Von Alexander Heinen (Text und Fotos)
In der Rückrunde bleibt es für den FSV Tarforst bei nur drei Punkten aus vier Spielen. Am Samstagabend verlor die Mannschaft von Trainer Patrick Zöllner das dritte Spiel in Folge gegen die SG Bad Breisig, die Abwehr wird wieder zum Sorgenkind.
Im Tabellenkeller wird es immer brenzliger für den Verein aus dem Trierer Höhenstadtteil. Während die SG Kyllburg in drei Spielen die Abstiegssorgen vorerst abschütteln konnte, wartet der FSV Tarforst weiterhin auf den Befreiungsschlag. Nach dem überraschenden Auftaktsieg gegen Eintracht Trier II ist die Mannschaft rund um den neuen Trainer Patrick Zöllner wieder unten im Klassement angekommen. Wie schon in der Hinrunde wird die Abwehr zum Problem des FSV, nach drei Spielen stehen schon elf Gegentore zu Buche.
Als ob der FSV Trier-Tarforst nicht schon genug Probleme hätte. Nun kommt auch noch fahrlässige Chancenverwertung beim abstiegsbedrohten Rheinlandligisten hinzu. Von der Nervosität ließ sich selbst Toptorjäger Patrik Kasel anstecken, der in der 25. Spielminute einen Foulelfmeter verschoss. Florian Weirich wurde von Stephan Kirst ungestüm zu Fall gebracht, aber der Strafstoß war so lasch geschossen, dass ihn Gästekeeper Michael Prangenberg mühelos festhalten konnte. Auch Tobias Spruck hatte ein Tor in der Anfangsphase auf dem Fuß, als er auf der linken Außenbahn freigespielt wurde und nach innen zog. Die anschließende Ecke landete wieder bei Spruck, der mit einer strammen Direktabnahme nur die Latte traf. Ein Tor, das hätte der angeknacksten FSV-Seele so gut getan. „Das zieht sich durch die letzten Spiele. Auch in Schweich und gegen Kyllburg hatten wir solche Gelegenheiten, die wir leider nicht verwerten konnten“, sagte der niedergeschlagene Tarforster Trainer Patrick Zöllner.
Besser machten es die Gäste, bei denen Lukas Rieder mit drei Toren herausstach. Bei seinem ersten Treffer erkämpfte er sich im Strafraum den Ball und traf zum Führungstreffer (20.). Besonders ärgerlich war für Zöllner der vorhergehende Eckball. „Das war ein klarer Abstoß. Der Schiedsrichter hat den Spieler auch noch gefragt, aber der hat ihm ins Gesicht gelogen.“
Sein zweiter Treffer war nicht in der Grauzone. In der 60. Minute wurde er mit einem tollen Zuspiel freigespielt, die FSV-Abwehr hatte Rieder, der über die rechte Seite kam, aus dem Augen verloren und orientierte sich zu sehr in die Zentrale. Sein dritter und letzter Treffer war das 1:3. Tarforsts‘ Torhüter Dominik Wintersig eilte aus seinem Tor um dem heranstürmenden Rieder den Ball zu klauen, doch er traf nur die Beine des Gegenspielers. Den fälligen Elfmeter verwandelte der 24-Jährige eiskalt (80.).
Möchte man die ganze Geschichte des Spiels erzählen, so muss man auch Leistung des Gegners anerkennen, denn die SG Bad Breisig zeigte besonders spielerisch eine für die Rheinlandliga hohe Qualität. Man merkte dem ein oder anderem Spieler die Erfahrung aus vergangenen Oberligatagen an. „Nach Kyllburg und Schweich, die eher Mannschaften sind die über den Kampf kommen, hatten wir heute einen spielerisch starken Gegner“, meinte auch FSV-Coach Zöllner. Besonders der dreifache Torschütze Lukas Rieder machte auf sich aufmerksam. Immer wieder stellte er die FSV-Abwehr vor arge Probleme. Auch die Ballsicherheit im Mittelfeld brachte die Rheinländer auf die Siegerstraße, denn im Gegensatz zu den Trierern war die Fehlpassquote niedriger. Im Vergleich zur Derbyniederlage gegen TuS Mosella Schweich sah man den Tarfostern die Bemühungen um einen strukturierterem Spielaufbau an. Auch über die Außenpositionen, besonders mit Tobias Spruck, konnten die Tarforster vereinzelt an ihre erfolgreiches Offensivspiel aus besseren Tagen anknüpfen. Was störte waren jedoch die sich gegen Spielende immer mehr häufenden Fehlpässe, die es dem Gegner leichter machten.
Dabei stand die Partie für einen kurzen Moment auf der Kippe. Nachdem Stefan Castello per Elfmeter zum 1:2 Anschlusstreffer traf (65.), musste Torwart Michael Prangenberg sein ganzes Können aufbieten um einen Schuss von Patrik Kasel über die Querlatte zu lenken. Doch es kam anders. Kurze Zeit später fiel das 1:3. In der Nachspielzeit, als der FSV die Niederlage schon akzeptiert hatte, erhöhte Floria Lückenbach noch auf 1:4.
„Wir sind heute schon motivierter zu Werke gegangen. Am Freitag haben wir viele Gespräche geführt, um die Situation zu analysieren“, berichtete Patrick Zöllner. „In der nächsten Woche müssen wir die Stärken der einzelnen Spieler nochmal herauskitzeln. Wir dürfen uns jetzt nicht aufgeben.“ Sauer stieß dem Tarforster Trainer das Verhalten der Gäste auf, die keine Gelegenheit ausließen um zu provozieren. Nach dem Schlusspfiff jubelten sie übertrieben vor den gebeutelten Hausherren. „Ein schönes Trainingsspiel“, johlte ein Spieler unüberhörbar. „So etwas ist unsportlich“, ärgerte sich Zöllner. Sein Pendant, der ehemalige Bundesligaspieler Thomas Remark, kann sich in der Tabelle nun entspannt zurücklehnen. „Nun haben wir 31 Punkte, das ist ein schönes Polster nach hinten. Wenn wir aber den Anspruch haben eine Spitzenmannschaft zu sein, dann müssen wir den Sack hier früher zu machen.“
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Statistik
FSV Trier-Tarforst: Wintersig – Meis, Heitkötter, Gorges, Cartus – Spruck, Castello, Oberhausen, Schumacher (60.Yalcin) – Weirich (46. Christmann)- Kasel
SG Bad Breisig: Prangenberg – Akcakoca, Liersch, Krist, Remark – Alioglu, Lückenbach, Keskin, A.Acar (85. G.Acar)- Rieder, Lubaki (62.Begen)
Tore: 0:1 (20.), 0:2 (60.), 1:3 (80.) Rieder, 1:2 (65.) Castello, 1:4 (91.) Lückenbach
Schiedsrichter: Bernd Augustin
Zuschauer: 80
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