aus Tarforst berichtet
Daniel Maximini
Der FSV Tarforst hat sein Heimspiel gegen den SV Morbach mit 1:3 verloren. In einem abwechslungsreichen Spiel schossen vor nur 50 Zuschauern Krebs, Fuhr und Weber die Tore für die Hunsrücker, für den FSV war Kasel erfolgreich.
Es war schon etwas gespenstisch im sonst recht ordentlich gefüllten Sportpark Tarforst, als dort Samstag, 18 Uhr die beiden Rheinlandligisten des SV Morbach und Gastgeber FSV Trier-Tarforst aufeinander trafen. Dieses mal verloren sich jedoch nur knapp 50 Gäste bei bestem, wenn auch etwas unterkühltem Wetter, während entfernt das Echo einiger Musikvereine karnevalistischen Frohsinn erklingen ließ und einen guten Grund dafür ablieferten, wo das sonst so zahlreiche Tarforster Publikum abgeblieben sein könnte. Auch fehlten einige Spieler. Bei Tarforst war Torhüter Daniel Bauer nach dem Zusammenprall mit einem Engerser Spieler aus der Vorwoche noch verletzt, darüberhinaus befand sich Stefan Fleck im Urlaub. Bei Morbach fehlte Campos berufsbedingt, während Tintor krankheitsbedingt die Reise nach Trier nicht antreten konnte. Zudem verletzt sich Robert Beregowez beim Warmmachen, Jörg Jenke läuft für ihn auf.
Jedoch gab es durchaus auch Personen, die das Aufeinandertreffen des Tabellen-Dritten beim Tabellenfünften kaum erwarten konnten. Noch kurz nach Anpfiff scherzten Morbachs Trainer Thorsten Haubst und FSV-Coach Dirk Fengler freundlich umher und versäumten auch nicht eine der neusten Regeln im Fußballgeschäft – dem Shake-Hands aller Spieler vor Anpfiff nachzukommen. Es machte glatt den Eindruck, beide würden sich gut kennen, dieser Eindruck war jedoch nur dem Spielplan geschuldet. Morbach spielt stets gegen Tarforsts Gegner der Vorwoche. So hatten beide Trainer in letzter Zeit doch häufiger Kontakt.
Der Spielverlauf ließ allerdings beide schnell auf das Wesentliche konzentrieren. Denn Morbach begann sehr druckvoll, ein erster Warnschuss – eine Bogenlampe aus 40 Metern – landet nur knapp neben dem ins Tor zurückgekehrten Schlussmann Markus Schwind. Doch nur kurz später muss der wiedergenesene Keeper das erste mal hinter sich greifen. Johannes Krebs kann seinen Kopf in einen Freistoß von Michael Herges halten und erzielt so nach 6 Minuten das 1:0. Tarforst ist geschockt, so hat Roman Theise eine weitere gute Chance, verfehlt aber das Tor. Auch sonst zeigt sich das Team von Morbach zweikampfstark und konzentriert, während Trainer Haubst und vor allem das Schiedsrichtergespann um Hamid Rostamzada aus Mayen und seinen Assistenten Ronny Jäckel und Armin Grauel für jede Menge Show sorgen.
Bestes Beispiel dafür ist nicht nur der befohlene Handshake nach einem Foul, sondern auch viele fragwürdige Pfiffe und Aufforderungen, die letztendlich in einer fragwürdigen Gelben Karte an Morbachs Daniel Willems gipfelten. Erst als nach etwa 20 Minuten Tarforst besser ins Spiel kam wurde es auf dem Platz ruhiger. Mehr als eine Chance für Patrik Kasel sollte dabei jedoch nicht heraus springen. Dessen Schuss blockt David Thieser zur Ecke, die daraufhin der stark spielende Tarforster Kapitän Castello knapp am Gehäuse von Morbachs Torwart Greweling vorbei schoss.
Mehr war jedoch nicht drin für die in rot spielenden Trierer, auch weil das Schiedsrichtergespann aus Mayen teilweise unmöglichste Abseitsentscheidungen pfiff. Gefahr ging tatsächlich eher von Morbachs Angriffen aus. Vor allem, als Roman Theise aus 30 Metern den Ball über Freund und Feind schlägt und nur noch die Latte das 2:0 verhinderte. Doch Theise kannte noch andere Wege, um zu Torchanchen zu kommen. Einen scharfen Pass erläuft der Morbacher im Strafraum der Tarforster und kommt zu Fall, worauf Rostamzada einen höchst fragwürdigen Elfmeter pfeift. Sascha Fuhr kümmert sich wenig darum und verwandelt in der 43. Minute sicher zum 2:0, was gleichzeitig das Halbzeitergebnis sein sollte.
Fengler wechselte zur Pause gleich zweimal, für Christian Dahm und Nils Spruck kamen mit Ramon Jahn und dem noch leicht angeschlagenen Simon Krugmann deutlich offensivere Kräfte ins Spiel. Und tatsächlich kommt Tarforst zu Chancen. Wie nach einem Freistoß von Jahn, welcher Tobias Spruck auf die Reise schickt und dessen Schuss nur mit großer Not zur Ecke geblockt wird. Eben jene Ecke wird kurz ausgeführt, den anschließenden Pass in die Mitte verpasst Simon denkbar knapp. Es beginnt Triers stärkste Phase, in dem Morbach nur selten Entlastungsangriffe gelingen, nur einmal tankt sich Krebs durch die Tarforster Abwehrreihen, überwindet Schwind und passt zu Jan Lukas Weber, dessen Schuss jedoch geblockt werden kann.
Sonst spielt aber nur noch der FSV. Während Simon noch knapp verpasst, macht es Kasel in der 53. Minute besser. Von Castello steil geschickt läuft dieser auf das Morbacher Tor zu und verwandelt kaltschnäuzig zum 1:2 ins lange Eck. Und fast wäre nur zwei Minuten später der Ausgleich gelungen, als nach Pass von Krugmann Simon alleine vor dem Tor stand und nur von der Abseitsfahne aufgehalten werden konnte – ganz zum Ärger der auf gleicher Höhe stehenden Fans. Und auch Kasel scheitert denkbar knapp nach einem Pass von Rinnenburger.
Fengler setzt nun alles auf eine Karte und bringt Thorsten Oberhausen für Michael Wick, stellt gleichzeitig auf eine Dreier-Kette um. Doch zum weiterhin gefährlichen Gegner gesellt sich ein weiteres Problem, denn die Leistung der Männer in Neon-Gelb wird zusehends schlechter. Zunächst kann Fengler dies noch mit Humor nehmen – denn als der Schiedsrichterassistent ihm die Regel näher bringt, dass innerhalb der Coachingzone nur ein Trainer stehen darf, während der Co entsprechend zu sitzen habe, verweist Fengler nur auf ein angebliches Gesäßteilproblem seines Co-Trainers Michael Fuchs. Da musste auch der Assistent schmunzeln.
Dieses Lachen sollte Fengler aber in der 58. Minute gänzlich vergehen. Nahe der Aussenlinie nimmt ein Morbacher Spieler den Ball mit der Hand an, was von Castello umgehend reklamiert wurde. Rostamzada pfiff entsprechend und entschied zum Entsetzen der Tarforster auf Freistoß für Morbach. Diesen brachte Artem Sagel in den Strafraum, wo Jan Weber die Kugel unhaltbar im linken Eck versenkte – 1:3 für den SV.
Ein Tor, von dem Tarforst sich nicht mehr erholen sollte. Fuhr hat danach sogar die Möglichkeit zum 1:4, scheitert aber an Schwind. Haubst bringt nun Florian Knöppel für Daniel Willems und sorgt so für mehr Stabilität, tatsächlich gelingt Tarforst kaum noch ein wirksamer Angriff, zudem stimmt bei Rostamzada kaum noch ein Pfiff, so übersieht er fast eine Minute lang einen Abseitsentscheid seines Linienrichters. Und auch Tarforsts Oberhausen sieht die gelbe Karte, während Morbachs Michael Herges Gelb für das Anschnauzen seiner eigenen Mitspieler erhält.
Gelbe Karten für Ballwegschlagens hingegen vergibt der Schiedsrichter scheinbar aus Prinzip nicht, selbst als Kasel den Ball aus Frust scheinbar ans andere Moselufer schießen will. Simon hatte zuvor nach Pass von Tobias Spruck noch knapp verpasst. Allerdings nimmt sich der Schiedsrichter in der 89. Minute extra nochmal die Zeit, den Stadionsprecher verkünden zu lassen, dass doch bitte keine Fans den Rasen betreten sollen, nachdem ein älterer Besucher mit Gehstock sich auf dem Weg zum Ausgang dem Platz auf wenige Meter genähert hatte, was aufgrund des geringen Platzes zum Zaun des Geländes gar nicht anders möglich war.
Kurz danach ist dann pünktlich Schluss in Trier. Während Fenglers gute Laune nunmehr verflogen war, gab Morbachs Trainer bereitwilliger ein Feedback zum Spiel ab. So sprach Haubst von einem aufgrund der ersten Halbzeit verdienten Sieg. Vor allem die Zweikampfstärke hob Haubst hervor, während sich Fengler über viele kleine Fehler im Spiel ärgerte. Doch Haubst fand auch positive Worte für den Gegner. „Die Tarforster Offensive kann man nicht 90 Minuten lang in Schach halten, die sind sehr schwer zu verteidigen“, zeigte er sich um so stolzer, dass dies seinem Team am heutigen Tag trotzdem gelungen war. Morbach kann nun im nächsten Spiel gegen Tarforsts letzten Gegner aus Engers weiter Platz 3 angreifen, während Tarforst beim FC Karbach am 13.03. erneut ein schweres Spiel bevor steht, wenn es heißt Tabellensechster gegen Tabellensiebter.
Statistik
FSV Trier-Tarforst: Schwind, Wick, Dahm (Oberhausen), Heitkötter, Gorges (Jahn), Castello, Simon, Kasel, N. Spruck (Krugmann), T. Spruck, Rinnenburger – Bank: Lay, Möller, Wintersig – Trainer: Fengler
SV Morbach: Greweling, Krebs, Petry, Jenke, Thieser, Willems (Knöppel), Herges, Theise, Fuhr, Sagel, Weber – Bank: Haubst – Trainer: Haubst.
Tore: 0:1 Johannes Krebs (6′), 0:2 Sascha Fuhr (42′ Foulelfmeter), 1:2 Patrik Kasel (53′), 1:3 Jan Lukas Weber (58′)
11 Freunde meint
Fragwürdig war das Foul als Solches, das war einfach keins. Wenn er vorher viel gefoult hat, hätte er da seine Gelbe erhalten sollen, aber nicht, wenn nix is. Und das sag ich als Tarforster, obwohl es sich um einen Morbacher Spieler handelt.
Und es steht auch nirgends, dass der Schuss ins Tor ging, da steht nur, dass der Abseitspfiff den Fans nicht gefiel. Wo ist da das Problem?
Und kein Tarforster hat sich offen über den Schiedsrichter beschwert. Das hier ist ein unabhängiger Bericht und keine Tarforster Propagandaberichterstattung, auch wenn man dem Schreiberlin eine gewisse Verbundenheit zu den Tarforstern in der Tat nicht absprechen kann.
Soviel steht für mich fest, ich hab die Tarforster schon einige Male gesehen in letzter Zeit und das, was der Schiri gepfiffen hat, war einfach immer wieder sehr fragwürdig. Wenn der ältere Herr wirklich mit dem Stock auf den Platz gerannt ist, muss das ja auch irgend einen Auslöser gehabt haben. NORMAL ist sowas in Tarforst nicht.
Zuschauer meint
so übersieht er fast eine Minute lang einen Abseitsentscheid seines Linienrichters.
– vollkommen übertrieben, man hätte auch 20 Minuten schreiben können – lächerlich!
viele fragwürdige Pfiffe und Aufforderungen, die letztendlich in einer fragwürdigen Gelben Karte an Morbachs Daniel Willems gipfelten.
– Willems hatte zuvor bereits mehrere Fouls begangen, was ist hieran fragwürdig?
nach Pass von Krugmann Simon alleine vor dem Tor stand und nur von der Abseitsfahne aufgehalten werden konnte – ganz zum Ärger der auf gleicher Höhe stehenden Fans
– der Schuss ging 3 Meter neben das Tor, ob Abseits oder nicht kann dann wohl nur die nicht vorhandene Zeitlupe klären. Gottseidank waren ja mehrere gut ausgebildete FIFA-Linienrichter an der Seite
Fazit: Tarforst hatte sein Chancen zum 2:2 und hat sie nicht genutzt! Wer dann bei ner Standardsituation pennt braucht sich nicht über den Schiedsrichter zu beschweren!
11 Freunde meint
Schwierige Sichtverhältnisse? Du solltest mal zum Optiker gehen, das würde auch erklären, warum die diese Schiedsrichterleistung gut fandest. Vor dem 3:1 war nicht mal Körperkontakt vorhanden. Vor allem in Halbzeit Zwei Stimmte kaum ein Pfiff. Und es war auch vom Rand aus hell genug, um alle anderen Ecken des Platzes zu sehen.
Zuschauer meint
Hallo,
Ich finde den Bericht viel zu kritisch bzgl Schiedsrichter und seinen Entscheidungen.
Dem 3:1 von Morbach ging ein klares Foul voraus. Und dieser Zuschauer war mit einer Freistoßentscheidung nicht einverstanden und lief mit erhobenem Stock auf den Platz!
Insgesamt eine gute Leistung des Schirigespanns bei schwierigen Sichtverhältnissen.