aus Tarforst berichten
Daniel Maximini (Text) und Anna Lena Bauer (Fotos)
Der 5. November. In England als Guy-Fawkes-Night bekannt – ein Tag, den man mit Feuerwerken feiert. Und auch Trier hätte an diesem Tag ein Feuerwerk geboten bekommen können, denn es war Derbyzeit in der Rheinlandliga – der FSV Tarforst empfing die TuS Mosella aus Schweich. Gegen den Mitaufsteiger hatte Tarforst noch etwas gut zu machen – setzte es in der letzten Saison gleich zwei Niederlagen. Doch am Ende war das laut Torhüter Schwind „größte Derby der Saison“ doch wieder wie immer – Tarforst verließ den Platz mit hängenden Köpfen! Diesmal war es Patrick Quary, der in der Nachspielzeit das 1:0-Siegtor für die TuS Mosella erzielte.
Foto: Eine hart umkämpfte Partie auf der Tarforster Höhe
Dabei versuchten die Mannen in Rot mit hohem Tempo ins Spiel zu finden, womit sie sich auch eine leichte Überlegenheit in den Anfangsminuten erarbeiten konnten. Die ersten kleineren Chancen hatte jedoch die Mosella, ohne dabei nennenswerte Schüsse auf das Tor von Torhüter Markus Schwind abgeben zu können. Tarforst hingegen tat sich schwer gegen die Abwehr, der in Weiß auflaufenden Schweicher. Krugmann konnte den Ball sogar einmal im Netz unterbringen – doch auch er merkte schnell, dass es über seine vom Schiedsrichtergespann um Horst Jonas aus Sehlem angezeigte Abseitsstellung wenig Diskussionsgrundlage gab. Ansonsten hatten Jonas sowie seine Assistenten Jürgen Michalski und Michael Hees einen eher ruhigeren Tag.
Dennoch sorgte ein Pfiff von Jonas für die erste Großchance des Spieles. Nach einem Foul durfte sich Eugen Keller den Ball aus 16 Metern zurecht legen. Drei Schritte Anlauf und der Ball klatscht an die Latte. Glück für Tarforst! Doch dieser Lattentreffer sollte den Spielverlauf verändern. Schweich wurde nun immer schneller und stärker. Tarforst konnte sich nur mit zahlreichen Fouls zur Wehr setzen, so gab es gelb für Stefan Castello und Sven Simon.
Die Partie entwickelte sich zum Kampfspiel – Chancen blieben allerdings Mangelware. Schweich agierte mit dem gewohnten Spiel der hohen Bälle, doch auch Tarforst bekam keinen geregelter Spielaufbau zustande. Der Ball bewegte sich mehr durch die Luft, als über den Boden und keine der beiden Seiten konnte den Ball länger als drei Stationen halten. So war eine Gelegenheitschance durch Tobias Spruck und ein Flatterball von Stefan Castello noch das Gefährlichste, was bis zur Halbzeit dem wieder zahlreich erschienenen Publikum geboten werden konnte.
In der Halbzeit lässt Fengler die Jalousien der Umkleidekabine herab und beginnt mit seiner Halbzeitansprache. Einen geheimen Plan hatte Fengler seinen Mannen jedoch nicht mit auf den Weg geben können und auch Schneider ließ seine Mannen wohl ohne Effekt sehr lange in der Kabine – das Spiel ging genau so weiter, wie die letzte Halbzeit aufgehört hatte.
Es geschah in den ersten Minuten rein gar nichts. Die Partie lief nicht nach dem Motto „Wer den ersten Fehler macht, verliert“, sondern viel mehr nach dem Prinzip „wer den ersten Fehler nutzt…“. An der Außenlinie forderte Schneider mehr Tempo von seinen Mannen und brachte für Michael Rohr Patrick Quary – doch am Spiel änderte das wenig. Es dauerte tatsächlich bis zur 75. Minute, bis wieder Gefahr vor einem der beiden Tore aufkam: Tobias Spruck läuft dabei bis zur Grundlinie durch und flankt in die Mitte, wo die TuS-Abwehr vor Kasel klären kann, dieser hätte zum Einköpfen bereit gestanden.
Schneider wechselte weiter und brachte Andreas Kaufmann für Eugen Keller und tatsächlich schien es so, als könne zumindest Schweich die hohe Fehlerquote im Spiel einstellen. Ganz im Gegensatz zu den Tarforstern. Die Mosella konnte sich langsam aber sicher in der Tarforster Strafraumnähe festsetzen und somit immer wieder zu guten Chancen kommen. Dies bleibt auch FSV-Trainer Fenger nicht verborgen: Er wechselte Ramon Jahn für Simon Krugmann ein und Nils Peter Spruck für Tobias Spruck. Kurz danach kam noch Dominik Lay für Bernhard Heitkötter. Doch wirklich Torgefahr entstand dadurch nicht. Schweichs Jochen Weber erhielt nach einem Foul noch die gelbe Karte. Es schien, als hatte sich jeder der ca. 350 Anwesenden Zuschauer mit einem gerechten 0:0 abgefunden.
Doch dann kam Schweich nach einem Tarforster Eckball, der nichts einbrachte, noch einmal gefährlich vor das Tarforster Tor. Die Situation schien schon geklärt, als der Ball auf Schwind zu rollt. Dieser muss ihn eigentlich nur noch annehmen – doch er grätscht am Ball vorbei und dieser trudelt nun aufs Tor zu – Rinnenburger konnte noch gerade so zur Seite klären. Von dort aus kam der Ball noch einmal in die Mitte, wo der eingewechselte Patrick Quary aus 20 Metern einfach abzog – der Ball schlug unhaltbar in der Ecke ein. Das 0:1 für die Mosella aus Schweich in der Nachspielzeit.
Tarforst blieb keine Zeit mehr zum Reagieren. Schneider wechselte noch Christoph Madert für Florian Beaudouin ein, doch groß in Szene setzen konnte sich dieser auch nicht mehr – Schiedsrichter Horst Jonas pfiff die Partie kurz danach ab.
Mosella-Coach Hans Schneider freute sich über die drei Punkte: „Wir sind klar im Aufwärtstrend, unsere Entwicklung geht tendenziell ganz klar nach oben.“ Ebenfalls betonte er, dass viele Spieler nach längeren Verletzungen erst wieder frisch an Bord waren und auch viele junge Spieler mit im Team seien. Dies alles bräuchte nun seine Zeit. Heute sah er aber zwei Teams auf Augenhöhe in einem sehr von der Taktik geprägten Spiel. Am Ende war Schweich die glücklichere Mannschaft und ging doch als der verdienter Sieger vom Platz.
Viel hatte Tarforsts Trainer Dirk Fengler dem auch nicht mehr hinzuzufügen. Er habe sicher kein schönes Spiel gesehen – allerdings habe sein Team am Ende den entscheidenden Fehler gemacht. „Das müssen wir wegstecken, das werden wir auch wegstecken und wiederkommen. Es geht weiter, Niederlagen gehören zum Fußball“, machte er seiner Mannschaft neuen Mut für das weitere Restprogramm. Als nächstes steht für das Team die Partie beim Tabellenführer Salmrohr auf dem Spielplan, danach geht es gegen die zweite Mannschaft der TuS aus Koblenz. Der Tabellendritte aus Burgbrohl sowie der Oberligaabsteiger aus Mayen dürften allerdings auch nicht zu den einfachsten Gegnern gehören, die der FSV in der nächsten Zeit hat. Die TuS Mosella hingegen empfängt nun den Tabellenfünften aus Morbach und kann zeigen, ob sie den Aufwärtstrend weiter aufrecht erhalten kann.
STATISTIK
FSV Tarforst: Markus Schwind, Michael Wick, Bernhard Heitkötter (Dominik Lay), Martin Gorges, Stefan Castello (c), Sven Simon, Simon Krugmann (Ramon Jahn), Patrik Kasel, Tobias Spruck (Nils Peter Spruck), David Rinnenburger, Stefan Fleck – Ersatz: Daniel Bauer, Thorsten Oberhausen, Tobias Merfeld, Sven Castello – Trainer: Dirk Fengler
TuS Mosella Schweich: Harald Emmrich, Jochen Weber, Michael Rohr (c) (Patrick Quary), Pascal Bickelmann, Maximilian Gäbler, Andreas Schneider, Maurice Casel, Eugen Keller (Andreas Kaufmann), Nico Toppmöller, Carsten Reis, Florian Beaudouin (Christoph Madert) – Ersatz: Dario Mock, Dominik Casel, Adrian Ossen – Trainer: Hans Schneider
Schiedsrichter: Horst Jonas (Sehlem), Assistenz: Jürgen Michalski, Michael Hees
Tore: 0:1 Patrick Quary (90′)
Foto-Galerie:
Trainerkommentar Hans Schneider (TuS Mosella Schweich)
Hans-Josef Berg meint
Hallo Freunde des FSV Tarforst. Es fällt jedem FSV-Fan schwer das verlorene Spiel so zu akzeptieren. Wäre doch ein 0-0 für beide gerecht gewesen. Wir hatten die Chance auch in Führung zu gehen. Leider war das Glück in diesem Spiel auf der Gästeseite. Aber wer will schon verlieren. Man darf der Manschaft keinen Vorwurf machen. Sie haben es versucht . . . doch leider das gegnerische Tor nicht getroffen. Dennoch sind wir bis jetzt der beste Aufsteiger. Das soll und wird auch in Zukunft so bleiben, davon bin ich überzeugt. Kommen in den nächsten Wochen die „dicken Brocken“ der Tabellenspitze, vor denen wir uns nicht verstecken. Das Niveau der Spielstärke liegt uns. Da könnte auch mal eine Überraschung zu Gunsten des FSV Tarforst gelingen. Ich wünsche der Manschaft weiterhin alles Gute in der Hoffnung auf die nächsten Punkte. Ziehen wir gemeinsam am gleichen Strang und unterstützen die Manschaft um Dirk Fengler. Der Edel-Fan.
Ulli Krugmann meint
Hallo Frank Simon, sicherlich kommen einem nach so einem Spiel Gedanken, was hätte sein können, wenn……ich finde es nicht gut, hier einen einzelnen Spieler öffentlich zu kritisieren. Überlassen Sie das doch der sportlichen Leitung der Mannschaft. Schweich ist DER Angstgegner. Ein Unentschieden wäre sicherlich der Leistungen beider Mannschaften gerecht geworden. Dem war nicht so, schauen wir also gemeinsam nach vorne. Die Mannschaft ist gut. 26 Punkte ein klasse Ergebnis. Es werden sicherlich noch weitere Tiefen kommen, einzelne Spieler Ihre Höhen oder Ihre Chancen erkennen. Bauen wir hier auf ein junges Team und verfallen nicht emotionellen Stimmen nach so einem Spiel. Besten Gruß Ulli Krugmann, (Spielervater)
Frank Simon meint
Hallo Fußballkenner,
meiner Meinung nach hat die Manschaft von Taforst ein grosses Problem im Mittelfeld. Stefan Castello hat in seiner jetzigen Form kein Rheinlandliga-Niveau!!! Er fällt nur durch Fehlpässe und seine verbalen Attacken auf!! Ausserdem können manche Spieler sich nicht rechtzeitig vom Ball trennen,wodurch häufige Ballverluste an der Tagesordnung sind. Spieler wie Sven Simon ( mein Neffe) bekommen nur Knochenpässe wenn überhaupt. Damit ist vorprogrammiert dass evtl. der ein oder andere Spieler darüber nachdenkt den Verein zu verlassen. In keinster Weise steht mir zu, Dirk Fengler zu kritisieren, obwohl ich auch 25 Jahre in höheren Klassen gespielt habe, aber darüber sollte er sich evtl. mal Gedanken machen.
Mfg
Frank Simon