt Decker trat eine Ecke von links an den ersten Pfosten, wo Kapitän Bernhard Heitkötter die Kugel knapp links am TSV-Gehäuse vorbeiköpfte. Doch auch nach dieser Szene war Emmelshausen zunächst das bessere Team und kam auch zur 1:0-Führung. Am rechten Strafraumeck bekamen die Gastgeber den Ball nicht weg, welchen sich TSV-Stürmer Christoph Weber gegen zwei Gegenspieler erkämpfte. Weber ging über rechts durch und flankte butterweich an den zweiten Pfosten auf Marcel Christ, der die Kugel aus drei Metern einnickte (14.).
Tarforst wirkte vom Gegentreffer geschockt und zeigte sich in der Folge im Spielaufbau äußerst nervös. Der TSV witterte seine Chance und spielte weiter munter nach vorne. Julian Feit köpfte den Ball aus gut 13 Metern knapp über das Gehäuse der Hausherren. Andreas Herdt zog einen 25-Meter Freistoß aufs rechte Toreck. FSV-Torhüter Wintersig war blitzschnell unten und parierte das Leder.
Erst nach einer knappen halben Stunde hatten sich die Tarforster vom Rückstand erholt und kamen jetzt besser in die Partie. Patrik Kasel fälschte einen Heitkötter-Schuss ab, sodass der Ball knapp links vorbeiflog (28.) und Philipp Hermes schoss nach einer verunglückten Kopfballabwehr der Gäste über den Kasten (31.). Nach zehn Minuten Leerlauf kam wieder der FSV und diesmal klingelte es. Florian Weirich setzte sich hervorragend auf der linken Seite durch und brachte die Kugel flach rein. Dort lauerte Heitkötter am kurzen Pfosten, hielt den Schlappen hin und lochte das Leder gekonnt ein – 1:1.
Der FSV wachte nun vollends auf und hätte vor der Pause noch in Front gehen müssen. Zunächst scheiterte zweimal Kasel: Erst an Gästetorhüter Lukas Will, dann am Außennetz. Danach hatte Heitkötter die Riesenchance. Kasel brachte den Ball von links an den zweiten Pfosten. Dort musste Heitkötter die Kugel aus kürzester Distanz eigentlich nur noch reinschieben. Aber er traf den Ball nicht richtig und brachte ihn nicht aufs Gehäuse.
Christ trifft Tarforst mitten ins Herz
Nach dem Seitenwechsel machte der FSV da weiter, wo er zum Ende der ersten Hälfte aufgehört hatte. Das Spiel verlief nun nur in Richtung des TSV-Gehäuses. Die erste gute Chance vergab Hermes, doch sein Schuss war zu unplatziert und kein Problem für Will (49.). Drei Minuten später gab es dann die schönste Szene des Spiels zu bestaunen. Kasel und Decker wirbelten die linke Abwehrseite der Gäste durcheinander und spielten einen doppelten Doppelpass. Letztendlich legte Kasel den Ball in den Rücken der Abwehr, wo Decker aus idealer Position abzog. Doch Keeper Will lenkte das Leder an die Latte.
Der FSV erspielten sich nun Chance um Chance. Der Ball wollte aber nicht ins Tor. Hermes scheiterte aus der Distanz an Will, Gorges schoss freistehend vorbei. Die Gäste durften sich bei Torhüter Will bedanken, dass es weiterhin 1:1 stand. Und Tarforst spielte weiter nach vorne. Weirich schoss rechts vorbei und der eingewechselte Raphael Prigent zielte zweimal knapp über den Kasten. Als Kasel in der 74. Minute den Ball erneut am Tor vorbeischoss, kam im Publikum der Gedanke auf, dass dieses Spiel noch verloren werden könnte.
Und so sollte es auch kommen. 13 Minuten vor Schluss kamen die Gäste das erste Mal im zweiten Durchgang vor das Tor der Hausherren – und gleich rappelte es. Auf der rechten Seite ließen sich zwei FSV-Akteure von Weber austanzen, der in die Mitte flankte und den eingewechselten Boos fand. Dieser scheiterte noch an Wintersig, doch den Nachschuss verwertete erneut Christ, der Tarforst mitten ins Herz traf.
In der Schlussphase versuchten die Gastgeber mit aller Macht noch den Ausgleich zu schaffen. Allerdings fehlten die klaren Chancen, die man zuvor reihenweise vergeben hatte. So blieb es beim bitteren 1:2 aus Sicht der Tarforster. „Nach den ersten 15 Minuten haben wir das Spiel dominiert. Die zwei Gegentore, wie sie gefallen sind, sind sehr ärgerlich, weil sie aus Fehlern von uns resultieren. Aber wir haben es uns auch ein bisschen selbst zuzuschreiben, weil wir schon etliche Torchancen hatten, die wir nützen müssen. Das müssen wir nun aufarbeiten und versuchen die nächsten Spiele besser zu machen“, sagte Zöllner nach dem Spiel.
[statistik]
Staistik
FSV Tarforst – TSV Emmelshausen 1:2 (1:1)
Tarforst: Wintersig – Thielen, Gorges (85. Rigoni), Lay, Meis – Weirich, Hassani (66. Haas), Heitkötter, Decker (65. Prigent) – Hermes, Kasel
Emmelshausen: Will – Lenz, Rath, Retzmann, Hachenthal – Tillmanns, Herdt (59. Boos), Bast, Christ – Weber, Feit
Tore: 0:1 Christ (14.), 1:1 Heitkötter (41.), 1:2 Christ (77.)
Schiedsrichter: Mario Schmidt (Daun-Steinborn)
Zuschauer: 300
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