Aus Schweich berichtet Alexander Heinen (Text und Fotos)
Mosella Schweich verlässt die Abstiegsränge. Gegen das Tabellenschlusslicht VfB Linz drehten die Moselstädter einen 0:1-Rückstand und gewannen ihr erstes Heimspiel. Durch die Samstagsergebnisse war die Mosella arg in Bedrängnis geraten.
Mit 15 Minuten Verspätung konnte die TuS Mosella Schweich jubeln. Der erste Heimsieg im Winzerkeller war nach langem Kampf endlich eingetütet. Der Erfolg schmeckte den Schweichern doppelt gut: Neben dem ersten Heimsieg hat man den Tabellenletzten VfB Linz distanziert und kletterte wieder über den Strich. Nach dem desolaten Auftreten gegen die U23 von Eintracht Trier zeigte die Mosella eine Reaktion und tankte wichtiges Selbstvertrauen.
Zuerst fand die Heimelf schwer in die Partie. In den Anfangsminuten wurden alle guten Vorsätze der Mosella schnell über den Haufen geworfen. Zwar hatte Maurice Casel in der ersten Minute die erste aussichtsreiche Gelegenheit, doch der Gast vom Rhein kaufte den Hausherren schnell den Schneid ab. Der Tabellenletzte kam besser in die Zweikämpfe und spielte aggressiver. Besonders über Ecken war der VfB gefährlich. Zuerst konnten die Linzer eine Unsicherheit von Sebastian Dahm nicht ausnutzen (3.), zwei Eckbälle später klingelte es dennoch im Schweicher Kasten. Giovani Lubaki trat den Ball von links, Thanh Lothar Le schraubte sich im Sechszehner hoch und köpfte zum 1:0 ein (17.). Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurde die Heimelf gefährlicher und selbstbewusster. Carsten Reis verpasste eine Flanke von Alexander Burbach, die besten Möglichkeiten hatten Maximilian Gäbler und Maurice Casel nach einer Doppelecke (46.). „In der ersten Halbzeit hatten wir zuerst Probleme. Das ist hauptsächlich ein Kopfspiel“, resümierte der Schweicher Trainer Eric Schröder.
Wie schon am vergangenen Wochenende sollte die zweite Halbzeit die Stärkere der Schweicher sein. „Die Mannschaft hat heute große Moral bewiesen“, lobte Schröder anerkennend. Schweich biss sich im zweiten Abschnitt in die Partie, gewann wichtige Zweikämpfe im Mittelfeld und setzte das Schlusslicht unter Druck. Folgerichtig wurde das couragierte Auftreten belohnt. In der 55. Spielminute nickte Mathieu Casel zum Ausgleich ein. Nach mehreren guten Vorstößen gingen die Hausherren verdient in Führung. Die mittlerweile verunsicherten Gäste ließen sich zu unnötigen Fouls hinreißen. Eines der Fouls führte zu einem Eckball, der schließlich von einem Linzer Spieler ins eigene Tor geköpft wurde (66.). Eric Krumscheid wollte vor Patrick Quary retten, der nur hätte einnicken müssen.
Anschließend wurde die Partie etwas hitziger. Mehrere grobe Fouls und kleine Nickligkeiten häuften sich zusehends, man merkte den beiden Teams den großen Druck der Tabellenkonstellation an. Mitverantwortlich für das hitziges Spiel war auch das Schiedsrichtergespann. Das Trio kam aus Frankreich und war der deutschen Sprache nur teilweise mächtig. Die Folge waren einige Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Parteien.
Doch Linz gab sich nicht auf und stellte sein Spielsystem auf Offensive um. Der Trainer der Rheinländer, Mirko Schopp, war nicht zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft und wechselte sich selbst ein. Aus der Viererabwehrkette wurde eine Dreierkette. Schweich hingegen suchte den Erfolg mit Kontern. Zwei Mal hätte die Mosella die gewagte Dreierkette um ein Haar ausgenutzt. Nach zwei mustergültigen Zuspielen aus der eigenen Hälfte vereitelte zunächst der Torwart ( 85.), später donnerte Stefan Schleimer das Leder nach einer Kontergelegenheit nur an die Latte (92.). Die Schlussaktion zu einem verdienten Schweicher Sieg.
„Mir fällt ein rießen Stein vom Herzen“, freute sich der Schweicher Coach nach Abpfiff. „Der Sieg heute geht absolut in Ordnung, wir haben uns heute für die gute zweite Halbzeit belohnt.“ Am Mittwoch geht es für den Rheinlandligisten im Rheinlandpokal zum Derby nach Föhren, am Sonntag fährt die TuS zum wiedererstarkten SV Morbach.
Statistik:
TuS Mosella Schweich: Dahm – Gäbler, Bickelmann, D.Casel (73.Ossen), Regneri – M.Casel , Klotten (88.Beaudoin) , Quary, Reis – Burbach, Seitz (68.Schleimer)
VfB Linz: Schady – Kröll, Bürder, Hofmann, Krummscheid (76. Schopp) – Lubaki, Hanak, Silijkovic, Le (88.Böcking), Knopp (91.Baars) – Ceylan
Schiedsrichter: Bernhard Petry
Tore: 0:1 (17.) Le, 1:1 (55.) M.Casel, 2:1 (66.) Eigentor Eric Krumscheid
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