Am 19. Spieltag der Rheinlandliga spielte der SV Mehring gegen die U23 der TuS Koblenz nur 1:1 und verliert weiter an Boden auf Spitzenreiter Rot-Weiss Koblenz. Schweich kassierte eine bittere 0:4-Pleite in Malberg und auch Tarforst verlor 1:2 in Karbach. Aufwärts zu gehen scheint es dagegen beim SV Morbach, der mit 4:0 gegen die SG Bad Breisig gewann. Der Spieltag im Überblick.
SV Morbach – SG Bad Breisig 4:0
Der SV Morbach scheint die Krise überwunden zu haben. Mit einem souveränen 4:0 über die SG Bad Breisig verschafften sich die Hunsrücker einen versöhnlichen Jahresabschluss nach einer turbulenten und sportlich unbefriedigenden Hinrunde. Bereits beim 4:2 gegen Tarforst in der Vorwoche hatte man aufsteigende Form bewiesen, die SG Bad Breisig war am Sonntag dann absolut chancenlos gegen stark aufspielende Morbacher. Das Spiel war eigentlich schon nach 45 Minuten entschieden, denn Andre Petry (4. / 40.) und Andre Thom (15.) hatten zu diesem Zeitpunkt schon eine komfortable 3:0-Führung herausgeschossen. In der zweiten Hälfte war es dann dem scheidenden Kapitän vergönnt, für den Schlusspunkt und einen passenden Abschied zu sorgen. Oleg Tintor, der nach über vier Jahren den SVM in Richtung Lüxem/Wittlich verlässt, verwandelte einen Freistoß (70.) und betonte in einem Gespräch auf der Morbacher Internetseite, dass er nicht im Streit wechselt, sondern unterschiedliche sportliche Auffassungen mit Trainer Rainer Nalbach den Schritt nötig gemacht hätten (zum Interview). In der Tabelle hat sich die Situation für Morbach somit deutlich entspannt. Der neunte Platz ist zwar immer noch weit von den eigenen Ansprüchen entfernt, aber mit 28 Punkten ist man zumindest im gesicherten Mittelfeld angekommen.
SV Mehring – TuS Koblenz II 1:1
Hat der SV Mehring schon vor Weihnachten die Aufstiegschancen verspielt? Sechs Punkte beträgt mittlerweile der Abstand auf den noch ungeschlagenen Tabellenführer Rot-Weiss Koblenz und nach dem 1:1 gegen die zweite Mannschaft der TuS Koblenz musste der SVM auch die Eisbachtaler Sportfreunde an sich vorbeiziehen lassen. Die kleine TuS befindet sich zwar immer noch im Tabellenkeller der Rheinlandliga, zeigte aber eine sehr starke Leistung auf der Mehringer Lay und war mindestens ebenbürtig. „Es hat sich bis nach Koblenz herumgesprochen, dass wir körperlich im Moment angeschlagen sind“, bemerkte Mehrings Trainer Wolfgang Hoor nach der Partie. „Die haben von Anfang an konsequentes Pressing gespielt und das auch richtig gut gemacht.“ Keine Tore fielen in einer ausgeglichenen ersten Halbzeit und es dauerte bis zur 64. Minute, als Mario Kön eine schöne Flanke von Ahmed Boussi einköpfen konnte. Doch nur fünf Minuten später glichen die Gäste durch Johannes Grober aus (69.) und beide Mannschaften hatten noch Gelegenheiten, das Spiel für sich zu entscheiden. Christoph Eifel traf für Mehring nur den Innenpfosten und der seit Wochen in Topform spielende Koblenzer Torwart Kevin Birk machte alle Versuche der Gastgeber zunichte. Auf der anderen Seite hatte aber auch die TuS noch Chancen und spielte nach einer Gelb-Roten Karte gegen Philip Schuh sogar in Überzahl. Am Ende blieb es aber beim 1:1-Unentschieden, was beiden Mannschaften in der Tabelle wenig weiterhilft. „Ich bin natürlich nicht zufrieden, aber mehr hatten wir heute auch nicht verdient“, zog Wolfgang Hoor ein gemischtes Fazit. Die angespannte Stimmung in Mehring dürfte sich so nicht beruhigt haben.
FC „Blau-Weiß“ Karbach – FSV Trier-Tarforst 2:1
Nach der 2:4-Heimniederlage gegen Morbach in der Vorwoche musste der FSV Trier-Tarforst auch in Karbach eine Niederlage hinnehmen. Die Mannschaft von Heinz Toppmöller verlor mit 1:2 und lag bereits nach vier Minuten durch einen von Mirko Bernd verwandelten Strafstoß zurück. Vorangegangen war ein vermeintliches Foul an Oscar Feilberg, was von beiden Trainern in der Rhein-Zeitung völlig unterschiedlich bewertet wurde. Während Karbachs Trainer Marko Wagner von einem klaren Elfmeter sprach, war Heinz Toppmöller nicht nur wegen dieser Szene sauer auf den Schiedsrichter. Doch der FSV kam ins Spiel zurück. In der 12. Minute verwandelte Thorsten Oberhausen einen Freistoß direkt. Kurz vor der Pause ging der FCK durch Benjamin Reiner aber wieder in Führung, sein Tor bedeutete letztendlich auch den Endstand. Für Tarforst wird die Lage im Tabellenkeller so immer prekärer. Auf Rang zwölf beträgt der Abstand zum 15. Platz nur noch zwei Punkte. Das von Toppmöller ausgegebene Saisonziel, ein Platz im oberen Tabellendrittel, ist somit weiter entfernt als jemals zuvor.
SG Malberg – TuS Mosella Schweich 4:0
„Wenn wir unter die Räder kommen, dann aber richtig!“ Schweichs Trainer Hans Schneider hat seinen Humor trotz der 0:4-Pleite in Malberg nicht verloren. Dabei waren die Umstände der Niederlage außerordentlich unglücklich. In einer zerfahrenen ersten Hälfte waren die Gastgeber die aggressivere Mannschaft, die Mosella kam zu keinem Zeitpunkt richtig ins Spiel. Dazu dezimierte man sich selbst. Zunächst flog in der 38. Minute Dominik Casel wegen einer Notbremse vom Platz, in der 64. Minute folgte ihm Christoph Madert. Zuvor soll Florian Pelzer Maximilian Ramb im Strafraum gefoult haben, die Elfmeterentscheidung des Schiedsrichters wollte Madert nicht einsehen und warf die Wasserflasche des Malberger Torwarts zur Seite. „Die strittigen Aktionen kann man letztendlich so auslegen, wie der Schiedsrichter das gemacht hat“, kommentierte Schneider die spielentscheidenden Szenen. „Aber er hat insgesamt wenig maßvoll agiert und hätte durchaus etwas mehr Fingerspitzengefühl zeigen können. Somit haben wir nicht nur das Spiel, sondern auch unsere gesamte Innenverteidigung für die nächsten Spiele verloren.“ Die Tore für Malberg fielen so fast zwangsläufig. Björn Daginnus traf in der 28. Minute zur Führung, kurz zuvor hatte Carsten Reis die beste Chance für die Mosella vergeben. Mit dem 1:0 ging es auch in die Pause, wenig später vergab Patrick Quary die erste Gelegenheit der zweiten Hälfte. Malberg blieb jedoch die klar überlegene Mannschaft, aber erst durch den bereits erwähnten Elfmeter konnte man in der 64. Minute den Vorsprung ausbauen. Mit zwei Mann mehr kontrollierten die Gastgeber die Partie nun nach Belieben. Erneut Daginnus (71.) und Thorben Strehlow (87.) sorgten für den Endstand. „Malberg hat uns heute einfach den Schneid abgekauft“, bilanzierte Hans Schneider. „Ich vermisse bei meiner Mannschaft, dass sie aus Fehlern lernt, so etwas ist uns ja nicht zum ersten Mal passiert. Aber daran hapert es noch, das werde ich bei unserem Abschlusstraining vor der Pause auch noch einmal anmerken.“
WEITERE SPIELE
VfB Linz – Spvgg Burgbrohl 2:4
TuS Mayen – SG 2000 Mülheim-Kärlich 1:0
SG Stadtkyll – SG Badem 2:2
TuS Rot-Weiss Koblenz – FV Engers 4:2
Sportfreunde Eisbachtal – Spvgg. EGC Wirges II 2:0
Sonntag, 18. Dezember
TuS Koblenz II – SG Stadtkyll (14.30 Uhr)
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