Von Alexander Heinen (Text und Fotos)
Am Donnerstag konnte der FSV noch einen 2:4-Auswärtssieg in Koblenz bejubeln, jetzt reichte zuhause gegen den Tabellenletzten VfB Linz nur zu einem 1:1. „Das ist zu wenig für uns“, meinte auch FSV-Trainer Patrick Zöllner.
Als hätte er es geahnt. „Auf dem Weg zur Kabine in der Halbzeitpause sagte ich noch: Mir wäre es lieber, wir würden mit zwei Toren führen“, ärgerte sich Patrick Zöllner, Trainer vom FSV Tarforst. Er ärgerte sich zu Recht, denn seine Mannschaft fing flott an, baute aber ebenso flott wieder ab. Durch das Remis gegen den Tabellenletzten, der bis zum Spiel in Tarforst nur vier Punkte in der Saison sammeln konnte, kommen die Tarforster in der unteren Tabellenregion nicht wirklich vom Fleck.
Dabei begannen die Hausherren mit einem Paukenschlag. Unmittelbar nach dem Anpfiff traf der FSV durch Stefan Castello den rechten Pfosten. Tarforst fing aktiv an und zwang den Gegner durch frühes und aggressives Pressing immer wieder zu gravierenden Fehlern im Defensivverbund. Linz zeigte sich verunsichert, denn im letzten Spiel fingen sich die Rheinländer ganze sieben Gegentore gegen den SV Morbach ein. Dementsprechend offensiv stellte Patrick Zöllner sein Team auf, denn mit Tobias Spruck, Florian Weirich, Patrik Kasel und Nicola Rigoni standen vier Offensivprotagonisten auf dem Feld, was sich in der ersten Halbzeit auch bezahlt machte. Tobias Spruck hatte in der 12. Minute die Führung auf dem Fuß, doch ebenso wie Nicola Rigoni, der sich zwei Minuten später versuchte, scheiterte er an Christopher Schady im Linzer Tor. Beim zweiten Anlauf klappte es dann aber: Der A-Jugendliche Nicola Rigoni versuchte sich in der 34. Minute mit einem Heber und lupfte gekonnt über Christopher Schady zum 1:0 Führungstreffer. Rigoni war es auch, der sechs Minuten später den Sack zu machen muss. Nach einem Zuspiel von Patrik Kasel, der sich auf der rechten Seite bis zur Grundlinie vorgearbeitet hatte, traf Rigoni den Ball nicht richtig. Die eigentliche Großchance konnte der Linzer Torhüter ohne Probleme abfangen.
Was sich in der ersten Halbzeit schon andeutete, wurde im zweiten Spielabschnitt noch deutlicher: Der FSV Tarforst verlor seine Linie und ließ die Gäste mehr und mehr zurück ins Spiel kommen. Schon nach 25 Minuten war ein Bruch im Tarforster Spiel zu erkennen, das anfängliche Pressing, was in den ersten Minuten so erfolgreich war, wurde nicht mehr konsequent durchgezogen. „Das war auch die Marschroute für das ganze Spiel, wir wollten ein frühes Tor erzielen“, erkärte Patrick Zöllner. „Die erste Halbzeit war okay. In der zweiten Halbzeit haben wir dann zu wenig Laufbereitschaft gezeigt. Das war zu wenig.“ Den VfB Linz freute es, denn die Rheinländer kamen mit laufender Spieldauer besser ins Spiel und arbeiteten sich bei den favorisierten Tarforstern mit wenig Mitteln effektiv nach vorne. Innenverteidiger Michael Siebert konnte sich in der 47. Minuten seelenruhig durch das Tarforster Mittelfeld dribbeln. Durch einen Abpraller kam Siebert wieder an den Ball und schlenzte aus 25 Metern das Leder ins Tor von Steffen Deuster.
„Den Punkt haben wir uns verdient“, freute sich Mirko Schopp, der Trainer des VfB Linz. „In der ersten Halbzeit hatten wir noch Probleme, aber in der zweiten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft. Das war eine gute Reaktion nach der 7:0-Niederlage.“ Nach dem Ausgleichstreffer hatten die Gäste sogar die Chance zur Führung. Ein Freistoß von Andreas Langenfeld segelte nur knapp am Lattenkreuz vorbei (81), Sead Siljkovic versuchte sich mit einem Weitschuss aus 27 Metern (86.).
Auch wenn der FSV mit der Schlusssekunde noch eine dicke Chance zu Sieg vergab, drei Punkte wären nicht verdient gewesen. Josef Schumacher kam im Sechzehner an den Ball und setzte diesen nur knapp neben den Pfosten. „Das war spielerisch einfach zu wenig von uns, wir haben keinen Spielaufbau betrieben und nur mit langen Bällen gearbeitet“, beschwerte sich Patrik Zöllner nach dem Spiel, seine Mannschaft setzte die Vorgaben nicht um. „Wenn wir nicht 100 Prozent geben, dann gewinnen wir auch keine Spiele in dieser engen Liga.“
Statistik:
FSV Tarforst: Deuster – Cartus (80. Schumacher), Fleck, Lay, Gorges – Spruck, Castello, Heitkötter, Weirich – Rigoni (63.Hermes), Kasel
VfB Linz: Schady – Korf, Siebert, Roscher (60.Krumscheid), Hoffmann – Langenfeld, Siljkovic, Baars, Schneider – Fabiunke (80.Rodrigues) – Hoxhaj (65.Ceylan)
Tore: 1:0 (34.) Rigoni, 1:1 (47.) Siebert
Schiedsrichter: Manuel Biesemann (Waldrill)
Zuschauer: 100
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