Ein Trainerwechsel zum Start der Winterpause: Patrick Zöllner ist neuer Coach beim Rheinlandligisten FSV Tarforst. Der SV Konz sucht nun einen Nachfolger. Zwei Modelle stehen zur Auswahl.
Im Sommer einigten sich der SV Konz und Patrick Zöllner auf eine Ausstiegsklausel im Vertrag des Trainers. „Wir haben die Option vereinbart, dass wir den Weg freimachen, wenn er ein höherklassiges Angebot bekommt“, erzählt der Vorsitzende Werner Götze. Nun griff Zöllner auf die Möglichkeit zum frühzeitigen Wechsel zurück. Der 37-Jährige wechselt mit sofortiger Wirkung zum Rheinlandligisten FSV Tarforst, wo er am 4. Januar 2013 das Auftakttraining zur Rückrunde leiten wird. Für Götze ist das keine Überraschung. Er zeigt Verständnis. „So ist das Geschäft. Wir wollen ihm als jungen Trainer nicht die Zukunft verbauen. Es gibt in der Region nicht so viele Möglichkeiten, Mannschaften aus höheren Ligen zu trainieren.“
In Tarforst übernimmt Zöllner die Nachfolge von Michael Fuchs, der nach dem Rücktritt von Stefan Fries seit Oktober als Interimslösung die Fußballer betreute. Er wird weiterhin als Co-Trainer arbeiten. Zöllner tritt dagegen an der neuen Stelle in große Fußstapfen, wenn es um die Erwartungen geht. Seit dem Abgang von Dirk Fengler im September 2011 suchte der Verein händeringend nach einem Mann, der sich mit der Ausrichtung des Vereins identifiziert und zugleich sportlichen Erfolg verbucht. Bereits damals gehörte Zöllner zum engen Kandidatenkreis, damals wollte er aber nicht frühzeitig aus dem Vertrag aussteigen. Nachdem Heinz Toppmöller und Fries in Tarforst nicht glücklich wurden, führten nun die Wege wieder zueinander. „Er hat in Konz sehr gute Arbeit geleistet und passt konzeptionell zu uns“, sagt der Vorsitzende Werner Gorges, der von einigen Schnittmengen mit dem Trainer spricht. „Wir wollen unsere eigene Jugendarbeit fortführen und Nachwuchsspieler in die erste Mannschaft einbauen.“
Ein Konzept, das die Jugend einbindet
Foto: Vinzenz AntonSo soll Zöllner in Tarforst nicht nur das Aushängeschild in der Rheinlandliga betreuen, sondern nach den Vorstellungen von Gorges „auch mal Einheiten in der A- und B-Jugend leiten, um die taktischen Feinheiten schon einzuschleifen“. Ein Weg, den der FSV Tarforst auch mit Fengler gegangen war. Zudem hat der ehemalige Regionalligaspieler von Eintracht Trier aus seinen Ambitionen, höherklassig trainieren zu wollen, keinen Hehl gemacht. Der A-Lizenzinhaber hat als Übungsleiter mit dem SV Sirzenich den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft und sich in den ersten beiden Jahren in Konz ebenfalls in der Spitzengruppe behauptet.
Sportlich gilt die Blickrichtung in Tarforst zunächst dem Klassenerhalt, der angesichts der ungewissen Anzahl an Absteigern kein einfaches Unterfangen wird. „Ich bin sicher, dass die junge lernwillige Truppe mit viel Trainingsfleiß und engagiertem Spiel den Abstieg verhindert und dabei von einem positiven Vereinsumfeld unterstützt wird“, so der neue Coach in einer Mitteilung des FSV Tarforst. Ob ihm auch Spieler aus Konz folgen? „Da müssen wir noch mal mit Patrick Zöllner sprechen. Aber angedacht ist das von unserer Seite definitiv nicht“, betont Gorges.
In Konz läuft dagegen die Suche nach einem Nachfolger auf Hochtouren, der die Arbeit von Zöllner fortführen und den Bezirksligisten von den Kellerregionen distanzieren soll. „Wir sind nicht unvorbereitet. Wenn es im Winter jederzeit enden könnte, denkt man natürlich zweigleisig“, unterstreicht Götze. Am Mittwoch soll bei einem Vorstandstreffen die Entscheidung fallen. „Es gibt zwei Modelle, die wir durchspielen.“ Eine Variante ist sicher die Verpflichtung eines externen Trainers. Dabei fällt häufig der Name von Wolfgang Hoor, der frei für einen neuen Verein wäre. Auch eine interne Lösung scheint nicht ausgeschlossen zu sein.
+++Rheinlandliga in Kürze+++
Morbach sucht nach Verstärkungen – Auch in Morbach musste man sich mit einer vorverlegten Winterpause abfinden. Die Spiele gegen den TSV Emmelshausen und Rot-Weiß Koblenz wurden beide aufgrund der schwierigen Wetterlage ins Jahr 2013 verlegt. Keinen Hehl macht Trainer Dieter Müller daraus, zum Trainingsauftakt im Januar neue Gesichter begrüßen zu wollen. „Zwei Spieler möchten wir gerne noch verplichten“, meint der Übungsleiter, der insbesondere im Offensivbereich nachlegen möchte. „Das heißt aber nicht, dass ich mit meinen jetzigen Spielern unzufrieden bin, wir möchten uns in der Breite besser aufstellen.“ Der größte Handlungsbedarf dürfte aber bei der Torwartposition liegen. Sascha Elß zog es aus beruflichen Gründen nach Mainz, nun möchte Müller neben Georg Borschnek einen neuen starken zweiten Mann auf der Torwartpostion. „Hier müssen wir dringend was tun.“
RW Koblenz auf Trainersuche – Der einstige Topfavorit der Liga muss sich nach einem neuen Trainer umsehen. Michael Maur trat nach einem 1:1 gegen den FC Karbach von seinem Amt zurück. Vorerst wird der bisherige Co-Trainer Christian Camps als Interimscoach fungieren. Koblenz war als Topfavorit in die Rheinlandliga gestartet. Nachdem die Elf vom Deutschen Eck in der vergangenen Saison lange Zeit um den Titel mitgespielt hatte, lief in der aktuellen Saison nicht alles nach Plan. Schnell enteilte die Spvgg Burgbrohl an der Tabellenspitze, zuletzt konnten die Koblenzer aus vier Spielen nur zwei Punkte sammeln. Zu wenig für den ambitionierten Rheinlandligisten.
Insider meint
Mögliche Nachfolger, wie auf dem Bild zu erkennen, sind Detelf Welsch mit „Co“ Alex Schaaf.