Der FSV Trier-Tarforst konnte am Samstagabend seine Siegesserie ausbauen und verbringt ein weiteres Wochenende als Spitzenreiter der Rheinlandliga. In einem ereignislosen Derby reichte den Trierern ein Distanzschuss von Philipp Hermes zum Sieg gegen ebenbürtige Schweicher. Die Mosella positioniert sich weiterhin im Tabellenmittelfeld.
Das Spektakel blieb aus. Wer ein hitziges Derby zwischen den beiden Lokalrivalen erwartet hatte, wurde enttäuscht. „Das war sicher kein berauschendes Spiel“, gab auch der Tarforster Trainer nüchtern zu. Er hat zurzeit Grund zum Lachen, der FSV legt den wohl besten Saisonstart nach Jahren hin und gewann zum zweiten Mal hintereinander ohne Gegentor. Dabei musste er vor dem Spiel kurzfristig umbauen. Sein Kapitän Stefan Castello musste sich für das Spiel abmelden, für ihn rückte Lauritz Weis in das Defensive Mittelfeld. Stefan Fleck, der seit dem Heimsieg gegen die U23 von Eintracht Trier verletzt war, saß immerhin auf der Ersatzbank.
Die umgebaute Defensive leistete sich in der ersten Minute den ersten Fauxpas. Schweich begann mit einem frechen Angriff über die linke Außenbahn, den Maurice Casel in der Mitte nicht verwerten konnte. Genauer Maß nahm in der fünften Minute Florian Weirich. Der Tarforster Offensivakteur setzte aus 25 Metern zum Kunstschuss an und traf zur flotten Führung der Hausherren. Ein unangenehmer Ball für den Gästekeeper Sebastian Dahm, das Leder fing an zu flattern und drehte sich vom Torwart weg. Weirichs Mut wurde mit einer Portion Glück belohnt.
Fortan ließ die Mosella nicht mehr viel zu. Die Mannschaft von Neu-Trainer Eric Schröder zeigte, was sie in der Saison besser machen will: die Defensivarbeit. Die Abwehr stand über weiter Strecken der ersten Halbzeit solide, lediglich der fehlende Offensivdrang konnte man den Gästen ankreiden. „In der ersten Halbzeit hatten wir vielleicht etwas zu viel Respekt“, so lautete das Fazit des Trainers nach dem Schlusspfiff.
Reis mit der Chance zum Ausgleich
Dabei hätte seine Mannschaft den Ausgleich erzielen müssen. In der 22. Minute schob Dominik Klotten einen Konter über die linke Seite an und hatte in der Mitte die Auswahl zwischen zwei mitgelaufenen Mannschaftkollegen. Der Torwart war schon geschlagen, Klotten suchte Carsten Reis, der den mustergültigen Konter nicht mit einem Torerfolg krönen konnte. Auch die Hausherren hatten eine weitere nennenswerte Chance im ersten Durchgang. Tobias Spruck flankte von der Grundlinie in den Rücken der Schweicher Abwehr. Patrik Kasel gewann zwar sein Kopfballduell, doch Sebastian Dahm konnte er trotz einer kleinen Unsicherheit nicht überwinden.
In der zweiten Halbzeit hofften die Zuschauer am Tarforster Kunstasen auf Besserung, jedoch blieb das Niveau der Partie niedrig. Die Mosella wurde etwas mutiger, der Spitzenreiter konnte sich dem Gästetor anfangs nicht nähern. Trotz einer Chance für den Schweicher Philipp Regneri (55.) plätscherte das Spiel vor sich hin. Erst 20 Minuten vor dem Abpfiff taute die Elf von Trainer Stefan Fries auf. Nach einem Freistoß kam Dominik Lay per Kopf an den Ball, doch Sebastian Dahm parierte glänzend zum Eckball. Der wiederum wurde wieder brandgefährlich. Diesmal war es der glücklose Patrik Kasel, der neben das Tor köpfte. Nur wenige Minuten später konnte sich die Mosella bei Dominik Casel bedanken, der einen Schuss von Tobias Spruck per Grätsche vor dem leeren Tor abfing. Torwart Sebastian Dahm war bereits geschlagen. Später hatte Philipp Hermes das 2:0 auf dem Fuß, aber dem Torschützen aus der ersten Halbzeit rutschte der Schuss über den Fuß. Bis zum Schlusspfiff passierte nicht mehr viel.
Tarforst bleibt Spitzenreiter
„Das Ergebnis geht in Ordnung, das war ein verdienter Sieg für uns“, freute sich der Tarforster Coach Stefan Fries nach dem Spiel. Etwas ärgerte er sich über die ausgelassenen Chancen seiner Mannschaft: „Da müssen wir noch viel abgeklärter und ruhiger werden. Manche Konter hätten wir besser ausspielen müssen. Auch Patrik Kasel war heute glücklos. Im Normalfall verwertet er diese Chancen blind.“ Trotzdem schmunzelte er. „Mit dem Saisonstart können wir sehr zufrieden sein. 13 Punkte aus fünf Spielen, was will man mehr!“
Enttäuscht war sein Trainerkollege Eric Schröder. „Ein Punkt wäre durchaus verdient gewesen“, klagte der Gästecoach zurecht. Über weite Teile des Spiels war die Mosella auf gleicher Augenhöhe, vorne fehlte aber die letzte Durchschlagskraft. Die Defensive ist stabil geworden, in der Offensive krankt es noch. Nur drei Tore konnte die Elf vom Winzerkeller bislang in der Saison erzielen. „Das Tor für Tarforst kam aus dem nichts. Im ersten Durchgang war meine Elf noch zu behäbig, nach der Halbzeit wurden wir mutiger!“
Statistik:
FSV Trier-Tarforst: Deuster – Rinnenburger, Lay, Haubrich (65. Fleck), Heitkötter – Spruck, Meis, Meyer, Weirich (66. Krugmann)- Hermes (88. Oberhausen)-Kasel
TuS Mosella Schweich: Dahm – Gäbler, Quary, D.Casel, Regneri – M.Casel, Ossen, Burbach, Klotten (75. Schleimer), Beaudouin (83. Bjelanovic) – Reis (Schneider)
Tor: 1:0, Weirich (5.)
Schiedsrichter: Bernard Petry
Zuschauer: 310
fball meint
Demnächst bitte richtig das Spiel schauen. Das Tor hat Florian Weirich geschossen.
Anmerkung der Redaktion:
Danke für den Hinweis, es wurde geändert. Der Torschütze wurde anfangs falsch durchgesagt.