Von Janik Krause
Die Erfolgsstory des FSV Trier-Tarforst geht weiter. Am Samstagabend schlug die Truppe von Chefcoach Patrick Zöllner die Gäste der SG Mülheim-Kärlich mit 2:1 (0:0). In der Hinrunde gab es bereits ein torreiches 4:4-Unentschieden zwischen den beiden Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel. Bei Sonnenschein mussten sich die rund 100 Zuschauer diesmal bis zum zweiten Spielabschnitt gedulden, ehe es Treffer zu sehen gab.
Patrick Zöllner veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:0-Erfolg am vergangenen Wochenende bei der TuS Mayen auf einer Position. Torschütze Nicola Rigoni musste aufgrund einer Verletzung am Oberschenkel passen. Für ihn begann Sven Haubrich. Goalgetter Patrik Kasel nahm zunächst auf der Bank Platz. Mit Christian Wiersch kam der Führende der Torschützenliste ins Trierer Höhenstadtteil. Nachdem die Partie, unter der Leitung von Sebastian Nicolay (Cochem), pünktlich angepfiffen wurde, stellten die Hausherren auch gleich von Beginn an klar, wer auf dem heimischen Kunstrasen das Sagen hatte. Die erste Annäherung Richtung Gästetor gab es nach vier Spielminuten, der herauseilende Patrick Bolz konnte jedoch klären.
Weitere Torchancen ließen danach einige Zeit auf sich warten. Die komplett grün gekleidete Mannschaft von Patrick Wagner stand kompakt, verschob gut und griff die Hausherren meist im eigenen Spielaufbau an. Tarforst reagierte, indem die Außenverteidiger weit mit nach vorne rückten, somit das Spiel breiter machten, einer der beiden Sechser sich zwischen die Innenverteidiger fallen ließ und als eine Art Quarterback agierte, um zumeist lange Bälle an die Mitspieler zu verteilen.
Tarforst zunächst ohne Durchschlagskraft
Über die Flügel konnten die komplett in rot gekleideten Hausherren jedoch oftmals zu wenig Durchschlagskraft entwickeln. Einzig Florian Weirich wirbelte ab und an auf den Außenbahnen und versuchte mit Flanken seine Mitspieler in Position zu bringen (13./19.) – in der Mitte fand sich jedoch zunächst kein Abnehmer. Mülheim-Kärlich machte es nicht besser. Oft verbissen sie sich an der Tarforster Abwehr, aus der ein glänzend aufgelegter Michael Hassani hervor stach. Johannes München blieb also zunächst beschäftigungslos. Durch einen Konter, nach einer guten halben Stunde, hätte Mitspieler Patrick Neumann dann seine Mannschaft in Führung bringen können. Nachdem ein Eckball der Gäste zu kurz geraten war und Tarforst schnell umschaltetet, tauchte der defensive Mittelfeldspieler am linken Strafraumeck auf, wurde jedoch noch entscheidend gestört und verzog.
Sein Pendant auf der Doppelsechs – Bastian Hennen – scheiterte wenig später an Patrick Bolz. Martin Gorges hatte sich gut auf der rechten Seite durchgetankt und flankte flach in den Rückraum, wo Hennen aus gut 17 Metern frei zum Schuss kam, aber zu zentral aufs Gästetor schoss (34.). Kurz darauf lag der Ball dann im Tor der SG: Lauritz Meis vollendete frei vorm Gästekeeper ins linke Eck – einzig das Schiedsrichtergespann hatte etwas dagegen und entschied auf Abseits (43.). Es dauerte dann bis zur 45. Minute, ehe Johannes München das Leder erstmals in seinen Händen halten durfte. Christian Wiersch hatte sich am linken Strafraumeck gut durchgesetzt, flankte in die Mitte und auf Umwegen kam der Ball zu Armin Jusufi. Der 18-Jährige scheiterte am gut reagierenden Heimtorhüter.
Patrick Bolz lässt FSV verzweifeln
Nach dem Pausentee gab es zunächst keine größeren Torchancen. Mülheim-Kärlich versuchte nun offensiv auffälliger zu werden und dominierte den Beginn des zweiten Spielabschnitts, ohne dabei gegen die gut stehende Defensive des FSV zu zwingenden Torchancen zu kommen. Tarforst schaltete nach Ballgewinn blitzschnell um und wollte die eigene Schnelligkeit gegen die wacklige Gästeabwehr ausspielen. In der 55. Minute betrat dann auch Patrik Kasel den Rasen. Er war auch kurze Zeit später an Florian Weirichs Chance beteiligt, als dieser aus gut 15 Metern per Direktabnahme Patrick Bolz zu einer Glanzparade zwang (58.). Besser machte es dann nach einer Stunde Patrick Neumann, ebenfalls nach einer Kasel-Vorlage. Der Ex-Cottbuser ließ zwei Verteidiger stehen und vollstreckte frei vor Bolz zum 1:0.
In der Folge waren es nun immer wieder Konter, die den Hausherren die Entscheidung hätten bescheren können. Doch der beste Mann der Gäste stand im Tor und vereitelte ein ums andere Mal in eins gegen eins Duellen eine höhere Führung. Spruck, Kasel und Hassani scheiterten (73./77./79.). Mülheim hatte zunächst nur in der 77. Spielminute etwas dagegen zu setzen, doch gleich drei Schussversuche wurden von der Abwehr der Tarforster abgeblockt.
Kasel avanciert zum Matchwinner
Trotzdem erlaubte sich die Abwehr der Roten in der 85. Minute eine Unachtsamkeit, welche zum Ausgleich durch Mustafa Yilmaz führte. Die Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Nach einer tollen Weirich-Flanke von rechts köpfte Torjäger Patrik Kasel in der Mitte frei stehend aus gut acht Metern sehenswert ins rechte untere Toreck ein. Jubelnd drehte er ab und zog sein Trikot aus – die gelbe Karte konnte er verschmerzen. Der Matchwinner hätte dann in der Nachspielzeit ein weiteres Tor drauflegen können, als er nach einem langen Ball das Spielgerät an dem herauseilenden Schlussmann der Mühlheimer und einem Abwehrspieler vorbei schlenzte. Um Millimeter strich das Leder am rechten Torpfosten vorbei.
Patrick Zöllner war nach der Partie zufrieden und hatte ein glückliches Händchen mit der Einwechslung des Torschützen bewiesen:“Das war heute absolut verdient. Wir waren meiner Meinung nach die bessere Mannschaft und hatten auch mehr vom Spiel. Wie wir nach dem Tor reagiert haben, das war einfach nur klasse.“ Als Belohnung klettern die Hausherren auf den siebten Tabellenrang und überholen damit das Gästeteam.
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Statistik
FSV Trier-Tarforst – SG Mülheim-Kärlich 2:1 (0:0)
Tarforst: München – Gorges, Haubrich, Hassani, Meis – Hennen, Neumann (75. Oberhausen) – Heitkötter, Hermes (55. Kasel), Weirich – Spruck (88. Thon)
Mülheim-Kärlich: Bolz – Schneid, Sasic (45. Etzkorn), Wans, Meinert – Hillen, Yilmaz, Kaes, Jusufi (65. Pistono) – Weber, Wiersch
Tore: 1:0, Neumann (60.); 1:1, Yilmaz (85.); 2:1, Kasel (86.)
Beste Spieler: Hassani, Neumann, Weirich, Kasel – Bolz, Wiersch
Schiedsrichter: Sebastian Nicolay (Cochem)
Zuschauer: 100
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